Ein Jahr für unsere Ehe. Timothy Keller

Ein Jahr für unsere Ehe - Timothy Keller


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um anderen zu dienen.42 Die Ehe verändert uns also gleich auf zwei Ebenen. Einerseits macht sie uns zu Menschen, die anderen dienen und damit in der Lage sind, der Welt Heilung zu bringen, aber sie lehrt uns auch, speziell und konkret unserem Ehepartner in Liebe zu dienen. Und all dies macht uns schön: „makellos“ und „untadelig“ (Epheser 5,27).

      Zum Nachdenken: Listen Sie die Aspekte der Ehe auf, die etwas über die Beziehung Gottes zu seinem Volk zeigen. Versuchen Sie, auf mindestens zehn zu kommen; es gibt noch viel mehr.

      Gebetsimpuls: Danken Sie Gott dafür, dass er uns in seiner Liebe zu uns nicht so lässt, wie wir sind, sondern Mittel und Wege findet, uns aufzuwecken, damit wir anders werden – um seinetwillen, um unseretwillen und um unserer Mitmenschen willen.

       15. März

      Wenn Gott bei der Einsetzung der Ehe bereits an das Evangelium von Jesus dachte, der die Welt erlösen würde, dann kann die Ehe nur in dem Maße „funktionieren“, wie sie sich dem Muster der sich selbst hingebenden Liebe Gottes in Christus nähert. Was Paulus sagt, widerlegt nicht nur die These, dass die Ehe eine Unterdrückungsinstitution ist, es spricht auch in unser Gefühl hinein, bei der Ehe vor einem Berg zu stehen, der unbezwingbar erscheint; es gibt ja so viel zu tun, dass wir gar nicht wissen, wo wir anfangen sollen. Paulus sagt uns: Fang hier an. Tu für deinen Ehepartner das, was Gott für dich in Jesus getan hat, und dann wird der Rest folgen. Das ist das Geheimnis – dass das Evangelium von Jesus und die Ehe einander erklären. (Ehe, S. 44-45)

      DIE FREIHEIT DES GEHORSAMS. Durch die Brille eines „Das musst du alles tun und jenes lassen“ können die Pflichten der Ehe wie ein schweres Joch erscheinen. Es ist ungeheuer befreiend, sie nicht als lange Liste von Regeln zu betrachten, sondern als Gelegenheit, Jesus zu gehorchen. Wenn wir frisch verliebt sind, reißen wir uns ein Bein aus, um dem oder der Geliebten zu gefallen. Wir ändern unser Verhalten, wir geben Gewohnheiten auf, und wir tun das gerne, weil wir doch dem Geliebten Freude machen wollen. Verliebte betrachten diese Veränderungen nicht als „Opfer“, obwohl sie das sind. Und jetzt denken Sie an Jesus und und an das, was er alles für uns getan hat, und fangen Sie an, Ihr Leben zu verändern – zuerst für ihn und dann füreinander. Opfer und Gehorsam lassen uns Teilnehmer werden an einem kosmischen Tanz pulsierender Freude. Der Himmel jubelt, wenn ein Ehepaar in den Fußstapfen von Jesus geht.

      Zum Nachdenken: Gibt es etwas, das Sie bei sich ändern müssten, damit Ihre Ehe besser wird, aber wozu Sie keine rechte Lust haben? Wie kann die heutige Andacht Ihnen hier helfen?

      Gebetsimpuls: Meditieren Sie über Hebräer 12,2 – darüber, wie Jesus die Qual des Kreuzes auf sich nahm, für uns und weil er wusste, „welche Freude auf ihn wartete“. Über die Freude, seinem Vater zu gefallen und uns zu erretten. Bitten Sie Gott, dass er Ihnen hilft, Ihrem Ehepartner zu dienen, motiviert aus der Freude über die Erlösung durch Christus.

       16. März

      Traditionelle oder moderne Ehe? Die Alternative ist falsch, und wir sollten uns gegen sie wehren. Besteht der Sinn der Ehe darin, meine Eigeninteressen für das Wohl der Familie aufzuopfern, oder darin, sie durchzusetzen, damit ich mich selbst verwirklichen kann? Das christliche Eheverständnis stellt uns nicht vor die Wahl zwischen Erfüllung und Opfer, sondern es bedeutet gegenseitige Erfüllung durch gegenseitiges Opfer. (Ehe, S. 45)

      MITARBEITER GOTTES. Wir sagten gestern, dass Gehorsam eine Freude sein kann, wenn wir darauf schauen, wie sehr wir unseren Heiland und unseren Ehepartner lieben. Und trotzdem: In der Welt, in der wir leben, ist Gehorsam gegenüber den Gesetzen des Dienstes, der Buße und der Vergebung nicht leicht und nicht billig. Wenn Sie also Opfer füreinander bringen, die Sie etwas kosten, vergessen Sie nicht, dass Sie diese Opfer ja in erster Linie Gott bringen (Römer 12,1-2). Sie wollen für Ihren Ehepartner etwas aufgeben, aber es fällt Ihnen schwer? Schauen Sie an dem fehlbaren Menschen, der da vor Ihnen steht, vorbei auf Gott. Es kann gut sein, dass Ihr Ehepartner das Opfer nicht „verdient“; Gott verdient es immer.

      Zum Nachdenken: Schreiben Sie eine Liste der Dinge, die Sie in der letzten Zeit für Ihre Ehe und Ihren Partner geändert haben. Fragen Sie sich ehrlich, ob diese Änderungen Ihnen wehtun. Wie kann die heutige Andacht Ihnen hier helfen?

      Gebetsimpuls: Meditieren Sie über Römer 12,1-2. Was bedeutet es, unser ganzes Leben zu einem Opfer für Gott zu machen – weil er der ist, der er ist, und aus Dankbarkeit für das, was er für uns getan hat? Bitten Sie Gott, Ihnen zu helfen, die Opfer, die Sie für Ihre Familie gebracht haben, als Opfer für ihn zu betrachten.

       17. März

      Doch diese Selbsthingabe an Jesus ist das Beste, was uns passieren kann, hat er uns doch gezeigt, dass er bereit war, für uns in die Hölle zu gehen und zurück. Nein, wer sich in Liebe ihm hingibt, verliert sein Leben nicht! (Ehe, S. 45)

      IDENTITÄT UND EHE. In Epheser 5,21-22 finden wir die berühmte Aufforderung zur Unterordnung der Ehefrau unter den Mann, ja zur gegenseitigen Unterordnung. Wir werden dies später noch genauer behandeln, aber eines wird sofort deutlich: Ehe bedeutet, dass man aus Liebe Freiheiten aufgibt. Viele moderne Zeitgenossen betrachten dies als Zumutung, ja als Verlust der Identität. Doch dass Jesus, die zweite Person der Dreieinigkeit, sich Gottes Plan unterordnete, machte ihn nicht kleiner, sondern erhöhte ihn und gab ihm den Namen, der über allen anderen Namen ist. Und Jesus forderte seinerseits seine Jünger auf, ihr Leben zu „verlieren“, um das wahre Leben zu finden (Matthäus 10,39), was sie dann auch taten. Die Unterordnung und das Dienen in der Ehe sind also die Tür hinein in eine tiefe, engagierte, wahrhaftige Liebesbeziehung – und das erleben wir immer als Freiheit.

      Zum Nachdenken: Männer, habt ihr es schon erlebt, wie ihr euch Jesus näher fühltet, als eure Leitungsaufgabe Opfer von euch verlangte? Frauen, habt ihr es schon erlebt, wie ihr euch Jesus näher fühltet, als ihr, um eure volle Gleichberechtigung wissend, darauf verzichtet habt, um zu dienen?

      Gebetsimpuls: Danken Sie Jesus dafür, dass er auf seine Macht und Vorrechte verzichtete, um zu dienen, damit Sie gerettet wurden. Legen Sie ihm Ihre Angst vor der Unterordnung unter ihn (oder wen auch immer) hin und bitten Sie ihn, Ihnen zu helfen, seinen Weg der Liebe zu gehen.

       18. März

      Das Abenteuer Ehe wird uns die ganze Schönheit und Tiefe des Evangeliums enthüllen und wir werden noch mehr darauf vertrauen. Und ein besseres Verständnis des Evangeliums wird uns im Laufe der Zeit in eine immer tiefere Gemeinschaft mit unserem Ehepartner führen. (Ehe, S. 45-46)

      GOTTES SOUVERÄNITÄT. Es wird immer wieder berichtet, dass die jüngeren Erwachsenen in den westlichen Gesellschaften der Ehe und dem Kinderkriegen höchst skeptisch gegenüberstehen – mehr als jede andere Generation zuvor.43 Singles sollten die hohe Berufung zur Ehe mit gebührender Ehrfurcht betrachten, aber ohne Ängste. Es ist Jesus, der unsere Zukunft kennt und bestimmt, ob wir nun ledig oder verheiratet sind, und wenn wir ihm vertrauen, wird uns nichts geschehen, das uns nicht letztlich näher zu ihm bringt. Und die gleiche Zuversicht dürfen Verheiratete haben: Es ist Jesus, der mein Leben bestimmt, und selbst eine nicht perfekte Ehe wird, wenn ich sie Jesus hinlege, dazu beitragen, dass es in meinem Leben zu der Heiligung kommt, die Gott will. Er lässt uns alles zum Besten dienen (Römer 8,28). Alle Zeiten unseres Lebens sind in seiner Hand (Psalm 31,16).

      Zum Nachdenken: Was für Gebiete Ihres Lebens müssen Sie am dringendsten an Gott abgeben? Sie können sie entdecken, indem Sie sich fragen, wo Ihre Ängste liegen. Gehen Sie diesen Ängsten im Gebet nach und legen Sie sie Gott


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