Parallele Leben. Mira Kelley

Parallele Leben - Mira Kelley


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oder »frühere« Leben bezeichnen. Aber um wirklich zu verstehen, was bei einer Rückführung geschieht, müssen wir anerkennen, dass wir unsere Schwingungsenergie mit der Schwingungsenergie unserer Überseele verbinden – und von diesem Punkt aus mit anderen Leben verschmelzen, die sich im präsenten Moment des Jetzt entfalten.

      Dieses Verständnis des Rückführungsprozesses und des Wesens der Existenz ist neu. Mithilfe der Lektionen in Kapitel 6 werden Sie diese Wahrheit und damit auch die Kraft dieser Forschungsreisen, die wir »Rückführungen in vergangene Leben« nennen, besser verstehen.

       Lebenslektionen

      Rückführungen sind eine äußerst effektive Möglichkeit für uns, unsere Lebenslektionen zu lernen. Wenn wir uns mit einem unserer früheren Leben verbinden, können wir die Kämpfe, Freuden, Emotionen und Einzelheiten unserer Geschichte selbst noch einmal erleben. Seelen inkarnieren gerne gemeinsam mit anderen Seelen, zu denen sie in Vorleben Bande geknüpft haben, um sich zusammen weiterzuentwickeln. Deshalb tauchen in Rückführungen oft Menschen auf, die uns nahestehen, aber auch Leute, zu denen wir eher schwierige Beziehungen haben.

      Das in einer Rückführung erlebte Leben durchzieht immer ein Thema, welches auch im aktuellen Leben eine Rolle spielt. In der Rückführung haben wir den Vorteil, eine Lektion, die für uns eher schwierig ist, aus einem anderem Blickwinkel zu betrachten, und genau das macht die große Kraft dieses Prozesses aus: Dadurch können wir ein tiefes Verständnis für den Weg, den unsere Seele geht, gewinnen. Zu sehen, wie wir die gleichen Herausforderungen in unseren anderen Leben angegangen sind, gibt uns die Möglichkeit, jetzt anders damit umzugehen. Wir befreien uns. Wir gewinnen an Stärke. So können wir auf physischer sowie auf emotionaler Ebene unsere Gegenwart heilen.

      Nun wollen wir einen Blick auf die Lebenslektionen werfen, die ich von meinen Klienten gelernt habe – und auf die Möglichkeiten, die Ihnen diese Lektionen bieten, um auch Ihr Leben zu transformieren.

      •••

      Wir sind immer mit allen Leben verbunden,

       die wir schon gelebt haben

       und noch leben werden.

       Sie sind Teil unseres Weges,

       unserer Natur

       und unseres Erbes.

      Kapitel 2

      Alle Leben finden gleichzeitig statt

      Vor einigen Jahren, als ich noch als Firmenanwältin arbeitete, schaute ich in einem Barnes&Noble-Buchladen in der Nähe des Büros vorbei. Es war gerade Mittagszeit, und ich wollte schauen, ob mir vielleicht das eine oder andere Buch in den Blick fallen würde. In einem der Regale der New-Age-Abteilung stand eines meiner Lieblingsbücher, »Die Natur der persönlichen Realität« von Jane Roberts. Ich nahm es aus dem Regal. Es fühlte sich gut in meiner Hand an. Als ich es aufschlagen wollte, tauchte in meinem Kopf ein Gedanke auf: »Steck deine Visitenkarte ins Buch!«

      Ich hatte gelernt, solche intuitiven Einfälle nicht anzuzweifeln, sondern ihnen mit spielerischer Neugier zu folgen. Allerdings musste ich selbst zugeben, dass dieser Gedanke nicht viel Sinn ergab. Dennoch zog ich eine Karte aus meiner Handtasche und steckte sie zwischen die Seiten. Als ich das Buch ins Regal zurückstellte, kam mir der Gedanke: »Die Person, die dieses Buch kauft und deine Karte findet, ist ein ganz besonderer Mensch.«

      Dieser Gedanke fühlte sich fremd an, als ob er von jemand anderem käme – von jemandem, der viel mehr wusste als ich. Die Worte »ein ganz besonderer Mensch« hatten etwas Mystisches an sich. Meine Seele erkannte dieses Gefühl, aber mein Kopf hatte dafür keine Erklärung.

      Monate später – der Vorfall war mir komplett entfallen – erhielt ich eine E-Mail von einem Mann namens John. Wie er schrieb, hatte er das Gefühl gehabt, er müsste wieder einmal »Die Natur der persönlichen Realität« lesen. Und so besuchte er eben diesen Barnes&Noble-Buchladen, in dem ich gewesen war und der sich gegenüber von seinem Büro befand. Er zog genau das Buch aus dem Regal, das ich in den Händen gehalten hatte, und meine Visitenkarte fiel heraus.

      »Na und?«, sagte er sich. Aber aus unerklärlichen Gründen behielt er die Karte. Als er abends nach Hause kam, ging er auf meine Website; ein paar Minuten später schickte er mir eine E-Mail. Wie er sagte, drängte ihn irgendetwas dazu; es war fast so etwas wie eine automatische Reaktion.

      Ein Satz aus den Abertausenden von Wörtern auf meiner Website hatte ihn beeindruckt. In einem Blogbeitrag hatte ich sechs Monate vorher erwähnt, dass ich bei der Arbeit das Gefühl hatte, »Undercover-Geist« zu sein. Damals arbeitete ich noch als Firmenanwältin in einer großen Anwaltspraxis auf der Park Avenue. Ich war eine gute Anwältin, und als solche konnte ich über meine persönlichen spirituellen Interessen – und damit über meine wahre Persönlichkeit – doch nicht einfach mit meinen Kollegen sprechen! Ich befürchtete, ich könnte verurteilt, missverstanden oder ausgeschlossen werden, wenn nicht noch etwas Schlimmeres passieren würde. Dieses Gefühl des Alleinseins ging mit dem Gefühl einher, ein Undercover-Geist zu sein, der im Geheimen daran arbeitete, positive Energie, Zusammenarbeit, Ausgeglichenheit und Licht ins Büro zu bringen, wo solche Qualitäten nicht gerade Priorität hatten.

      John hegte ähnliche Gefühle, und deshalb kontaktierte er mich. Er wünschte sich eine Seele, mit der er sich austauschen konnte, jemanden, der ihn verstand. Und wie ich ihn verstand!

      Wie John mir erzählte, war er alleinstehend und Mitte zwanzig; er hatte sich ein paar Jahre zuvor auf einen spirituellen Weg gemacht, fühlte sich aber ohne Familie oder Freunde an seiner Seite sehr einsam. Ich berichtete ihm von meinen Erfahrungen mit Rückführungen in frühere Leben und erklärte ihm, dass das, was man in einer Rückführung lernt, immer perfekt zur aktuellen Situation passt und auf höchst unerwartete Weise Heilung bewirkt. In meiner Aufregung bot ich ihm an, mit ihm eine Rückführung zu machen, und neugierig wie er war, erklärte er sich damit einverstanden.

      Ich hatte mich bereits mit so vielen Mitgliedern meiner Familie und so vielen Freunden wie möglich leidenschaftlich über das Thema »Rückführung« unterhalten und viele von ihnen auch schon zurückgeführt. Aber mit John war es etwas anderes; ich hatte ihn ja gerade erst kennengelernt.

      Vor unserem Termin war ich ganz schön nervös; meine Stimme zitterte, als ich ihn anleitete, körperlich zur Ruhe zu kommen. Doch während ich ihn in die Entspannung führte, entspannte auch ich mich. Ich hatte keine Ahnung, dass ich die erste und vielleicht überraschendste Lektion lernte, die es für mich aus solchen Rückführungen in andere Leben zu lernen gab.

      Was hat er da gesagt?!

      Ich half John also, sich nach innen zu wenden, und bat ihn dann, mir zu erzählen, was er sah, fühlte und hörte. Er beschrieb, wie er vor einem Friseurladen auf einer gepflasterten Straße stand. Die Straßenlaternen hatten Lampenschirme. Er trug einen Anzug – braune Hosen, eine Weste und ein gestreiftes Hemd, eine braune Jacke und dazu elegante Schuhe und, wie er beschrieb, eine Art »Zeitungsjungenmütze«. Er war Anfang 30; auch in diesem Leben hieß er John (in anderen Leben, in die ich ihn zurückführte, trug er zwar andere Namen, aber ich werde ihn der Einfachheit halber John nennen).

      Ich machte mit der Sitzung weiter und stellte John Fragen über sein Leben. Er erzählte mir, wie sich sein Leben entwickelte, und nannte dabei auch Namen und Daten. Er lebte als erfolgreicher Banker in Brooklyn, New York, und hatte mit seiner Frau Katherine einen Sohn und eine Tochter. Wir erlebten die Geburt seines Sohnes im Jahr 1940 und die Hochzeit seiner Tochter 1963, und wir entdeckten, dass sein Sohn bei einem Autounfall 1957 ums Leben kam. Wie John sich erinnerte, dachte er am Hochzeitstag seiner Tochter, sie hätte einen besseren Mann finden können.

      Er und seine Tochter verloren im Lauf der Jahre den Kontakt zueinander, und nach dem Tod seiner Frau im Jahr 1971 wurde er sehr einsam. Jahrelang fühlte er sich vom Rest der Welt abgeschnitten; aufgrund schlechter Investitionsentscheidungen hatte er sein Vermögen verloren. 1978 beging John Suizid.

      In diesem früheren Leben musste John vor allem etwas über Einsamkeit und die Konsequenzen eines Suizids lernen (darauf gehen wir in Kapitel 6 viel ausführlicher ein). Johns Seele verließ seinen Körper, und er traf auf der anderen Seite seinen Geistführer. Sie sprachen über


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