Erfolgreich wünschen 3.0. Pierre Franckh
hielt!!! Das hat mich so geschockt, dass ich es jahrelang nicht mehr versuchen sollte. Ich war damals zehn Jahre alt und dieses Erlebnis hat mich so nachhaltig beeindruckt, dass ich dachte, etwas würde mit mir nicht stimmen.«
Um es gleich vorwegzunehmen: Einige Jahre später hat Michaela dann so richtig losgelegt. Sie hat sich Dinge gewünscht, die fast unmöglich erschienen.
Ein Essen mit einem Oscarpreisträger? Geht das überhaupt?
Die Aufnahme in die beste Schauspielschule Europas? Ist das nicht überzogen?
Eine Hauptrolle in einer Serie? Gibt es überhaupt Grenzen?
Die Hauptrolle in zwei Serien? Als völlig unbekannte Schauspielerin? All das wird sie uns noch in diesem Buch erzählen. Zunächst wollen wir uns noch mit einem anderen Aspekt des Wünschens befassen, damit wir auch wirklich gleich zu Beginn erfolgreich sein können. Denn um ganz leicht und erfolgreich anzufangen, benötigen wir noch etwas Wesentliches: ein positives Grundgefühl.
Was haben Gefühle mit Erfolg zu tun?
Gleich nachdem das schwere Tennismatch beendet wurde, fragte der Reporter den neuen Weltmeister Novak Djokovic, was er fühlen würde. Auch als der Österreicher Felix Baumgartner aus 39 Kilometer Höhe aus einer kleinen Kapsel zurück zur Erde gesprungen war, war die erste Frage, die an ihn gerichtet wurde: »Wie fühlen Sie sich?« Die gleiche Frage wurde auch an den Formel-1-Fahrer Sebastian Vettel gerichtet, nachdem er zum vierten Mal in Folge Weltmeister geworden war.
Die Frage nach dem Gefühl scheint wohl das Allerwichtigste zu sein, gleichgültig ob wir einen Weltrekord aufgestellt oder eine Operation geschafft haben. Gleichgültig ob wir frisch verliebt sind, den ersten Urlaubstag erleben, eine Trennung verkraften müssen oder eine Gehaltserhöhung bekommen, immer ist es die Frage nach dem Gefühl. Diese Frage kommt nicht von ungefähr, denn …
Das Gefühl ist nicht nur der Ausdruck einer Empfindung.
Das Gefühl entscheidet, ob wir erfolgreich sind oder nicht.
Unsere Gefühle entscheiden, ob wir Dinge verkraften und weitergehen, ob wir aufgeben oder das Leben erst recht anpacken. Unsere Gefühle entscheiden darüber, ob wir aufstehen oder schlafen gehen, ob wir eine Frau ansprechen, einen Tanzkurs besuchen oder uns zu Hause verkriechen.
Unsere Gefühle entscheiden darüber, ob wir uns verändern oder nicht.
Wir fühlen uns als Verlierer oder als Gewinner. Wir fühlen uns stark oder schwach. Wir fühlen, dass wir es schaffen können, oder wir fühlen uns dem nicht gewachsen.
Gefühle sind also der Motor, der uns antreibt, Dinge zu tun oder zu unterlassen. Ohne die für uns nützlichen, positiven Gefühle tun wir gar nichts. Wir leben dann oftmals vor uns hin, ewig im gleichen Trott.
Wir benötigen motivierende Gefühle, um erfolgreich zu wünschen.
Gefühle lassen sich leicht beeinflussen und in die richtige Richtung lenken. Entweder von uns selbst oder aber, wenn wir die Macht über uns abgegeben haben, von allen möglichen anderen Einflüssen.
Dies ist sehr wesentlich zu wissen, denn wer auch immer unsere Gefühle beeinflussen kann, der kann auch über die meisten Dinge in unserem Leben bestimmen. Hier gilt es nun, die wirklich wesentlichste Frage herauszukristallisieren.
Der frischgebackene Weltmeister wird zwar gefragt, was er fühlt, nachdem er so erfolgreich ist, dabei ist doch die Frage, was er vorher gefühlt hat, um diese Leistung zu erreichen, viel wesentlicher. Welche Gefühle nutzte er, um so hart trainieren zu können und dranzubleiben? Welche Gefühle setzte er ein, damit er nicht aufgab, obwohl es zwischendurch gar nicht so gut aussah? Woher kamen die Gefühle, die die Wende einläuteten?
Mit Sicherheit hatte er solche Gefühle, die ihn motiviert haben, die ihm genügend Zuversicht und Hoffnung gegeben haben. Aber wie kam er zu solchen Gefühlen?
Fast alle erfolgreichen Menschen haben einen persönlichen Mental-Coach. Warum wohl?
Positive Gefühle entstehen nicht von alleine. Wir müssen also etwas tun, um positive Gefühle zu erschaffen. Aber es gibt auch eine gute Nachricht: Wir können etwas dafür tun, um die richtigen Gefühle zu erzeugen. Wir sind dazu in der Lage. Zu jedem Zeitpunkt.
Am meisten lassen sich unsere Gefühle durch unsere Grundhaltung
beeinflussen.
Eine positive oder negative Grundhaltung ist nichts anderes als die Art, wie wir die Dinge um uns herum betrachten. Obwohl alles um uns herum gleichbleibt, verändert die Art unserer Sichtweise unsere Gefühle auf sehr intensive Weise.
Prof. Dr. Barbara L. Fredrickson (Professorin für Psychologie an der University of North Carolina) geht sogar noch einen Schritt weiter.
Eine positive Lebenseinstellung erweitert unser Bewusstsein.
Zu dieser Erkenntnis kam Dr. Fredrickson, nachdem sie über 20 Jahre mit Tausenden von Probanden zu diesem Thema geforscht hatte. »Unsere Gefühle sind abhängig von unseren Gedanken. Sie richten sich nach ihnen. Sie öffnen und schließen sich im Gleichklang mit unserem Bewusstsein.«1
Gedanken erschaffen Gefühle.
Der Ausgangspunkt sind also unsere Gedanken. Nun bleibt nur noch die Frage, was wir so im Allgemeinen denken und ob diese Gedanken auch die positiven Gefühle erzeugen.
Wenn du nicht weißt, was du so denkst, kannst du dich auch fragen, wie du dich so fühlst. Denn dann weißt du, was du so denkst.
Also: Was fühlst du? Führen deine Gefühle zu deinem inneren Wachstum?
Helfen sie dir, deinen Geist zu erweitern und Dinge zu tun, die sich auf lange Sicht auszahlen? Motivieren dich deine Gefühle? Lassen sie dich mutig voranschreiten?
Sind deine Gefühle stark genug, Rückschläge zu verkraften? Fühlst du dich für alle Herausforderungen gewappnet?
Wenn wir unsere Gefühle selbst beeinflussen können,
können wir unser Leben selbst steuern.
Übung: Gefühle lassen sich ein- und ausschalten
Mit dieser kleinen Übung kannst du dir selbst zeigen, dass es in deiner Hand liegt, ob du positiv oder negativ empfindest.
Dabei genügt es bereits, wenn wir die richtigen Fragen an uns stellen. Ist das wirklich möglich? Nur durch die Beantwortung einer Frage verändern sich unsere Gefühle? Das sollten wir uns mal genauer anschauen.
Also: Können wir wirklich eine positive oder negative Weltsicht ein- oder ausschalten? Ganz nach unserem Belieben? Wenn es nach der University of North Carolina geht, dann ja. Es hängt ausschließlich davon ab, auf welche Weise wir die Dinge oder Ereignisse interpretieren.
Dann lass uns mal beginnen.
Wir schalten unser positives Weltbild ein.
Wo immer du dich jetzt gerade befindest, im Schlafzimmer, in deinem Bett, im Wohnzimmer, im Bad, oder in einer Kneipe – betrachte deine Umgebung und stelle dir dabei folgende Fragen:Was gefällt mir hier so richtig gut?Was mag ich an meiner jetzigen Situation?Warum haben andere Menschen auch so viel davon, dass es mir gut geht? Inwiefern sind meine jetzigen Lebensumstände als glücklich zu bezeichnen?Betrachte ausschließlich nur das Positive, also das, was dir gefällt.
Was machen diese Gedanken mit dir?
Wie fühlt es sich an, diesen Fragen nachzugehen? Mit Sicherheit fühlt es sich gut an. Spürst du, wie deine Gefühle schlagartig an positiver Kraft zunehmen?
Genieße das Gefühl. Schätze es. Dieses Gefühl hast du dir eben selbst geschaffen. Aus dem Nichts heraus. Würdige es. Und würdige deine Macht, deine Gefühle beeinflussen zu können.
Wir schalten unser negatives Weltbild ein.
Um negative Gedanken entstehen zu lassen, müssen wir nicht einmal mehr bewusst denken. Sie stellen sich meist von selber ein. Wenn wir nichts denken, denken wir negativ.
Aber