Traugott. Danielle Willert
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Copyright
Alle Charaktere in diesem Buch sind frei erfunden.
Ähnlichkeiten mit lebenden Personen sind rein zufällig.
eBook (1. Auflage Printversion Oktober 2015)
Deutsche Ausgabe: © EchnAton Verlag Diana Schulz e.K.
Gesamtherstellung: Diana Schulz
Covergestaltung: Raphaela Näger
Coverbild: ©Veronika Galkina, Fotolia
Lektorat: Angelika Funk
ISBN: 978-3-937883-75-5
Inhaltsverzeichnis
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Danielle Willert
Prolog
Der Name Traugott klingt seltsam und altmodisch. Heutzutage wird kaum noch ein Kind Traugott genannt.
Jedenfalls kenne ich persönlich außer Traugott niemanden, der so heißt. Obgleich mancher alte Vorname heute wieder sehr en vogue ist – da brauche ich nur an meine Tante Emma oder meine Freundin Florentine zu denken –, gehört der Name Traugott zu jenen Raritäten, die zwar noch im Namensverzeichnis zu finden sind, aber in der Beliebtheitsstatistik männlicher Vornamen nicht vorkommen. Weitere Träger dieses Namens konnte ich nur virtuell ausforschen. Die meisten hatten im 18. Jahrhundert gelebt.
Ich glaube, dass der Name uns deshalb so ungewöhnlich erscheint, weil Gott aus der Mode gekommen ist. Traugott ist der gleichen Ansicht, aber gerade deshalb liebt er seinen Namen. »Der Mode kann man zwar nur schwer entkommen, aber man kann ruhig auch gegen den Strich bürsten«, behauptete er einmal schmunzelnd. »Außerdem vergisst man meinen Namen nicht so schnell: Man hat ein passendes Thema für Smalltalk und man braucht ihn nicht zu buchstabieren!«
Der Name begleitet einen ein Leben lang und Traugott ist sogar davon überzeugt, dass sein Name ihn wie ein Schutzwall umgibt. Er bedeutet nichts weniger als: Vertraue in Gott. Seine Eltern legten ihm einen wegweisenden Wunsch mit in die Wiege: Vertraue! Und wenn ein Mensch diese Qualität im Laufe der Jahre ganz verinnerlicht, um in weniger guten Zeiten daraus Kraft und Energie zu schöpfen, ist dies doch das Wertvollste, das man seinem Kind mitgeben kann!
Wer könnte das besser erzählen, als jemand, der schon ziemlich lange damit lebt? Somit ist Traugott von klein an Träger einer ganz bestimmten Vorstellung von sich selbst und von Möglichkeiten, die ihm sein Name zuschreibt. Traugott – nomen est omen – vertraut dem Leben. Er ist überzeugt davon, dass alles, was das Leben einem offenbart, aus einem ganz bestimmten Grund geschieht ‒ auch wenn man diesen anfangs noch nicht erkennen kann. Er glaubt daran, dass jede Begegnung eine geheime Verabredung der Seele ist, in die wir nur nicht bewusst eingeweiht wurden, und dass jeder Mensch bei der Geburt sein persönliches Rüstzeug mitbringt, damit er alle Herausforderungen meistern kann, die das Leben für ihn bereithält.
Traugott hat noch nie mit seinem Schicksal gehadert. Er ist überzeugt davon, dass Gott viele Geschenke macht. Einige davon verpackt er in Probleme, andere in kleine und wiederum andere auch in große Herausforderungen. Meist finden wir die Verpackung schauderhaft und wollen das Geschenk nicht annehmen. Je mehr wir jedoch das Geschenk zurückweisen, desto öfter wird es uns in einer noch schrecklicheren Verpackung erneut zugestellt. Wir wollen die versteckte Botschaft dahinter nicht erkennen. Etwas nicht zu bekommen, obwohl man es so sehnlichst wünscht, erweist sich oftmals als wahrer Segen. Meistens verstehen wir das jedoch erst sehr viel später. Das Leben nimmt manchmal unüberschaubare Wendungen, aber hinterher ergibt alles irgendwie einen Sinn. Es fügt sich alles zusammen und man kann den roten Faden, mit dem die eigene Geschichte zusammengenäht ist, erkennen – sofern man nach Erkenntnis strebt. Man wächst mit jeder Herausforderung und Leid geht Hand in Hand mit einer Verfeinerung der Seele.
Und natürlich hat sein Name auch sein Leben bestimmt!
Traugott ist stolz, so zu heißen, und ich bin stolz, Traugotts Freundin zu sein, denn so außergewöhnlich wie sein Name, so außergewöhnlich ist auch er.
Mir wäre eine Welt mit Gott auch lieber als eine ohne Gott. Es wäre mir wohler bei dem Gedanken, dass es einen großen universellen Plan gibt, der die Frage nach dem Woher, dem Wohin und dem Warum beantwortet und dem Leben letztendlich einen Sinn verleiht,