Doula-Wissen rund um die Geburt. Melanie Schöne

Doula-Wissen rund um die Geburt - Melanie Schöne


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Geburt stärken können.

      Eine kurze Zusammenfassung der Vorsorgeuntersuchungen und deren Bedeutung:

      In der Regel übernimmt die Krankenkasse:

      • 3 Ultraschalluntersuchungen

      • Ultraschall zwischen der 9. und 12. SSW

      • Ultraschall zwischen der 20. und 22. SSW

      • Ultraschall zwischen der 30. und 32. SSW

      • Bestimmung der Blutgruppenzugehörigkeit (wichtig ist vor allem der Rhesusfaktor)

      • Möglicherweise ein Antikörper-Suchtest (Blutgruppenunverträglichkeit zwischen Mutter und Kind)

      • Röteln-HAH-Test (Röteln-Immunität)

      • Generell nicht vorgesehen sind der Toxoplasmose- sowie der Listeriose-Test, aber auch der HIV-Test

      • Nachweis von Chlamydia-trachomatis-Antigen aus der Zervix (Chlamydieninfektion in der Scheide)

      • LSR-Test (Nachweis einer Syphilis)

      • Nachweis von HB’s-Antigen aus dem Serum (Nachweis von Hepatitis-B-Erregern)

      • CTG-Untersuchungen etwa ab der 34. SSW (beim CTG werden die Herztöne vom Kind und die Wehentätigkeit gemessen und auf einem langen Papierbogen ausgedruckt)

      Des Weiteren wird eine gründliche Anamnese (Krankengeschichte) erhoben und im Mutterpass festgehalten.

      Eine ausführliche Beratung der Schwangeren über Ernährung, Medikamente, Genussmittel, Sport, Reisen, Tätigkeiten, Beruf, Geburtsvorbereitung, Schwangerschaftsgymnastik und Krebsfrüherkennungsuntersuchung sollte danach erfolgen.

      Den Mutterpass sollten Sie immer bei sich tragen und zu jeder Vorsorgeuntersuchung mitbringen. Er gehört Ihnen, nicht dem Gynäkologen oder der Hebamme. Sie können ebenfalls Notizen reinschreiben oder sich den Umschlag farbig schön gestalten.

      Im Mutterpass finden Sie auch ein sog. Gravidogramm (Übersicht über den Verlauf der Schwangerschaft), welches im Laufe der Schwangerschaft von Ihrer Hebamme/Ihrem Gynäkologen mit Informationen gefüllt wird. Während der Schwangerschaft werden außerdem folgende Untersuchungen durchgeführt:

      • Zweiter Ak-Suchtest (24.– 27. SSW)

      • Anti-D-Prophylaxe (28.– 30. SSW) bei Schwangeren mit negativem Rhesusfaktor

      • Untersuchung auf Hepatitis B (32.– 40. SSW)

      • 2–3-mal wird der Hämoglobinwert (hb) ermittelt

      Vaginale Untersuchungen

      Bei der vaginalen Untersuchung werden die erhobenen Befunde festgehalten, d. h. alle Veränderungen am Muttermund, Gebärmutterhals, Lage des Kindes und Position des Kopfes.

      Urinuntersuchungen

      Bei jeder Untersuchung im Rahmen der Mutterschaftsvorsorge werden Sie gebeten, Urin abzugeben. Hierbei wird Ihr Urin auf Sedimente (feste Bestandteile im Urin), Eiweiß, Zucker, Nitrit und Blut untersucht.

      Tipp

      Bereiten Sie sich auf die Anamnese bei der Erstuntersuchung vor, sprechen Sie alle Ihnen bekannten Krankheiten und die Ihres Partners an.

      Suchen Sie sich eine vertraute geburtserfahrene Person, mit der Sie über all Ihre Fragen, Ängste und Wünsche sprechen können.

      Wägen Sie ab, wie viel „Vorsorge“ für Sie persönlich wichtig ist und wie viel „Fürsorge“ Sie brauchen.

      Führen Sie ein Gespräch mit einer Hebamme und entscheiden Sie dann, ob Sie bei ihr die Vorsorgeuntersuchungen vornehmen lassen möchten oder ob Sie sich bei Ihrem Gynäkologen gut aufgehoben fühlen.

      Verraten Sie den errechneten Geburtstermin nur Ihrem Partner, allen anderen Personen nennen Sie nur den Monat, in dem das Kind geboren wird. Das erspart Ihnen viel nervende Fragerei rund um den errechneten Termin, die Sie dann nur aus der Ruhe bringt und unter Stress setzt, endlich das Kind zu gebären.

      2.2 Lernen Sie sich und Ihre Bedürfnisse kennen

      Natürlich gibt es unterschiedliche Bedürfnisse – diese sind nicht nur von Mensch zu Mensch verschieden, sondern eben auch bei schwangeren Frauen sehr individuell. Es ist auch wichtig, den unterschiedlichen Bedürfnissen von Frauen, die ihr erstes Kind erwarten und noch berufstätig sind, und von Frauen, die bereits ein Kind oder mehrere geboren haben, Beachtung zu schenken.

      Grundsätzlich möchte ich aus Erfahrung sagen: Tun Sie, wozu Sie Lust haben! Wenn Sie keine Lust haben, lassen Sie es sein und haben Sie kein schlechtes Gewissen – Ruhe, Entspannung, Tagträumereien und auch Langeweile gehören in einen ganz normalen Alltag, auch als Schwangere. Sie „müssen“ jetzt nicht zwanghaft nach Dingen suchen, die vermeintlich viele andere Schwangere auch machen, nur um sich und Ihrem Kind etwas „Gutes“ zu tun.

      Hören Sie auf die Signale Ihres Körpers: Wenn Sie Durst haben, trinken Sie – und zwar nicht erst in einer halben Stunde, sondern sofort! Und freuen Sie sich über die Signale Ihres Körpers, auch wenn Ihnen am Anfang der Schwangerschaft übel ist – häufig dienen die Signale auch dazu, dass Sie lernen, wieder mehr auf sich zu achten. Wasser trinken ist ein wichtiges Ritual, das es lohnt, während der Schwangerschaft zu beginnen.

      Was braucht Ihr Körper, wie verändert er sich im Laufe der Schwangerschaftsmonate? Was tut Ihnen gut?

      Nehmen Sie sich ausreichend Zeit für Bewegung und Entspannung – Yoga, Schwimmen oder Tanzen sind Möglichkeiten, sich vor allem während der Schwangerschaft fit zu halten. Schwimmen hat u. a. auch den Vorteil, dass sich Ihr Körper im Wasser schwerelos anfühlt.

      Eine Kopfmassage hilft bei Verspannungen im Nacken sowie Kopfschmerzen, und dabei schütten Sie Endorphine (Glückshormone) aus.

      Haben Sie Schwierigkeiten, die körperlichen Veränderungen zu akzeptieren? Haben Sie das Gefühl, nicht mehr attraktiv zu sein? Lassen Sie Ihren Partner oder eine Freundin Ihren Bauch bemalen und diesen fotografieren. Erkennen Sie, wie schön Sie und Ihr Bauch sind, wie gut Sie damit aussehen. Kurzum: Entwickeln Sie ein gutes Körpergefühl und positives Körperselbstbewusstsein während der Schwangerschaft. Für die bevorstehende Geburt und die hormonellen Veränderungen nach der Geburt kann dies von großem Vorteil sein.

      Entdecken Sie regelmäßige kleine Rituale im Alltag für sich und Ihr Kind. Singen Sie beim Autofahren Kinderlieder, massieren Sie abends den Babybauch mit Ihrem Lieblingsöl ein oder lassen Sie das Ihren Partner tun, gehen Sie spazieren und üben Sie dabei ein Ihnen angenehmes Atemmuster für die Geburt.

      2.3Backen Sie einen Ressourcenkuchen

      Als ich eine Frau über fast 8 Monate während der Schwangerschaft, der Geburt und des Wochenbetts begleitet hatte, schenkte sie mir bei unserem letzten Treffen einen Kuchen aus Fimo (Knete, die gebacken wird und danach hart ist) mit vielen verschiedenfarbigen Stücken. Sie bedankte sich für unsere gemeinsame Zeit und für all die schönen Ideen, die ich ihr mitgebracht hatte und durch die ihr die Schwangerschaft, die Geburt und die erste Zeit mit ihrem Baby als unvergesslich schöne Erinnerung bleiben wird.

      Und ihr Fimokuchen sei auch nicht morgen verspeist, sondern würde auch mich immer an diese Zeit mit ihr erinnern.

      Der Ressourcenkuchen ist eine Möglichkeit, herauszufinden, was für Sie persönlich wichtig ist und was nicht. Sie werden merken, über welche Themen Sie sich noch nicht ausreichend informiert fühlen und können diese Lücken füllen. Es sind im „Kuchen“ kleine Ideen und Tipps enthalten, die Sie durch die Schwangerschaft begleiten.

      Reisen Sie in Ihrer Fantasie

      Unabhängig von den Ihnen zur Verfügung stehenden visuellen Methoden, eine Vorstellung von Ihrem Kind zu bekommen (Ultraschall), bietet sich in der Schwangerschaft auch oft die Gelegenheit, Tagträumen nachzuhängen und sich in der Fantasie auszumalen, wie das Baby im Bauch liegt, wie es wächst, am Finger nuckelt, Schluckauf


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