Solomon spricht über ein Leben in Verbundenheit. Eric Pearl

Solomon spricht über ein Leben in Verbundenheit - Eric Pearl


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ich, dass ich mir das wohl nur eingebildet hatte, und ging wieder schlafen. Am folgenden Montag meinten jedoch sieben meiner Patienten unabhängig voneinander, während der Behandlung andere Leute im Raum zu spüren, genauso, wie ich Leute in meinem Haus gespürt hatte – und sie hatten keine Ahnung von dem, was ich zu Hause erlebt hatte.

      Nach über zwölf Jahren chiropraktischer Arbeit, in denen nie jemand auch nur andeutungsweise etwas Derartiges bemerkt hatte, könnte man meinen, sieben solcher Hinweise an einem Tag seien merkwürdig genug. Doch dabei blieb es nicht. Am selben Tag vermeinten andere Patienten meine Hände auf sich zu spüren, ohne dass ich sie berührte. Ich glaubte ihnen natürlich nicht. Ich bat sie, die Augen zu schließen, während ich meine Hände zentimeter- bis meterweit von ihnen entfernt hielt, doch sie konnten immer sagen, worauf meine Handflächen gerichtet waren. Linker Knöchel, rechte Schulter. Sie wussten es einfach. Sie konnten mich spüren … oder es.

      Ich sah, wie ihre Gesichtsmuskeln – winzige Muskelfasern auf der Stirn, um das Kinn und um den Mund herum – sich bewegten, oder genauer gesagt vibrierten. Diese Muskeln sind so klein, dass man sie nicht willentlich bewegen kann. Die Lippen öffneten sich, die Zunge bewegte sich, die Augen zuckten hin und her, die Finger flatterten synchron oder abwechselnd rechts, links, rechts, links …

      Nachdem sie die Augen wieder geöffnet hatten, erzählten sie mir von Farben, die sie nie zuvor gesehen hatten; von blumigen Düften, die sie nie zuvor gerochen hatten; und dass sie »Leute« gesehen und gehört hätten, die niemand sonst im Raum gesehen oder gehört hatte.

      Und dann berichteten sie von Heilungen. Echten Heilungen. Manche erhoben sich aus dem Rollstuhl, andere konnten wieder ihre Arme, ihre Beine, ihr Gehör oder ihren Gesichtssinn nutzen. Patienten brachten mir Laborbefunde, die zeigten, dass Krebsgeschwulste verschwunden waren. Und Kinder mit zerebraler Kinderlähmung und Epilepsie konnten wieder herumspringen und normal sprechen, ohne Krämpfe, ohne Medikamente.

      Meine Patienten und die Ärzte riefen mich an und fragten: »Was haben Sie gemacht?« – »Nichts«, antwortete ich. »Und erzählen Sie es bloß nicht weiter!«

      Es war ähnlich wie bei den Aufforderungen der Regierung in den Anti-Drogen-Kampagnen, einfach »Nein zu Drogen« zu sagen.

       Je öfter ich es sagte, desto mehr redeten die Leute.

      Schon bald baten mich Leute, diese Arbeit zu lehren. »Lehren?!« antwortete ich. »Wie kann man so etwas lehren?« Ich stehe da und wedele mit den Händen durch die Luft wie ein Idiot, dachte ich. Ich empfahl ihnen, hinauszugehen, mit den Händen durch die Luft zu wedeln und mir dann zu erzählen, was ihre Nachbarn dazu meinten.

      Doch immer mehr meiner Patienten riefen mich nach den Heilsitzungen an und erzählten mir, auf ihrem Heimweg habe sich das automatische Garagentor geöffnet, bevor sie den Knopf drücken konnten. Oder ihr Fernseher oder ihre Stereoanlage gingen an und aus, als sie nach Hause kamen. Sie hatten merkwürdige Empfindungen in den Händen, und wenn sie sie nahe an ein Familienmitglied mit einem Gesundheitsproblem brachten, erfuhr diese Person eine Heilung!

      Wir erkannten allmählich, was uns die Wissenschaftler und Forscher später bestätigten: Wer einmal mit diesem neuen, breiteren und umfassenderen Spektrum von Heilungsenergien in Kontakt trat, in dem veränderte sich etwas. Er fand nicht nur Zugang zu seiner eigenen Heilung, sondern konnte auch die Heilung anderer fördern. Die Wissenschaft nennt das heute Reconnective Healing. Dies war die Grundlage meines ersten Buches The Reconnection: Heilung durch Rückverbindung.

      Zurück zu Fred. Er machte weiter Atemgeräusche, und ich sah ihm weiter fasziniert zu …, vielleicht zu fasziniert, denn plötzlich fiel mir ein, dass ich schon viel zu lange da bei ihm stand und dass draußen andere Patienten warteten. Ich berührte Fred sachte mit zwei Fingern auf dem Brustbein und sagte leise: »Fred, ich glaube, wir sind jetzt fertig.«

      Fred öffnete seine Augen. Er sah mich an. Ich sah ihn an. Er sagte nichts. Also sagte ich auch nichts. Ich meine, was sollte ich schon sagen?

      Ich kann nicht behaupten, dass ich den Rest der Woche bis zu seinem nächsten Termin nicht darüber nachgedacht hätte. Ich dachte sehr viel darüber nach. Ich war mir sicher, dass es sich wiederholen würde. Ich richtete es so ein, dass ich Fred als letzten Patienten drannahm, um mehr Zeit zu haben, wenn es wieder geschähe.

      Und es geschah wieder. Ich behandelte ihn und bat ihn anschließend, seine Augen zu schließen, sich zu entspannen und die Behandlung wirken zu lassen. Während er da lag, hielt ich meine Hände in der Nähe seines Kopfes in der Luft, und die Szene seines vorigen Besuchs wiederholte sich. Sein Kopf fiel zurück, seine Augen rollten nach oben, seine Lippen öffneten sich, seine Zunge bewegte sich, und Luft trat hörbar aus seinem Mund. Diesmal formten sich jedoch Laute, und eine Stimme sprach: »Wir sind hier, um dir zu sagen, dass du fortfahren sollst mit dem, was du tust. Was du tust, ist, Licht und Informationen auf den Planeten zu bringen.«

      Fred sah mich an und gestand, dass diese Stimme durch ihn sprach, seit er ungefähr elf Jahre alt war. Nur zwei Menschen in seinem Leben wussten darum. Er hatte bei seinem vorigen Besuch gespürt, dass sie sich meldete, aber er dachte, ich hätte nichts bemerkt. Ich lud ihn ein, sich zu entspannen und es einfach zuzulassen.

      Ich dachte, es sei etwas, was mit Fred zusammenhinge. Ein »Fred-Ding«. Ich hatte keine Ahnung, was als Nächstes auf mich zukam.

      Zwei Tage später verloren drei weitere Patienten ihre bewusste Wahrnehmung und sprachen dieselben zwei Sätze, die Fred gesagt hatte: »Wir sind hier, um dir zu sagen, dass du fortfahren sollst mit dem, was du tust. Was du tust, ist, Licht und Informationen auf den Planeten zu bringen.« Sie fügten jedoch noch einen dritten und vierten Satz hinzu. Zwei der Patienten sagten darüber hinaus: »Was du tust, ist, Fäden wieder zu verbinden.« Einer sagte: »Was du tust, ist, Stränge wieder zu verbinden.«

      Bei einem weiteren Termin erzählte mir Fred, er habe zu Hause automatisches Schreiben praktiziert (wohl ein weiteres »Fred-Ding«). Er sagte, es sei sein gewöhnliches automatisches Schreiben gewesen, bis auf die letzten beiden Sätze, in denen es hieß: Unterschätze nicht die Kraft von Dr. Eric Scott Pearl. Was er tut, ist, Fäden wieder zu verbinden.

      Ich fragte ihn, ob er sicher sei, dass es »Fäden« (engl. strings) hieß. Ich wusste, dass sich die »Stränge« (engl. strands) auf die DNS bezogen. Strings musste ein Fehler sein, dachte ich. Oder irgendein Wesen, eine Intelligenz aus dem Universum, versuchte, mit mir zu kommunizieren, und hatte Mühe, auf Englisch ein Konzept zu vermitteln, das irgendwo zwischen Fäden und Strängen lag. Aber Fred bestand darauf, dass seine Quelle ihm strings Fäden vermittelt habe.

      Habe ich übrigens schon erwähnt, dass alle drei Patienten einander nicht kannten? Nun, dann will ich es Ihnen jetzt sagen: Alle drei Patienten waren einander unbekannt. Sie kannten auch niemanden der anderen fünf Personen, denen in der folgenden Woche in meiner Praxis dasselbe wiederfuhr. Im Laufe der folgenden drei Monate verloren insgesamt über fünfzig verschiedene Personen vorübergehend ihre bewusste Wahrnehmung und sprachen bis zu sechs der wortwörtlich selben Sätze.

      Mir wurde schon bald klar, dass uns manchmal die Gelegenheit geboten wird, durch Türen zu gehen, ohne zu wissen, wo sie hinführen. Meistens ist das so, und so war es auch bei mir.

      Von Anfang an wurde ich von anderen, die sich das Ganze von außen anschauten, mit Angst gefüttert, die sich als liebevolle Fürsorge ausgab. Die Leute fragten: »Woher kommen diese Heilungen? Stammen sie aus einer guten Quelle?«

      »Natürlich ist sie gut«, antwortete ich. »Sie ist Gott. Sie ist Liebe. Sie ist das Universum.«

      »Woher wissen Sie das?«, fragten die Leute.

      »Ich weiß es einfach«, erklärte ich.

      »Aber woher wissen Sie das?«, fragten sie immer wieder, bis ich begann, mich selbst zu fragen, woher ich das eigentlich wusste. Ich wusste es eben. Ich wusste nur nicht, woher ich es wusste. Ich nahm an, diese »Heiler«, die mir solche Fragen stellten, wüssten wohl etwas, was ich nicht wusste, und so fragte ich sie, wie ich denn die Quelle überprüfen sollte.

      »Fragen Sie sie«, wurde mir geantwortet.

      Fragen Sie sie?! Was


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