Solomon spricht über ein Leben in Verbundenheit. Eric Pearl

Solomon spricht über ein Leben in Verbundenheit - Eric Pearl


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an den Kassenschalter ging, wo meine Brieftasche erheblich erleichtert wurde.

      Ein paar Tage später rief mich eine Freundin an und meinte, ich müsse unbedingt zu diesem Medium in Simi Valley gehen. Er sei ganz bemerkenswert und habe bisher ohne Fehler noch jedermanns Geburtstag erraten.

      Ich wusste zwar nicht, was daran so faszinierend sein sollte, wenn jemand anderer Leute Geburtstag errät, aber ich war interessiert. Ich hatte keine Ahnung, wo Simi Valley war. Ich machte mich auf den Weg und fuhr scheinbar endlos durch die Gegend.

      Die Reise ins Unbekannte dauert immer etwas länger. Schließlich kam ich zu einem verwitterten kleinen Haus, das dringend einen neuen Anstrich nötig hatte und dessen Hausnummer unter den Bougainvilleas kaum noch zu erkennen war. Ich klopfte, doch niemand öffnete. Ich war etwas ungehalten, denn ich hatte mich auf dem Weg in diese abgelegene Gegend mehrfach verfahren. Damals gab es noch kein MapQuest und die Buchstaben GPS sagten niemandem etwas.

      Ich ging ums Haus herum. Dort saß an einem alten Resopal-Küchentisch ein noch älterer Mann in einem Trainingsanzug. Er erinnerte mich an einen Weihnachtsmann, der schon mal bessere Tage gesehen hatte. Ich fragte ihn, ob er den Mann kenne, dessen Namen ich ihm auf einem Stück Papier hinhielt.

      Er meinte, das sei sein Name, und lud mich ein, mich neben ihn zu setzen.

      Auf dem Weg zu dem Stuhl, den er mir an den Tisch rückte, liefen mir ein paar Hühner zwischen die Füße.

      Inzwischen fand ich diesen Kerl wirklich dubios. Er passte überhaupt nicht zu dem Bild, das ich von Leuten hatte, die Zugang zur »anderen Seite« haben, falls es überhaupt eine »andere Seite« gab. Er sah mich lange an und senkte dann nachdenklich den Kopf.

      Nun ist es so, dass mein Geburtstag der 2. April ist. Meine Mutter kam am Sonntag, den 1. April ins Krankenhaus, weil sie Wehen zu haben schien. Aber sie konnten den Arzt nicht finden, und da ich mit einem Kaiserschnitt zur Welt kommen sollte, durfte die Geburt deshalb nicht weitergehen. Also warteten sie bis Montag, den 2. April, und um 8.01 Uhr erblickte ich dann das Licht der Welt.

      Hier saß ich nun diesem wettergegerbten alten Mann gegenüber und fragte mich, was all das sollte.

      Langsam hob er den Kopf. »Das ist mir noch nie passiert«, sagte er. »Ich kriege zwei Daten. Ich kriege den 1. April, aber geboren wurdest du am 2. April, richtig?«

      Ich erbleichte und stammelte ein verblüfftes »Ja«.

      Dann sah er mir direkt in die Augen und murmelte: »Du hast eine merkwürdige Verbindung zu Harold Lloyd. Hat dir das schon mal jemand gesagt?«

      Ich war total schockiert. Ich hörte kaum noch etwas von dem, was er danach sagte. Wie um Himmels willen konnte er von all den Menschen, die es gab und gegeben hatte, ausgerechnet auf den Namen Harold Lloyd kommen?

      Ich kehrte nach Hollywood und in die scheinbare Normalität zurück. Es war mir unbegreiflich, wie dieser Mann wissen konnte, was er wusste.

      In all dieser Zeit war die Stimme, die ich in Colorado gehört hatte, ab und zu wieder aufgetaucht. Ich ignorierte sie oder tat so, als würde ich sie nicht hören.

      Ende 1992 besuchte ich dann eine Freundin, die gerade eine emotional schwierige Zeit durchmachte. Während ich mit ihr sprach, spürte ich, dass jemand oder etwas in mir das Gespräch übernehmen wollte. Diese Präsenz in mir wurde immer stärker, und ich fing an, mich schwindelig und schläfrig zu fühlen.

      Schließlich sagte ich zu ihr, ich hätte den Eindruck, »etwas oder jemand« wolle mit ihr kommunizieren, und ich würde spüren, wie ich das Bewusstsein verliere. Ob es für sie in Ordnung sei, wenn ich für einen Augenblick aus dem Weg ginge.

      Das Gefühl nahm weiter zu, und der Golden Retriever meiner Freundin fing an, erst zu jaulen und dann ängstlich zu bellen. Schließlich wurde ich bewusstlos, aber ich spürte, wie jemand meine Stimmbänder nutzte, und ich fühlte, dass meine Arme und Hände gestikulierten. Ich verstand nicht, was gesagt wurde. So ging es eine Weile, bis ich spürte, dass sich die Präsenz wieder zurückzog und ich mein Bewusstsein wiedererlangte, wenn mir auch noch etwas schwindelig war.

      Ich sah meine Freundin an. Der Mund stand ihr offen wie ein Scheunentor. Ich fühlte mich, als sei ich aus einem tiefen Schlaf erwacht. Ich fragte sie, was geschehen sei, und sie meinte nur, es sei etwas sehr Persönliches gewesen. Sie schien sehr bewegt und verwundert zu sein. Ich drang nicht weiter in sie.

      Als ich mich von ihr verabschiedet hatte, fühlte ich mich äußerst unwohl und auch etwas ängstlich. Ich war mir nicht sicher, wie andere Leute dieses Phänomen aufnehmen würden, falls so etwas noch einmal passieren würde.

      Ich beschloss, die ganze Angelegenheit für mich zu behalten (Jahre später erzählte mir diese Freundin, das Geistwesen habe mit ihr über das Kind gesprochen, welches sie in sehr jungen Jahren zur Adoption freigegeben hatte).

      Einige Zeit später erhielt ich einen Job als Koordinator der »OUTAuction«-Spendenaktion in Los Angeles. Es war eine wirklich große Aufgabe, und als alles vorbei war, nahm ich drei Sitzungen bei einem Chiropraktiker namens Eric Pearl. Ich war noch nie bei einem Chiropraktiker gewesen und war mir noch nicht einmal sicher, was Chiropraktiker tun, aber ich befand mich in Kalifornien und dachte, so etwas sei wohl irgendwie Teil der Erfahrung von Los Angeles.

      Ich ging in die Praxis am Melrose Place und setzte mich in den bequemen, freundlichen Wartebereich. Ich wurde in einen kleinen Raum gebeten und wartete dort etwas beklommen. Als Dr. Pearl eintrat, dachte ich, dieser Mann sieht überhaupt nicht aus wie ein Arzt. Ich legte mich auf die Behandlungsliege, und innerhalb kürzester Zeit überkam mich jenes Gefühl der Schläfrigkeit. Ich rang darum, wach zu bleiben. Ich dachte, ich kann doch nicht gleich bei meiner ersten Sitzung einschlafen. Das wäre doch unhöflich.

      Während der Behandlung kämpfte ich weiter gegen den Schlaf und fragte mich währenddessen, wie ich wohl noch zwei weitere Behandlungen überstehen würde. Und genauso kam es. Bei meinem nächsten Termin fing es wieder an, nur dass ich diesmal noch härter darum ringen musste, wach zu bleiben. Ich wusste nicht, wie ich das erklären sollte, und war mir unsicher, ob ich diese Empfindungen überhaupt erwähnen sollte.

      Vor der nächsten Sitzung sprach ich Dr. Pearl auf das Phänomen an. Ich wollte wissen, ob das vielleicht für chiropraktische Sitzungen typisch sei. Er sah mich leicht amüsiert, aber fasziniert an. Er riet mir, nicht gegen das Gefühl anzukämpfen, sondern mich ihm hinzugeben.

      Das tat ich. Und dieses Buch ist das Ergebnis meiner nachfolgenden Sitzungen mit ihm.

      Begreife ich, was da passiert? Nein, das tue ich nicht. Ich weiß nur, dass ich in gewisser Weise das Bewusstsein verliere, und wenn ich wieder zu mir komme, weiß ich vielleicht noch ein Wort oder ein Bruchstück eines Satzes, mehr nicht.

      Ich habe Solomon, wie wir die Stimme genannt haben, inzwischen mit vielen anderen Menschen sprechen lassen, die mir über den Weg liefen und die gerade Orientierung oder Rat brauchten. Für Eric hatte Solomon jedoch eine klare Aufgabe. Solomons Rat hat zu den Sitzungen geführt, die in diesem Buch beschrieben werden, und letztlich zu Reconnective Healing, das Dr. Pearl in die Welt gebracht hat. Ich halte Solomons Botschaft für universell, aber darüber werden letztlich Sie entscheiden …

      Einleitung

      Bevor Sie mit der Lektüre des Materials fortfahren, das Fred und ich in diese Seiten gepackt haben, möchte ich Sie an ein paar Erkenntnissen teilhaben lassen, die ich im Laufe meiner Reise durch dieses Material entdeckt habe, um Sie zu inspirieren, wie Sie es am wirksamsten nutzen können.

      Der Name Solomon, den wir der bewussten Intelligenz gaben, die uns diese Informationen zukommen ließ, fasst eigentlich zwei verschiedene Wesenheiten zusammen. Die Intelligenz, die als erste durch Fred und über fünfzig meiner Patienten sprach, titulierten wir Aaron. Doch schon bald tauchte in unseren Sitzungen die Stimme, die Intelligenz auf, die wir mit Solomon ansprechen. Zum leichteren Verständnis haben wir uns entschieden, das gesamte Material »Solomon« zuzuschreiben, also der Stimme, die uns die Informationen übermittelte, sei es als Aaron oder als Solomon. Der größte Teil


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