HYPERSPACE YOURSELF!. Peter Herrmann
Seit der kanadische Neurowissenschaftler Donald Hebb uns in den sogenannten Nullerjahren des 21. Jahrhunderts das Prinzip der Neuroplastizität nahebringen konnte, wissen wir, dass sich das menschliche Gehirn dem Denken anpasst. Durch dein Denken – und auch beim Lesen eines Buches entstehen Gedanken – veränderst du dein Gehirn physiologisch, also körperlich. Das heißt nichts anderes, als dass du durch dein Denken neue Verbindungen im Gehirn erschaffst. Man könnte auch sagen, du manifestierst buchstäblich Materie aus geistiger Energie. Welche bedeutende Rolle Emotionen und Gefühle dabei spielen und welcher Unterschied zwischen beiden besteht, wird an späterer Stelle noch beschrieben werden.
Hebb prägte auch das grundlegende Prinzip der Neuroplastizität mit dem Satz: »Nerve cells that fire together, wire together!« Bewusst oder unbewusst verwendet er Begriffe aus dem Waffenjargon beziehungsweise aus der Technik. Die wörtliche Übersetzung – die ich bis dato auch übernommen hatte – ist zwar auch möglich, führt aber in eine Richtung, die mir der menschlichen Entwicklung eher wenig förderlich scheint. Im Lichte einer neuen Einsicht schlage ich daher nun folgende Übersetzung vor: »Nervenzellen, die gemeinsam aufleuchten, verbinden sich miteinander!« Und das tun sie tatsächlich, denn sie verdrahten sich natürlich nicht im Gehirn, sondern sie verkleben buchstäblich miteinander!
Du erschaffst also durch dein Denken Verbindungen, die dir ab diesem Zeitpunkt nicht nur bei der Lektüre dieses Buches zur Verfügung stehen, sondern du erschaffst Verbindungen, die dir neue Sichtweisen ermöglichen und neue Handlungs- und Freiräume eröffnen. Jetzt habe ich mich beispielsweise gerade vertippt. So stand da plötzlich ›Freuräume‹ und ich fände es unendlich schade, dir diesen Freud'schen Vertipper vorzuenthalten! Alles hat einen Sinn, alles folgt einer höheren Ordnung und das wird im Verlaufe des Buches vermutlich immer deutlicher werden.
Das Nachwort zu Beginn?
Praktisch bedeutet das, dass du dich hin und wieder fragen wirst »Was will der Mann eigentlich von mir?« oder »Wovon spricht der Typ da?«. Sei bitte versichert, dass das ein gewünschter Effekt ist, dessen Absicht darin liegt, dein Lesevergnügen zu steigern und die vermittelte Information – ja, das Futter für die linke Hirnhälfte gibt es natürlich auch – so einfach und zielsicher wie möglich an den Adressaten oder die Adressatin zu bringen. Wenn es dir zwischenzeitlich zu viel werden sollte, dann leg das Buch einfach für ein paar Minuten aus der Hand oder blättere ein paar Seiten weiter.
Vielleicht findest du ein Beispiel, eine Geschichte oder ein Wort, die bzw. das dir einen Hinweis auf das Thema gibt, um das es gerade für dich geht. Ich kann dir übrigens auch durchaus empfehlen, das Nachwort zuerst zu lesen. Nicht, weil es zu diesem Zweck geschrieben wurde, sondern eher, weil es geschrieben wurde, ohne einem vorher bestimmten Zweck dienen zu müssen. Dadurch verfügt es über eine innere Freiheit, die bei dir wiederum inneren Raum schaffen kann. Raum, der notwendig ist, wenn du etwas Neues in dein System einlassen möchtest.
HYPERSPACE? HYPERSPACE!
Vorher soll aber noch die Frage geklärt werden, wie um alles in der Welt jemand auf die Idee kommt, ein deutsches Buch mit dem Titel HYPERSPACE YOURSELF! zu schmücken. Haben wir nicht schon genügend Anglizismen im deutschen Sprachgebrauch und wäre es nicht sinnvoller, den Titel so zu wählen, dass man sofort weiß, worum es geht?
Ja und nein. Ja, wir haben inzwischen sicher genügend englische Wörter in die deutsche Sprache einfließen lassen und ich bin von jeher ein großer Verfechter einer sauberen Ausdrucksweise – meine Kinder können ein Lied davon singen ... Bei uns zu Hause wird bewusst darauf geachtet, bestimmte Ausdrücke oder gerade angesagte Worthülsen zu vermeiden. Das ist nicht immer ganz leicht, hilft aber dabei, außer dem korrekten Wort auch den stimmigen Ton zu erlernen – was natürlich auch nicht immer funktioniert. Ich jedenfalls bin ein großer Anhänger davon, den Usus des Fremdwörtervokabulars auf ein Minimum zu reduzieren, wie es mir und meinen beiden Geschwistern schon mein Vater beigebracht hat.
Und damit habe ich alle unnötigen Fremdwörter des gesamten Buches in einem Satz verwurstet und du kannst dir sicher sein, dass ich ab jetzt in der Regel deutsch und in möglichst klarer Sprache schreiben werde. Zwei Ausnahmen bilden aber eben dann doch der Leitbegriff und Titel des Buches – HYPERSPACE YOURSELF! – sowie der Begriff für das kohärente oder geordnete Feld von Herz, Gehirnzentren und der Ersten Quelle: Heart-Brains-Source-Coherence. (Erläuterungen dazu, was das konkret bedeutet, folgen in Kürze.)
Vielleicht wird sich dir im Verlaufe der Seiten erschließen, dass die englische Sprache einen einzigen Vorteil gegenüber der deutschen bietet. Eine Aufforderung kann im Englischen oft kürzer und prägnanter ausgesprochen werden als im Deutschen. Die Übersetzung Bring dich in den Hyperraum! funktioniert zwar auch, klingt allerdings bedeutend sperriger und irgendwie unelegant – vor allem in den von mir so benannten Meditationsspielen. Aber auch dazu kommen wir später.
Warum aber habe ich keinen Titel gewählt, der sofort selbsterklärend wäre? Einerseits finde ich die englische Variante einfach griffiger und andererseits kann dieser Titel ohne Übersetzungsverluste auch im englischsprachigen Raum verwendet werden. So hoffe ich, dass du dich mit dem Begriff HYPERSPACE YOURSELF! anfreunden oder dich zumindest wohlwollend darauf einlassen kannst.
Apropos wohlwollend darauf einlassen ... HYPERSPACE YOURSELF! in dein Leben zu bringen bedeutet vor allem eins – das Lächeln (zurück) in dein Leben zu bringen. Je öfter du das Segel des Lächelns setzt, desto leichter wird deine Fahrt über die manchmal raue See des Lebens. Mal ein breites Grinsen, mal ein stilles, kaum wahrnehmbares Heben der Mundwinkel ... Je mehr du darin zur Meisterschaft gelangst, bringt dir das außen gespiegelte innere Lächeln die Gnade der Gelassenheit in dein Leben. Dann mag sich deine See ruhig und klar bis zum Horizont erstrecken oder es mögen sich Wellenberge vor dir auftürmen – deine Gelassenheit bleibt die Konstante, die du als einzige Sicherheit im Leben haben kannst.
Genau aus diesem Grunde findest du in diesem Buch eine Reihe von Smileys. ☺
Übersetzung, Übertragung oder Feldertransport?
Aber kommen wir zurück zur Sprache. Mit der englischen Sprache geht auch das Transportieren des entsprechenden englischen Bewusstseinsfeldes einher und das unterscheidet sich naturgemäß vom entsprechenden deutsch, japanisch oder arabisch geprägten. Genau hier liegt ja auch die eigentliche Problematik einer Übersetzung – es genügt eben nicht, so wie es beispielsweise ein Online-Übersetzungsprogramm macht, die einzelnen Wörter zu übersetzen. Das jeweilige Bewusstseinsfeld will übertragen und auf stimmige Weise in den Kontext eingebunden werden.
Konkret lade ich dich dazu ein, das Bewusstseinsfeld der englischen Begriffe zu spüren und dich darauf einzulassen, sofern das für dich stimmig ist. Auf diese Weise bauen wir eine Brücke zwischen englischem und deutschem Feld, was wiederum Auswirkungen auf alle anderen Bewusstseinsfelder hat und damit zum Verständnis zwischen den Völkern beiträgt. Das klingt etwas hoch gegriffen, wird aber von der neuesten Forschung in Bezug auf unsere DNA bestätigt.
Die DNA hat durch ihre spezifische Form gleichzeitig den Aufbau einer Ring- sowie einer Stabantenne und sendet und empfängt Signale weit außerhalb des Frequenzbereiches der Sprache. Dadurch können wir der Bedeutung des Gesagten, also des gesprochenen Wortes, eine weitere Verständnis-Dimension hinzufügen. Zugang dazu finden wir in einer Sphäre, die für dieses Buch eine grundlegende Rolle spielt. Ich nenne diesen Raum die Stille, aus der alle Geräusche entstehen ...
Intermezzo 1
Schließe für einen Moment die Augen und spüre in Achtsamkeit in deinen Körper hinein ... Damit lenkst du Aufmerksamkeit und Energie weg von deinem Kopf ...
Spüre in dir oder im Hintergrund die Stille, aus der alle Geräusche kommen ... Genieße das Gefühl ein paar Minuten lang ...
Solltest du diese Stille (noch) nicht