HYPERSPACE YOURSELF!. Peter Herrmann
* Ein anderer Begriff für Intermezzo ist Meditationsspiel.
Kosmischer Gong zur nächsten Runde:
Erwachen ist für die meisten von uns weder ein langer, ruhiger Fluss noch ein linearer, gleichmäßig ansteigender Prozess. Mit dem Erwachen verhält es sich eher wie mit dem Motor eines Oldtimers, den du ein paar Jahre oder Jahrzehnte in einer Scheune untergestellt hattest und der nun nur stotternd in Gang kommt und ab und zu wieder komplett abstirbt.
Du erhöhst deine Frequenz oder Schwingung, bist eine Weile bewusst und sogar noch bewusster und dann kommt deine Mutter zu Besuch, dein pubertäres Kind will ein Augenlidpiercing oder dieser unglaublich schlechte Autofahrer nimmt dir die Vorfahrt! Du kannst dir sicher vorstellen, was ich meine.
Genauso läuft der Prozess! Aber nach dem Absturz machst du auf einer – manchmal nur unmerklich – höheren Schwingungsebene weiter!
Bewusstseinsfelder prägen unser SEIN ...
und Worte sind Türen in diese Felder
Weltweit finden wir ganz natürlich gewachsene beziehungsweise entstandene Felder – kulturelle Felder, spirituelle Felder, religiöse Felder. Diese haben immer auch mit Sprache zu tun, da wir den Dingen in Form von Sprache Bedeutung oder Qualität beimessen. Dass dies immer im Kontext der jeweiligen Umgebung geschieht, liegt auf der Hand.
In vielen Gebieten der Erde konnte kein Wort für das Phänomen Schnee entstehen, weil es dort einfach keinen Schnee gab. Als Hannibal mit seinen Elefanten über die Alpen kam, mussten sich die römischen Boten in ihren Berichten an die Heeresführung mit Beschreibungen behelfen, da zumindest das gemeine Volk vermutlich noch kein Wort für diese seltsamen, riesigen, grauen Wesen kannte. Und dass in Japan frühestens nach der Ankunft von Anjin San, dem Navigator, ein Wort für das grandiose Naturschauspiel der Polarlichter entstehen konnte, versteht sich von selbst.
Das Wort ›Gott‹, das in diesem Buch eine nicht unbedeutende Rolle spielt, ist ein weiteres Beispiel für dieses Phänomen. Dieser Begriff trägt sowohl durch das, was er bezeichnen soll, als auch durch den unermesslichen Gebrauch durch gläubige Menschen ein ganz bestimmtes Bedeutungs- oder Bewusstseinsfeld – ganz zu schweigen davon, dass er mit hoher Wahrscheinlichkeit von ganz bestimmten Wesenheiten zu einem ganz bestimmten Zweck als Bezeichnung für den obersten Herrscher der monotheistischen Religionen eingeführt wurde (vgl. u. a. die Schriften von Wes Penre²). Aber das sei nur am Rande erwähnt.
Sobald ich also das Wort ›Gott‹ verwende, transportiere ich damit auch das entsprechende Bedeutungs- und Bewusstseinsfeld. Da es mir aber fern liegt, mich in dieses spezielle Feld einklinken zu wollen, verzichte ich bewusst auf dieses Wort und verwende im Folgenden andere Begriffe. Das ist alles andere als ein Urteil und hat ausschließlich mit Unterscheidungsvermögen zu tun – ich entscheide mich für andere Varianten, anstatt gegen etwas zu sein. Ich entscheide mich für etwas anderes und erschaffe damit ein anderes Feld, das meiner Intention, meiner Absicht entspricht.
Daher verwende ich anstelle von ›Gott‹ den Begriff Erste Quelle als Substantiv sowie sophianisch als Adjektiv, wenn ich die entsprechende Eigenschaft (ehemals ›göttlich‹) zum Ausdruck bringen möchte – ›von der ersten Quelle stammend‹ ist mir erstens zu sperrig und zweitens trifft es den Sinngehalt nicht vollständig. Daher führe ich den Begriff sophianisch in diesem Zusammenhang in den Sprachgebrauch ein und möchte in wenigen Zeilen erläutern, warum ich das tue:
Der Begriff bezieht sich auf die weibliche Schöpferwesenheit Gaia Sophia, die laut den Schriftrollen vom Toten Meer sowie jenen von Nag Hamadi – es handelt sich jeweils um über 2000 Jahre alte Texte – im Zuge eines gigantischen Schöpfungsaktes unser Sonnensystem erschaffen hat, um anschließend die Erde als ihren Körper anzunehmen. Die Schöpferwesenheit Gaia Sophia wurde damit buchstäblich zu Mutter Erde.
Übrigens wird in den alten Schriften auch beschrieben, wie wir mit ihr Kontakt aufnehmen können, aber dazu an späterer Stelle mehr. Der neue Begriff bietet jedenfalls die Chance, mit dem Gebrauch des Wortes sophianisch ein eigenes Bewusstseinsfeld aufzubauen. Fangen wir doch einfach im Rahmen dieses Buches damit an!
Vorher aber machen wir weiter mit einer praktischen Übung: Lies einfach den folgenden Abschnitt und stell dir vor, dies sei der erste Absatz der Einleitung zu diesem Buch.
So etwas wie eine Einleitung
Eine gute Ouvertüre, also eine Eröffnung, sollte dir nahebringen, worum es in den vor dir liegenden Stunden gehen wird. Insofern halte ich es für angemessen, mich erst einmal vorzustellen, damit du weißt, worauf du dich einlässt. Wer ist also dieser Mensch namens Peter Herrmann beziehungsweise die Kunstfigur Peter Richard Loewynhertz und wieso sollte ausgerechnet er von Dingen wissen, die dir unbekannt sein sollen?
Es gibt also einerseits den Menschen aus Fleisch und Blut namens Peter Karl (das ist mein zweiter Vorname), der zur Sommersonnenwende in die Familie Herrmann zu Wetzlar geboren wurde. Wer Spaß daran hat, die Bedeutung von Namen zu untersuchen, wird herausfinden, dass mir mit meinen Namen die Qualitäten des Felses (Petrus), der Freiheit – Karl bedeutet ›der freie Mann‹ – und des Kämpfers in die Wiege gelegt wurden.
Der ›Herr‹ hat in diesem Falle nämlich nichts mit Herrschaft oder Ähnlichem zu tun. Es handelt sich vielmehr um den Heermann, der seit Urzeiten im Heer der Germanen an vorderster Front gekämpft hat. Stammvater und sozusagen Archetypus der Heermänner war selbstverständlich Arminius, Heermann der Cherusker, dessen Erbe wir alle in uns tragen und das uns lehrt, wie eine kleine, strategisch sinnvoll agierende Gemeinschaft eine Weltmacht nicht nur herausfordern, sondern auch besiegen kann. In der heutigen globalen Situation ist dies mit Sicherheit ein nicht zu unterschätzendes Erbe, dessen wir uns immer bewusst sein sollten.
Unter diesem Namen mag ich dem einen oder der anderen als Simultandolmetscher bekannt sein, der u.a. Dr. Eric Pearle, Neale Donald Walsch, Prof. Deepak Chopra oder Dr. Joe Dispenza seine Stimme lieh beziehungsweise leiht. Ich habe diesbezüglich keine entsprechende klassische Ausbildung absolviert, sondern wurde im Laufe der Zeit immer wieder mit Situationen konfrontiert, die gelöst werden wollten. Beispielsweise hatte ich auf sanften, aber bestimmten Druck meines Freundes und großartigen Künstlers Michael Seyfried aus München im Jahre 1994 damit begonnen, die sogenannten Flower of Life-Seminare (inzwischen längst als Blume des Lebens in aller Munde) aus den USA zu importieren und im deutschsprachigen Raum anzubieten.
Seminare und die 666
Nachdem es nichts anderes als Videos des Flower of Life-Gründers Drunvalo Melchizedek gab, schrieben wir die Seminare auf Englisch aus. Allerdings stellte sich nach zwei oder drei Tagen heraus, dass es für viele extrem mühsam bis kaum möglich war, dem Inhalt zu folgen, über den damals noch kaum etwas auf Deutsch veröffentlicht worden war.
So setzten wir uns also hin (wir, das waren mein damaliger sehr guter Freund Jan Holey, die wunderbare Übersetzerin Nayoma de Haen, der inzwischen selbst als spiritueller Lehrer bekannte Andrew Blake und ich selbst) und übersetzten für kleine Gruppen, während die Videos über die Leinwand flimmerten. Teilnehmerinnen und Teilnehmer des ersten Kurses in Wolframs-Eschenbach mögen sich sowohl an das geschichtsträchtige Ambiente (Parzival!) erinnern als auch daran, dass wir nach Rücksprache mit der amerikanischen Seminarbegleiterin den Originalbetrag von 444 US-Dollar ordnungsgemäß zum damaligen Kurs in 666 DM umgewandelt hatten. Dass wir letztlich 18 (3 x 6) Wissensdurstige aktivieren konnten, sei ebenso am Rande erwähnt wie die Tatsache, dass die bis dato völlig unbekannte Fotografin und Herausgeberin einer unregelmäßig erscheinenden Schrift namens Copy Me, Bärbel Mohr, gerne dabei gewesen wäre, aber nur am letzten Wochenende des achttägigen Events Zeit hatte.
Mit Bärbel, die mit ihrem später erschienenen Buch Bestellungen beim Universum einen Weltbestseller landete, entwickelte sich eine tiefe Freundschaft,