Ich bin ich - Wer sonst!. Maria Färber-Singer
frei und niemand kann sie mehr aktivieren, weil es sie nicht mehr gibt. Am schnellsten und am leichtesten geschieht das, indem du dich konsequent an dem ausrichtest, was dir guttut. Woran erkennst du, ob etwas gut für dich ist? An deinem Gefühl. Fühlt sich das, was gerade stattfindet, gut an? Wann immer sich dir jemand in der höchsten Wertschätzung zuwendet, fühlt sich das gut an, vorausgesetzt, du hast gerade Lust auf diese Begegnung.
Die Welt, wie du sie derzeit wahrnimmst, ist also ein Produkt menschlicher Kreationen und somit Illusion. Auch eine neue Welt ist eine Illusion. Wird diese jedoch von Liebe, Freiheit und Freude bestimmt, entstehen Erfahrungen, die große Lust aufs Leben machen. Diese neuen Energien dehnen sich aus und laden ein, eine neue Welt zu gestalten. Du beginnst damit, indem du wandelst, was DICH (ver)hindert. Wandel vollzieht sich auf der Ebene der Energie. Auf der Ebene des Verhaltens nenne ich ihn „Veränderung“. Wie genau geht dieser Wandel vor sich? Woran erkennst du, dass sich die Energie wandelt, und wie hängt dies mit Veränderungen auf der Verhaltensebene zusammen? Du hast zum Beispiel einen sehr dichten Tag an deiner Arbeitsstelle erlebt und viele Stunden ohne Pause durchgearbeitet. Dein Körper fühlt sich „voll von…“ an. Voll von Beobachtungen und Erlebnissen. Energien, die im Raum waren und die du körperlich aufgenommen hast. Wenn du diesen Zustand beschreiben müsstest, würdest du wahrscheinlich sagen, dass du ausgelaugt und müde bist. Abgesehen davon, dass du nicht freiwillig ohne Pause durchgemacht hast, verstärkst du dieses Körpergefühl noch, indem du zu Hause darüber nachdenkst: „Was hat der Chef nur vor? Den ganzen Tag war er weg. Warum hat mich Frau B. heute so eigenartig angesehen? Habe ich etwas falsch gemacht?“
So entsteht eine Art „energetischer Müll“ in dir. Versuchst du, diesen durch Analysieren loszuwerden, dann wird das nicht von Erfolg gekrönt sein. Mit der Analyse bindest du dich noch mehr an die Inhalte und produzierst darüber hinaus „Probleme“. Im beschriebenen Beispiel hieße das, dass du dich mit jedem Detail beschäftigen müsstest, das zu dieser Fülle an Eindrücken in dir beigetragen hat. Diesen Weg solltest du am besten nur dann wählen, wenn du viel Zeit und Lust auf Probleme hast.
Willst du dich jedoch frei fühlen, dann gehe gleich zur Vorstellung von „Energie“. Bestätige, dass sich die Energie wandeln darf, indem du einen tiefen Atemzug nimmst, ihn mit der Vorstellung von Licht verbindest und durch deinen Körper fließen lässt. Du kannst dich auch auf eine Zelle deines Körpers konzentrieren und diese von Licht durchfluten lassen. Anschließend stellst du dir vor, wie diese eine Zelle die lichtvolle Information an alle anderen weitergibt. Du kannst dir auch selbst einen Vorgang kreieren, der die Energie in dir wieder in Fluss bringt. Was auch immer es ist, im Sinne des „ICH bin es“ wird dir alles dienen. Deine Entschiedenheit und die Gewissheit, dass du ein mächtiges Wesen bist, öffnen dir den Zugang.
Willst du dies üben, dann probier zum Beispiel Folgendes: Schicke deinen Atem in die große Zehe deines linken Fußes und nimm wahr, wie sie sich gerade anfühlt. Atme jetzt zu der kleinen Zehe des rechten Fußes und nimm wahr, wie sich diese anfühlt. Du bestimmst, was du wahrnimmst. Konzentriere jetzt deine Aufmerksamkeit gleichzeitig auf deine beiden großen Zehen, jetzt auf beide Daumen, jetzt auf beide Augenbrauen. Bemerkst du einen Unterschied in der Wahrnehmung? Mit dieser Form der Fokussierung harmonisierst du die Energie in deinem Körper, du entspannst dich. Gibst du deine Aufmerksamkeit zu deiner Atmung und somit zu den Energieströmen in deinem Körper und übst du dies immer wieder, dann machst du sehr beeindruckende Erfahrungen zu der Erkenntnis: „Der Geist bestimmt die Materie“. Solltest du jetzt nicht viel gespürt haben, dann probiere es mit anderen Körperteilen oder versuche es später wieder. Wahrnehmung ist trainierbar. Mit jeder Übung wird deine Fähigkeit stärker.
Willst du nicht bei der üblichen Problemaufarbeitung bleiben, trainiere dich im Umgang mit Energien. Lerne, wie du unerwünschte Energien (Angst, Schwere, Stress,…) wandelst, indem du diese ausatmest, und wie du erwünschte Energien (Leichtigkeit, Freiheit, Freude, Frieden,…) einatmest und damit dein Leben neu gestaltest. Angenommen, du wünschst dir Leichtigkeit. Gehe mit dieser Energiequalität in Kontakt, indem du zum Beispiel eine entsprechende Erinnerung abrufst, hol sie mit einem Atemzug in deinen Körper und lass sie sich ausdehnen. Solltest du dir nicht sicher sein, ob du das kannst, dann mach die Probe: Stell dir Traurigkeit und Schwere vor und gehe mit ihnen in Verbindung. Nimm wahr, wie sich diese in deinem Körper anfühlen. Bemerkst du einen Unterschied?
Mit der Vorstellung von Energie Wandel herbeizuführen, ist einfacher, als du vielleicht denkst. Wandel bedeutet die vollständige und nachhaltige Auflösung von alten Gedanken und den dazugehörigen Emotionen. Etwas, das sich schwer und unangenehm anfühlt, darf sich augenblicklich in Leichtigkeit und Wohlgefühl wandeln. Bezeichnen wir dieses Etwas jedoch als „Problem“, dann müssen wir es so lange festhalten, bis wir eine Lösung dafür gefunden haben. Wir sind auf ein bestimmtes Ziel, auf ein zu erwartendes Ereignis ausgerichtet, was wiederum Kontrolle erfordert: Ist es schon so weit? Ist es das, was ich wollte? Übergeben wir jedoch unser Anliegen vertrauensvoll dem Wandel, dann macht uns dieser den Weg zur Freude und den Wundern frei. Wie das geschieht und was dabei konkret herauskommt, lassen wir einfach zu.
Stell dir vor, dass jede unangenehme Erfahrung der letzten Monate ein trockener, knorriger Ast ist. Jeder Ast symbolisiert ein Problem, seine Teile die entsprechenden Gedanken. Alle diese Äste liegen auf einem Haufen vor dir. Dein „alter“ Verstand setzt sich davor und sagt: „Oh, so viele Probleme. Wie löse ich die? So viel zu analysieren.“ Während er sich mit einem der vielen Äste auseinandersetzt, kommen laufend neue dazu. So oder ähnlich gehen wir vor, wenn wir die „Problem-Lösungs-Strategie“ wählen.
Wählst du den Wandel, dann wird dir mit einem Mal bewusst, wie anstrengend diese Strategie ist. Sie bindet alte Gedanken und somit alte Energien. Mit dem Wandel wechselst du die Dimension und somit die „Welt“ und bist mit einem Mal alles los, zumindest in dieser neuen Welt. Hängst du wieder einem alten Gedanken nach – flutsch – befindest du dich wieder in der alten Welt. Mach es dir daher zur Gewohnheit, zuerst die Welt und somit die Bewusstseinsebene zu wechseln, bevor du weiterdenkst. Die alte Welt bestätigt alte Gedanken, die neue Welt neue. Bezogen auf das Beispiel mit dem Ästehaufen ist es dann so mit dem Wandel, wie wenn du ein Feuer legst. Die Flammen lösen die Äste auf und Energie wird frei.
Diesen schnellsten und wirksamsten aller Wege zu nehmen, haben viele von uns verlernt. Stattdessen sind wir gewohnt, Umwege zu gehen, gedankliche Labyrinthe zu bauen und uns mit dem zu beschäftigen, was wir nicht wollen. Unsere Kreativität haben wir in vielfältige Spielarten investiert, UNS zu verhindern. Viel Energie ist in diesen Scheiterstrategien gebunden. Was sind deine Besonderheiten? Was beherrscht du gut? In diesem Buch findest du eine Auswahl der beliebtesten Scheiterstrategien mit Gebrauchsanleitungen zum Ein- und Aussteigen. Lass dich davon auch inspirieren, eigene Mittel und Wege zu kreieren. DU bist es. Viel Freude damit.
DER NEUE VERSTAND
Du hast deinen Verstand zum Chef über dein Leben gemacht. So ist eine Zentrale entstanden, der du vertraust und die sehr mächtig ist. Wie bei einem Computer wurden alle deine Erfahrungen auf einer Festplatte gespeichert und stehen dir zur Lebensgestaltung zur Verfügung. Diese Funktion des Verstandes ist abhängig davon, was du erlebt hast. Du nutzt dieses Wissen zum Beispiel, wenn du denkst: „Wenn ich darauf höre, was mir andere sagen, kann mir nichts Schlimmes passieren.“ Oder „Wenn ich mich so verhalte wie in einer ähnlichen Situation zuvor, dann habe ich die Situation im Griff“. Diese Funktion ist wunderbar, aber sie ist nicht kreativ. Sie verwaltet und kombiniert das Erfahrene immer wieder neu und ist als solche konditioniert, also erlernt. Schöpfst du bei der Gestaltung deines Lebens nur aus deinem „konditionierten Verstand“, dann schöpfst du immer wieder aus dem, wie du bis jetzt die Welt wahrgenommen hast. Also abhängig von deinem Geschlecht, deiner Herkunftsfamilie, der Zeit und der Kultur, in der du aufgewachsen bist und lebst, und dergleichen mehr.
Viele Geschichten über diese (deine) Welt sind so entstanden und sie begleiten dich. Indem du sie dir und anderen immer wieder erzählst, lässt du sie dein Leben steuern und gibst dir damit einen bestimmten Platz in dieser Welt. Zum Beispiel: „Immer, wenn es in meiner Umgebung hektisch wird, macht mich das nervös.“ „In meinem Leben habe ich oft mit Menschen zu tun, die mich abwerten und klein