Ich bin ich - Wer sonst!. Maria Färber-Singer
sein, dann gestaltet sich dein Leben aus DIR, aus der wunder-vollen Quelle in dir. Dein Potential ist deine Essenz. Aus ihr kreiert sich deine neue „Identität“, dein neues Sein in jedem Augenblick; unendlich schöpferisch, unendlich ausgedehnt. Künstler und Künstlerinnen beschreiben diesen Vorgang zum Beispiel mit „es schreibt aus mir“ oder „es malt aus mir“. Ein österreichischer Maler nennt seinen schöpferischen Zustand sogar „die Ewigkeit“.
Alles, was unmittelbar aus uns heraus geboren wird, ist kreativ, ein Ausdruck unseres Potentials. Indem wir dies zulassen, tritt das gewohnte Denken in den Hintergrund. Das, was durch DICH in diese Welt kommt, hat eine ganz bestimmte Qualität: ein bestimmtes Bild, eine spezielle Musik, eine besondere Form des Kochens, dein Lachen, eine dir eigene Art, auf Menschen zuzugehen, und vieles mehr. Es geschieht ganz einfach. Für alles gibt es den richtigen Zeitpunkt. Nur Geduld! Deine Aufgabe ist es, die Aufmerksamkeit zu dem zu geben, was du willst. Immer wieder, immer wieder, bis es so selbstverständlich für dich geworden ist, dass du es automatisch machst.
Dass in uns ein unermessliches Potential schlummert, ahnen wir alle in der einen oder anderen Weise. Ganz aus dieser tiefen Quelle heraus zu leben entspricht einer tiefen Sehnsucht. Sich ihr vollkommen hinzugeben haben bis heute nur sehr wenige Menschen gewagt. Zu wenige abgesicherte Erfahrungen gibt es noch, ob das auch im sogenannten „Alltag“ möglich ist. Dazu kann ich nur sagen: Es funktioniert. Meine Erfahrungen bestätigen es mir täglich neu.
Ist etwas ganz durch DICH geschehen, entsteht daraus der höchste Gewinn für dich und diese Welt. „Höchster Gewinn“ bedeutet die Manifestation deiner Wünsche in einer überraschenden, wunder-vollen Form. Den höchsten Gewinn wahrzunehmen, setzt dein Vertrauen in deine Wirksamkeit und somit in DICH voraus. Der Verstand alleine kann ihn nicht erkennen, vor allem dann nicht, wenn er trainiert ist, in gewohnten Bahnen zu denken. Oft steckt der Gewinn in einer Erfahrung, die der Verstand als „Drama“ bewertet. Stell dir zum Beispiel vor, du wünschst dir schon seit Monaten eine neue Arbeit mit neuen Herausforderungen. Du kündigst jedoch nicht, weil du Angst vor Arbeitslosigkeit hast. Eines Tages wirst du gekündigt. Im ersten Moment bist du vermutlich sehr betroffen und ärgerst dich über deine Abhängigkeit von der Entscheidung anderer. Wenn du dich wieder beruhigt hast und wenn einige Zeit vergangen ist, wird dir bewusst, dass du – endlich – frei bist, um eine neue Arbeit zu suchen. Deine ganze Aufmerksamkeit geht in diese Richtung und eines Tages stellst du mit Erstaunen fest, dass dir die neue Arbeit große Freude macht, weil diese genau deinen Vorstellungen entspricht.
Um den höchsten Gewinn aus der Reise zu DIR schöpfen zu können, solltest du dich und dein Leben ganz annehmen. Dein klares „Ja“ ist eine sehr wichtige Voraussetzung dafür. Sagst du „Ja“ zu deinem Leben, akzeptierst du etwas, wozu du dich genau genommen schon entschieden hast. Das ist nicht selbstverständlich. Viele Menschen gehen ohne diese bewusste Entscheidung durchs Leben und kommen somit nie mit beiden Beinen auf der Erde an. Nimmst du dein Leben an, dann wird dir bewusst, dass du hier bist, weil du hier sein willst. Du willst bestimmte Erfahrungen machen und eine spezielle Welt zu dieser speziellen Zeit als Mann oder als Frau mitgestalten. Mit deinem Ja erschaffst du ein Fundament, auf das du gut aufbauen kannst. Dazu gehst du am besten davon aus, dass DU wählst. Vom Anfang bis zum Ende und darüber hinaus. Auch wenn dein Verstand auf Fragen wie „Wie soll ich das gemacht haben? Wie soll ich diese Eltern ausgesucht haben? Wozu all die schmerzvollen Erfahrungen? So etwas kann man doch nicht absichtlich wählen!“ keine befriedigenden Antworten hat, so macht doch diese Vorstellung für dein selbstbestimmtes Leben großen Sinn.
Meine Erfahrungen mit unterschiedlichsten Konzepten im Umgang mit „Leben“ bestätigen die Bedeutung dieser Entscheidung. Das Ja ist wesentlich. Viele Menschen – so kommt es mir vor – bleiben zwischen Himmel und Erde hängen. Ein klares Ja zum Leben fällt ihnen schwer, wohl auch, weil sie damit viel Unangenehmes verbinden. Erstaunlicherweise richten sie es sich jedoch ganz gut in einer Art Zwischenwelt ein, auch wenn sie genauso gut die Erde wieder verlassen könnten. Während meiner Zeit als Psychotherapeutin konnte ich erfahren, wie kreativ die Vorstellungen der Menschen diesbezüglich sein können. Wenn im Fernsehen ein Film gespielt wird, der uns nicht gefällt, schalten wir ihn aus, sofern wir dazu noch in der Lage sind, oder suchen ein anderes Programm. Wir wählen, auch dann, wenn wir wählen, nicht zu wählen. Willst du überprüfen, wie sehr du auf der Erde angekommen bist, kannst du Folgendes tun: Nimm eine Skala von null (ganz weg) bis hundert Prozent (ganz da) und ordne dich spontan ein, indem du dir die Frage „Wie stark erlebe ich mein Ja zum Leben?“ stellst. Welcher Wert entsteht? Sollte sich dieser unter hundert befinden, frage dich, was dir (noch) fehlt, um ganz bei 100% zu sein? Sinnvoll ist es auch, dir bewusstzumachen, was der bereits vorhandene Wert bedeutet: Was hast du schon erreicht? Was ist dir bereits bewusst? Wofür bist du dir dankbar?
Auch wenn es keinen handfesten Beweis dafür gibt, dass du dieses Leben gewählt hast, so bist du doch hier. Und wenn du nicht vorhast, morgen wieder zu gehen, dann macht es doch Sinn, deinem Leben eine Würze zu geben: DICH. Du könntest zum Beispiel denken: „Wenn ich nicht gehen will, dann will ich offensichtlich bleiben. Wenn ich bleibe, dann soll es sich lohnen. Gelohnt hat es sich dann, wenn ich dies und das erlebt habe.“ So wie eine Rose einfach wächst und blüht und sich keine Gedanken darüber macht, ob sie überhaupt eine Rose sein will und was sie hier zu suchen hat, so kannst du dein Leben genießen. Wenn du willst.
Auf der Reise zu DIR bringst du DICH und deine Person in eine Balance und lässt sie eins werden. Leichtigkeit, Freiheit, Freude, Liebe, Frieden und Glückseligkeit sind die Qualitäten, die dann dein Leben bestimmen. Ich wünsche dir eine gute Reise!
2.
ICH WANDLE, WAS MICH (VER)HINDERT
Unendliche Möglichkeiten hast du, dich davon abzuhalten, dein Leben zu genießen. Alles steht dir dafür offen und einiges davon ist dir vertraut. Schon früh hast du gelernt, die Welt mit Schmerz, Angst, Zweifel, Misstrauen und dergleichen mehr wahrzunehmen. Du hast erfahren, dass es so „richtig“ ist und dass vieles von dem, was sich angenehm anfühlt, „falsch“ ist. Falsch, weil die Menschen in deinem Leben und somit auch deine Erfahrungen dich darin bestätigt haben. Viele gute Gründe hattest du, darauf zu vertrauen, denn du wolltest dich sicher fühlen in dieser komplizierten Welt voller komplizierter Gedanken.
Für diese Sicherheit warst du letztlich auch bereit, einen großen Preis zu bezahlen. Das, was dir wirklich gut getan hat, hast du oft in dir versteckt und schließlich sogar (fast) vergessen. So ist eine Vorstellung von dir entstanden, die auch dich selbst glauben gemacht hat: „So bin ich. Das bin ich.“ Wie genau ist dir das gelungen? Was musstest du tun, was denken, um deine Herzenswünsche zum Schweigen zu bringen? Wie gelingt dir das auch heute noch? Lass uns gemeinsam diesen Fragen nachgehen und die sehr wirksamen Hindernisstrategien bewusstmachen. Und lass uns Wege finden, die dich aus diesen unerfreulichen Sackgassen wieder herausführen.
Reich, leicht und bunt ist dein Leben – vorausgesetzt, du bist frei von alten Gedanken. Ein Leben in Freude zu führen bedeutet, sich von diesen zu befreien. So wie du leidvolle Gedanken denken kannst, kannst du auch freudvolle Gedanken denken. Du bestimmst. Aber häufig entscheiden wir uns, zu leiden. Sollte sich jetzt in dir ein Gedanke melden wie „Das kann unmöglich stimmen, denn wer ist schon so verrückt, das Leiden zu wählen?“, ist meine Antwort: „Wir alle. Wir alle sind so verrückt.“ Wir tun es immer wieder, weil wir es so gewohnt sind und weil wir davon ausgehen, dass es so sein muss.
Du bestimmst, ob die Schwere dein Leben prägt oder die Leichtigkeit. Du bestimmst, ob du die vielen Dramen dieser Welt noch mit deinen bereicherst oder ob du lichtvolle Kreationen auf diesen Planeten bringst. Entscheidest du dich für lichtvolle Kreationen, dann empfehle ich dir, den Wandel als deinen ständigen Begleiter anzunehmen und dich dem Energiefluss hinzugeben. Angenommen, du willst die Strecke Wien – Budapest mit einem Ruderboot erkunden. Zwei Möglichkeiten stehen zur Wahl: donauabwärts oder donauaufwärts. Was wählst du, wenn du es leicht haben willst? Den Wandel zu wählen bedeutet, die Kraft des Flusses zu nutzen und sich mit ihr zu verbinden. Verschließt du dich dem Wandel, ruderst du gegen den Fluss.
Um Hindernisse auflösen zu können, musst du sie zuallererst als solche wahrnehmen, und das ist nicht