Rosenmedizin. So sanft heilt die Königin der Blumen. Angelika Gräfin von Wolffskeel von Reichenberg

Rosenmedizin. So sanft heilt die Königin der Blumen - Angelika Gräfin von Wolffskeel von Reichenberg


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Albrecht Dürer

      Die Edelrose hat herrliche, dicht gefüllte und pfirsich-orangefarbene Blüten. Weil diese so schwer sind, neigt sie ein wenig zum Überhängen. Aber das macht gerade einen Teil ihres Reizes aus. Die Pflanze wird etwa 90 Zentimeter groß, riecht fruchtig und braucht viel Wasser.

      7. Red Eden

      Eine ganz erstaunliche Kletterrose mit leuchtend roten Blüten, die auf eine wunderbare Art ein wenig altmodisch wirken. Sie ist eine der Rosen weltweit, die bezaubernd duften. Sie rankt sich gern an Gartenzäunen entlang oder an einer Pergola hoch, braucht volle Sonne und nur wenig Wasser. Sie blüht von Mai bis September.

      Die englische Rose erinnert an die elisabethanische Zeit. Ihre prallen weißen Blüten sind gefüllt mit 80 bis 85 Blütenblättern, mit einem starken Duft, der an Honig und Mandeln erinnert. Sie ist krankheitsresistent sowie dankbar für Halbschatten. Die ersten Blüten brechen im Sommer auf und blühen dann bis in den Herbst.

      9. Michelangelo-Rose

      Ihre Farbe erinnert ein wenig an die bescheidene gelbe Butterblume. Jede Blüte enthält 40 bis 45 Blütenblätter und verströmt einen zitronigen Duft. Die Rose braucht Halbschatten und wenig Wasser. Sie wird rund 1,20 Meter groß und blüht von der Frühjahrsmitte bis Anfang Oktober.

      10. Joseph’s Coat Rose

      Die moderne Floribunda-Kletterrose blüht in Rot, Gold, Gelb und in Orange, sie bringt Betrachter mit einem ungewöhnlichen Farbspiel und einem extravaganten Duft zum Staunen. Sie ist absolut nicht anfällig für Krankheiten oder Parasiten, wächst gern an Spalieren und blüht den ganzen Sommer über.

      EXTRA Die Rose als Symbol

      Vom Feuer der Leidenschaft zum Symbol der Reinheit

      Aphrodite, Göttin der Schönheit und Patronin der Liebe, wurde aus der Gischt des Meeres geboren, war nackt wie jedes Baby. Als sie sich ihrer Blöße bewusst wurde, versteckte sich die Schöne hinter einem Busch – einem Rosenstrauch mit weißen Blüten. Seit dieser antiken griechischen Sage steht die weiße Rose für die reine Liebe, für blühende Schönheit. Die lebensfrohe Göttin nahm es aber nicht ganz so genau mit der Treue. Einen ihrer Geliebten, den schönen Adonis, griff dann ein wilder Eber an. Er starb in ihren Armen – und die Tropfen seine Blutes färbten die Blüten des ihr geweihten Rosenstockes rot. Seitdem gilt die rote Rose als Sinnbild der Leidenschaft, für Kraft, Verlangen und Lust.

      Und was bedeutet es, von einer Rose zu träumen? Sehen Frauen im Traum einen roten Rosenkranz, steht bald eine Hochzeit bevor. Pflückt sie rote Rosen, bekommt sie in Kürze einen Heiratsantrag. Und ein aufgeblühter Rosenstock bedeutet: Alle Wünsche gehen in Erfüllung.

      Mit dem Beginn der Marienverehrung im ersten Jahrhundert wurde die rote Rose umgedeutet zur Blume der Gottesmutter Maria. Sie stand nun für reine Sittlichkeit, jugendliche und ewige Unschuld. Die prächtigen Rosenfenster, unter denen Maria verehrt wurde, zierten die gotischen Kathedralen des Mittelalters. Die Rosenfenster lagen im Westen, ihnen gegenüber das Kreuz im Osten der Kirche. Ab 1208, wenn nicht schon früher, bekam die christliche Gebetsschnur den Namen »Rosarium«. Kirchenhistoriker vermuten, dass die 59 Perlen ursprünglich aneinandergereihte Rosenknospen waren.

      In die Beichtstühle schnitzten die Tischler Rosen ein.

      Was »unter der Rose« (lat.: sub rosa) gesprochen wurde, blieb geheim. In den Ratssälen schmückten deshalb oft Rosenverzierungen die Kammern und Säle. Hier konnte vertraulich gehandelt – und wohl auch geklüngelt – werden.

      Als Wappenblume sehr beliebt

      Die neu erfundene Rose setzte ihren mittelalterlichen Siegeszug auch auf den Wappen der Adelshäuser fort. Freund und Feind trugen Panzerrüstungen, waren bei herabgeklapptem Visier kaum zu unterscheiden. Deshalb mussten farbige, klare Kennzeichnungen her. Am besten sichtbar waren sie auf dem Schild. Da prangten Drachen, Löwen, Adler, Wildschweine und Bullen, aber auch Eichenblätter, Lilien und – natürlich – die Rose. Sie war eine der häufigsten und edelsten Wappenblumen, nicht nur für adlige Häuser wie die der Grafen Wolffskeel von Reichenberg (→ Bild), der Guttenbergs oder der Tudors (→ Seite 35), sondern auch für Stadtwappen, etwa in Rosenheim, Erkelenz oder Altenburg. Troubadoure besangen ihre Schönheit, den Siegern im Turnier winkte ein Rosenkranz.

      Richtig pflanzen, lange genießen

      Sonnig und luftig sollte es schon sein, aber nicht zu heiß. Das stresst die meisten Rosen, macht sie anfälliger für Krankheiten oder den Befall mit Schädlingen. Auch Pflanzplätze vor Südwänden, die Hitze stark reflektieren, sollten vermieden werden, ebenso vor Gartenwegen z. B. mit hellen Platten, die Wärme abstrahlen. Einige wenige Sorten, wie die Rambler-Rosen, mögen auch den Halbschatten. Der Boden sollte nicht zu sauer sein. Ist er lehmig oder tonig, lässt er sich mit grobem Sand oder Humus verbessern. Ist der Boden aber zu sandig, braucht er ein paar Schippen Muttererde oder Gesteinsmehl. Weil Rosen Tiefwurzler sind, sollte der Boden eine gute Wasserdurchlässigkeit aufweisen. Kleinere Beetrosen brauchen einen Abstand zueinander von 40 bis 60 Zentimetern, moderne Strauch und Kletterrosen finden einen bis eineinhalb Meter Abstand zum Nachbarn in Ordnung. Historische Rosen gehen eher auf Distanz – zwei Meter sollten es schon sein. Pflanzen Sie die Rosen nicht an Orte bzw. in Beete, die schon vorher längere Zeit von Rosen bewohnt waren. Geschieht dies doch, dann entwickeln sich die Rosen nur langsam, es kommt zur sogenannten Wuchsdepression.

      Im späten Herbst können die neu gepflanzten Rosen noch Wurzeln ausbilden, ehe das Erdreich gefriert. Im Frühjahr darauf treiben sie kräftiger aus, sind gesünder und widerstandsfähiger, als wenn sie im April oder Mai gepflanzt werden. Vor dem Anpflanzen sollten die Rosen ein bis zwei Stunden gewässert werden. Das reicht in den meisten Fällen aus. Wird die Pflanze ohne Ballen geliefert, empfehlen viele Rosenzüchter eine Wässerungszeit von vier bis sechs Stunden. Niemals länger als 24 Stunden, weil es den Wurzeln sonst an Sauerstoff fehlt.

      »Wer mit täppischer Hand nach einer Rose greift, darf sich nicht beklagen, dass ihn die Dornen verletzen.« Heinrich Heine (1797–1856)

      Wurzeln und oberirdische Triebe

      Vor dem Pflanzen und nach dem Wässern müssen nun mit einer scharfen Schere die Wurzeln und die oberirdischen Triebe zurückgeschnitten werden. Je schärfer die Schere ist, desto geringer die Gefahr von Quetschungen oder unsauberen Schnittflächen.


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