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Einsiedeln: Johannesverlag, 51960, S. 19).
3 Carl Gustav JUNG; Karl KERÉNYI: Das göttliche Kind: Eine Einführung in das Wesen der Mythologie. Düsseldorf: Patmos, 2006. Das Werk, das 1941 erstmals erschienen ist, weist eine recht komplexe Redaktionsgeschichte mit teils unterschiedlich betitelten und zusammengestellten Auflagen auf. Erste Überblicke über die Fülle des Gotteskindmythos liefern etwa auch Paul SCHWARZENAU: Der Mythos vom Neubeginn. Stuttgart: Kreuz Verlag, 1984, und Renate GÜNTHER: Der Mythos vom göttlichen Kind: Jesus – Krishna – Buddha. Düsseldorf: Patmos, 1997, die sich keineswegs auf die drei im Untertitel genannten „Kindgötter“ beschränkt. Vgl. auch das Themenheft „Kindsgötter und Gotteskind“ der Zeitschrift Welt und Umwelt der Bibel 4 (2010).
4 RAHNER: Der spielende Mensch (wie Anm. 2).
5 PLATON: Nomoi Z, 803 b-c (Platon: Werke in acht Bänden / Gunter EIGLER [Hrsg.]. Bd. 8,2: Gesetze, Buch VII–XII. Darmstadt: Wiss. Buchgesellschaft, 42005, S. 46–49): „
6 Die Perikope dient allerdings in der Tat nur als Ausgangspunkt der vorliegenden systematischen Erwägungen. Für die exegetische Untersuchung kann und muss hier auf den Beitrag von Matthias Helmer im vorliegenden Band verwiesen werden.
7 Friedrich SCHILLER: Über die ästhetische Erziehung des Menschen in einer Reihe von Briefen. In: DERS.: Sämtliche Werke in 5 Bänden / Peter-André ALT; Albert MEIER; Wolfgang RIEDEL (Hrsg.). Bd. 5. München: Carl Hanser, 2004, S. 570–669, 618 (15. Brief). Dazu Näheres im Beitrag von Anja Solbach im vorliegenden Band.
8 THOMAS VON AQUIN: Expositio libri Boetii de ebdomadibus, prooem. – http://www.corpusthomisticum.org (18. 11. 2011): „Ubi considerandum est, quod sapientiae contemplatio convenienter ludo comparatur, propter duo quae est in ludo invenire. Primo quidem, quia ludus delectabilis est, et contemplatio sapientiae maximam delectationem habet […]. Secundo, quia operationes ludi non ordinantur ad aliud, sed propter se quaeruntur. Et hoc idem competit in delectationibus sapientiae“ („Hier ist zu bedenken, dass die Betrachtung der Weisheit in angemessener Weise dem Spiel verglichen wird aufgrund zweier [Charakteristika], die im Spiel zu finden sind. Erstens nämlich, weil das Spiel erfreulich ist, und die Betrachtung der Weisheit hat die größte Freude bei sich […]. Zweitens, weil die Handlungen des Spiels nicht auf etwas hingeordnet sind, sondern um ihrer selbst willen gesucht werden. Und dieses Selbe kommt den Freuden der Weisheit zu“).
9 Hier kann etwa auf die sogenannte Selbstzweckformel des kantschen kategorischen Imperativs verwiesen werden, vgl. Immanuel KANT: Grundlegung zur Metaphysik der Sitten. In: DERS.: Schriften zur Ethik und Religionsphilosophie / Wilhelm WEISCHEDEL (Hrsg.). Darmstadt: Wiss. Buchgesellschaft, 62005, S. 61 (BA 66–67); vgl. ebd. S. 66 (BA 74–75).
10 Vgl. SPLETT: Spiel-Sinn (wie Anm. 1), S. 97: „Eine Welt für sich. Darin liegt der Grund, warum das Spiel zweckfrei (bei allem möglichen Nutzen für den Menschen), überfunktional und selbstgesetzlich ist“.
11 Analog Foucaults Ausführungen zur „Heterotopie Fest“, vgl. Michel FOUCAULT: Andere Räume. In: Karlheinz BARCK u. a. (Hrsg.): Aisthesis: Wahrnehmung heute oder Perspektiven einer anderen Ästhetik. Leipzig: Reclam, 1992 (Reclams Universal-Bibliothek; 1352), S. 34–46, hier S. 44.
12 Wegen der Erholungsfunktion hat das Spiel teils selbst für den großen „Spielverderber“ der Theologiegeschichte, Augustinus, einen gewissen Wert (vgl. De musica II,14: PL 32,116a); seine ansonsten eher vernichtende Einschätzung des Spiels als Inbegriff von Müßiggang, Unordnung und Ungehorsam ist etwa in den Kapiteln 9 und 10 des Ersten Buchs der „Confessiones“ dokumentiert, vgl. etwa Confessiones I,10 (AUGUSTINUS: Confessiones: Bekenntnisse: Lateinisch und Deutsch / Joseph BERNHARDT [Hrsg.]. München: Kösel, 41980, S. 36): „Non enim meliora eligens inoboediens eram, sed amore ludendi“ („Denn nicht Besseres wählend [als die Gebote der Eltern und Lehrer] war ich ungehorsam, sondern aus Liebe zum Spiel“). Vgl. auch Confessiones I,9 (ebd., S. 34): „… sed delectabat ludere et vindicabatur in nos ab eis qui talia utique agebant“ („… aber es gefiel [uns] besser zu spielen und es wurde an uns bestraft von denen, die selbst auch solches trieben“).
13 Vgl. SPLETT: Spiel-Sinn (wie Anm. 1), S. 97–98: „Ganz wird der Mensch, wenn er spielt, weil er ganz hingegeben und gesammelt bei der Sache ist, solange er in Wahrheit spielt, statt daß er abgelenkt, ,zer-streut‘, also geteilten Bewußtseins wäre.“
14 Vgl. SPLETT: Spiel-Sinn (wie Anm. 1), S. 98: „Und in diesem Gesammelt-, ja ,Gefesseltsein‘ ist er ganz Mensch, weil er sich nicht nur frei hat fesseln lassen, sondern auch – obzwar es paradox klingt – frei gefesselt bleibt […]. Ganz Mensch also ist der Mensch im Spiel, weil er sich darin als Freiheitswesen ,realisiert‘ (d. h. erfährt wie verwirklicht) und sich als solches bezeugt“.
15 Einen guten Überblick über das Konzept einer „zweiten Naivität“ bei Wust und Ricœur sowie dem jüdischen Reformpädagogen Ernst Simon vermittelt etwa Joachim NEGEL: Vermittelte Unmittelbarkeit zu Gott: Erwägungen zur „Zweiten Naivität“ als der Glaubenshaltung des erwachsenen Menschen. – http://www.uni-marburg.de/hosting/ks/personal/negel/negel11.pdf (9. 5. 2012); der Aufsatz erscheint demnächst in: Joachim NEGEL: Welt als Gabe: Hermeneutische Grenzgänge zwischen Theologie und Phänomenologie. Münster: Aschendorff, 2012 (JThF; 26).
16 Vgl. hierzu Josef PIEPER: Zustimmung zur Welt: Eine Theorie des Festes. München: Kösel, 21963; dort zeigt sich Pieper allerdings eher kritisch gegenüber dem Spiel (vgl. ebd., S. 25–27). In einer anderen Schrift bringt er die Weltzustimmung und das Fest auch in Verbindung mit der Muße, vgl. Josef PIEPER: Muße und Kult. München: Hegner, 61948; hier äußert er sich mit Thomas von Aquin positiver zum Spiel (vgl. ebd., S. 34–35).
17 Dieser Gedanke liefert einen Anknüpfungspunkt für die christliche Sakramententheologie, die nicht allein ihren genuinen Gegenstand (die sieben Sakramente) als Spielgeschehen deutet, sondern darüber hinaus auch auf eine Vielzahl analoger allgemeinmenschlicher Vollzüge verweisen kann, ob diese nun als „Schöpfungssakramente“ (Joseph Ratzinger mit Bonaventura und der scholastischen Tradition), als „Alltagssakramente“