Aromatherapie und Heilpflanzen für Schwangerschaft, Geburt und Stillzeit. Demetria Clark
Mund und Nase.
Nicht innerlich anwenden
Ätherische Öle sind nicht zum Einnehmen gedacht, also nicht zum Verzehr geeignet. Obwohl manche Anbieter ätherischer Öle dazu raten, die Öle innerlich anzuwenden, ist die Sicherheit dieser Methode nicht erwiesen. Ich würde nie empfehlen, ätherische Öle zu schlucken.
Verwenden Sie immer ein Basisöl
Ich nutze ätherische Öle inzwischen seit über fünfundzwanzig Jahren, und nie verwende ich sie unverdünnt oder pur. Ich greife immer auf ein Träger- oder Basisöl zurück, da ich mir nie sicher sein kann, wie ein ätherisches Öl wirkt oder wie ein Mensch darauf reagiert. Selbst bei mir weiß ich das nicht. Die Verwendung eines Basisöls verringert einfach die Gefahr einer Überreaktion. Als Basisöl kommt jedes Nuss-, Saaten- oder Pflanzenöl infrage (siehe Kasten Seite 32).
PATCH-TEST
Wenn ich bei jemandem eine Aromatherapie durchführen will, schlage ich zuerst immer einen Hauttest vor, einen sogenannten Epikutan-Test oder Patch-Test. Hier die wenigen Schritte zur Durchführung eines Patch-Tests bei sich selbst:
Allergiegefahr
Ätherische Öle können eine allergische Reaktion oder eine Reizung hervorrufen. Sie können verschiedene Schritte unternehmen, um einer allergischen Reaktion vorzubeugen: Verwenden Sie nie unverdünnte Öle, machen Sie einen Hauttest (siehe Kasten Seite 27) und wechseln Sie zwischen verschiedenen Ölen, damit es gar nicht erst zu einer Sensibilisierung kommen kann. Falls bei der äußerlichen Anwendung eines ätherischen Öls eine allergische Reaktion auftritt, wischen Sie so viel wie möglich davon mit einem in Milch oder Pflanzenöl getränkten Lappen ab. Das ätherische Öl verbindet sich mit dem Fett in der Milch beziehungsweise dem Pflanzenöl. Anschließend waschen oder duschen Sie sich gründlich.
Weniger ist mehr
Obwohl viele Menschen meinen, dass mehr von einer guten Sache doch nur besser sein kann, trifft das bei der Arbeit mit ätherischen Ölen nicht zu. Tatsächlich ist das Gegenteil der Fall: Es ist immer am besten, die kleinstmögliche Menge zu verwenden. Wenn zum Beispiel die empfohlene Dosis fünf Tropfen beträgt, schauen Sie, ob Sie das gleiche Ergebnis nicht auch mit zwei Tropfen erhalten. Verwenden Sie keine konzentrierteren Lösungen als nötig. Vergessen Sie auch nicht, dass Schwangere einen ausgeprägten Geruchssinn haben. Der Maxime »Weniger ist mehr!« zu folgen, ist also bei werdenden Müttern noch wichtiger.
Achten Sie auf Reizungen
Falls es zu Reizungen kommt, verwenden Sie das eingesetzte ätherische Öl nicht weiter. Das Wort Reizung hat hier einen doppelten Sinn: Es kann bedeuten, dass Sie sich reizbar fühlen oder dass Ihre Haut eine Reaktion zeigt. Das kann eine Kontaktdermatitis sein, eine Nesselsucht, ein Ausschlag oder eine Rötung. Zu Reizungen kann es bei jeder Art von äußerlicher Anwendung kommen. Wenn ein ätherisches Öl bei Ihnen für schlechte Laune sorgt und Sie reizbar macht, ist das eine negative Reaktion und ein Grund, dieses Öl nicht weiter zu verwenden.
Vorsicht bei offenem Feuer
Beachten Sie, dass ätherische Öle leicht entflammbar sind. Seien Sie vorsichtig, wenn Sie in der Nähe eines offenen Feuers damit hantieren, zum Beispiel bei einem Teelicht in einer Duftlampe.
Da ätherische Öle hochpreisig sein können, ist es wichtig, sie sorgfältig aufzubewahren, damit sie nicht verderben. Hier ein paar grundlegende Hinweise:
Das richtige Behältnis
Stellen Sie sicher, dass alle Ihre ätherischen Öle beim Kauf in dunkle Flaschen abgefüllt, fest verschlossen und versiegelt sind. Drehverschlüsse mit Pipetten sollten nie als dauerhafte Verschlüsse auf den Flaschen bleiben.
Die richtige Lagerung
Bewahren Sie alle ätherischen Öle an einem dunklen, trockenen Platz auf. Starke Sonneneinstrahlung oder auch Licht im Allgemeinen lassen die Öle schneller verderben und kippen.
Haltbarkeit
Die meisten ätherischen Öle haben eine Haltbarkeit von etwa zwei Jahren. Manche, zum Beispiel Öle von Zitrusfrüchten, halten nur ein Jahr. Kiefern- oder Teebaumöl ist etwa achtzehn Monate haltbar. Patschuli und Sandelholz dagegen halten sich deutlich länger, nämlich bis zu vier Jahre.
Mischungen
Mischen Sie ätherische Öle und Basisöle (siehe Kasten Seite 32) immer in Flaschen oder Schraubgläsern aus Glas, Porzellan oder Aluminium (Aluminiumbehälter müssen phenolbeschichtet sein). Verwenden Sie nie Plastik, da es unter den Inhaltsstoffen der ätherischen Öle leidet.
Nachdem Sie das Basisöl in die Flasche gefüllt haben, verwenden Sie eine Pipette, um das oder die ätherischen Öle hinzuzufügen. Ich rate Ihnen dazu, für jedes ätherische Öl eine eigene Pipette zu verwenden. Achten Sie darauf, dass das Öl nur in die Pipettenspitze gelangt und nicht in das Gummihütchen, da das Gummi brüchig wird, wenn es zu lange und zu oft mit ätherischen Ölen in Berührung kommt.
Reinigung
Nehmen Sie Wodka oder einen anderen Alkohol, um die Tropfpipetten zu reinigen. Saugen Sie den Wodka an und lassen Sie ihn einwirken. Oder nehmen Sie das Gummihütchen von der Pipette und legen Sie beide Teile einige Zeit in Weißweinessig, bevor Sie sie mit kochendem Wasser sterilisieren.
Ein ätherisches Öl mag gut sein, eine Kombination aus zwei oder mehr Ölen ist oft besser. Kombinieren Sie ätherische Öle wegen des Dufts oder wegen der Wirkung – oder aus beiden Gründen. Befolgen Sie immer die Sicherheitshinweise (siehe Seite 26 ff.), wenn Sie Öle miteinander mischen und eine Aromatherapie kreieren. Die Grundlagen werden in Kapitel 5 »Grundrezepte aus Aromatherapie, Kräuter- und Pflanzenheilkunde« auf den Seiten 119 ff. beschrieben.
KOPF-, HERZ- UND BASISNOTE
Der Duft einer Mischung ätherischer Öle verändert sich mit der Zeit. Das liegt daran, dass die Öle unterschiedlich schnell verdunsten. Wenn sich die ätherischen Öle in einer Mischung verflüchtigen, ändert sich der Geruch, je nachdem, welches Öl oder welche Öle am längsten halten.