Arbeiten in der Tagesschule (E-Book). Regula Windlinger
massgeschneidert bedarfsorientierte, kreative Nutzung von Innen- und Aussenräumen sowie von Infrastruktur. Wichtig für die Nutzerfreundlichkeit ist bei der Raumgestaltung eine permanente und nachhaltige Partizipation aller Beteiligten und Betroffenen. Wenn Räume mit möglichst wenig Aufwand einfach und zweckmässig veränderungsfähig sind, können unterschiedliche Interessen und Talente immer wieder neu berücksichtigt werden. Es entsteht eine Dynamik, die bestehenden und künftigen Bedürfnissen entspricht.
Pragmatische und ästhetische Kreativität durch eine vielfältige Raumnutzung
Vorschulheilpädagogischer Dienst, Birsfelden
Slavica Marin, Andreas Marin, Željko Marin:
Abbildung 5: Handlungsspielraum zwischen Bausubstanz und Möblierung
Abbildung 6: Balance zwischen stabil strukturierten und frei gestaltbaren Räumen
Abbildung 7: Aktivität und Aufenthalt im Einklang
4.3 Know-how transdisziplinär vernetzt zum Tragen bringen
Einer von zahlreichen Gründen, warum der Bildungsbau neue Impulse braucht, sind überholte Richtlinien und Standards. Rigide gesetzte Standards sind sowohl für die Bildung als auch für die Architektur kontraproduktiv. Beim Lernen können sie die Energie bremsen, die für kreative und individuell optimale Lösungen benötigt wird. Wie für die Bildung gilt dies auch für die Architektur. Schulbau orientiert sich oft an Standards, die quantitativ eng festgelegt sind, wie zum Beispiel Quadratmeterzahlen, Anzahl und Art der Räume. Solcherart basierte Planungen vermitteln trügerische Sicherheiten. Sie verführen zur Beibehaltung von Gewohntem und zu Nachahmerei, anstatt zum optimalen Bauprojekt jeder Schule individuell für sich beizutragen. Für nutzerfreundliche, zukunftsorientierte Lösungen braucht es für jedes Schulbauprojekt spezifische Anforderungen und individuell darauf abgestimmte Organisations- und Raumkonzepte, die gemeinsam von allen Beteiligten zu erarbeiten sind. Um die Kosten unter Kontrolle zu halten, braucht es selbstverständlich nicht nur bei der Bildung, sondern auch beim Schulbau einen qualitativen und quantitativen Orientierungsrahmen, der für jedes Bauprojekt speziell interpretierbar sein muss. Es sind aber auch generell gültige Mindestanforderungen zu definieren, die auf keinen Fall unterschritten werden dürfen.
Das A und O, wenn eine Schule neu gebaut oder umgebaut wird, ist ein von Bildung und Architektur transdisziplinär angelegter Planungsprozess, der auf einem pädagogisch begründeten Betriebs- und Raumkonzept basiert. Ein für den Wandel geeigneter Schulbau unterstützt die Umsetzung anspruchsvoller, komplexer Aufgaben. Er ist anpassungsfähig für Spezifikationen durch die Nutzerinnen und Nutzer. Mit jeder Schülergeneration sollte der Schulbau auf Tauglichkeit und Nutzenstiftung überprüft und bei Bedarf angepasst werden. Der Schulbau entspricht damit einer offenen, entwicklungsfreundlichen Bildungskonzeption.
Eine akustisch wirksame Raumgestaltung
Mittagstisch Bürgerliches Waisenhaus Basel
Željko Marin
Abbildung 8: Lärm beeinflusst nicht nur das soziale Klima, sondern auch das Verhalten.
Abbildung 9: Das Verhalten kann durch ein entsprechendes Ambiente und raumakustische Verhältnisse günstig beeinflusst werden.
Abbildung 10: Eine günstige Raumakustik kann auch Stressreduktion bewirken.
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