SEX! #2 * Prall, scharf, geil und feucht. Eva van Mayen
wollte gerade wieder auflegen, als er den Hörer abnahm.
"Hallo?", sagte er ohne seinen Namen uns nennen.
Ein kleines Indiz darauf, dass er alleine war. Die meisten Menschen nennen ihren vollen Namen, wenn sie nicht alleine sind, um sich klar zu identifizieren.
"Hallo, Conny hier!", sagte ich und kam etwas ins Stocken, denn meine Kehle war auf einmal vollkommen trocken und wie zugeschnürt.
Dann kam aber mein einstudierter Satz, den ich mir sogar aufgeschrieben und neben das Telefon gelegt hatte. Wenn ich aufgeregt war, vergaß ich manchmal, was ich sagen wollte. Das war dann peinlich.
"Ich war gerade einkaufen. Als ich Getränke kaufte, habe ich an dich denken müssen. Dann habe ich zwei Flaschen Cola gekauft und mich gefragt, ob du nicht Lust hättest, einmal vorbei zu kommen, um mit mir zwei Gläser davon zu trinken!"
Am anderen Ende war ein leicht unterdrücktes Lachen zu hören.
Dann meinte Manfred: "Ich haben schon viel gehört, aber das noch nicht. Alleine aufgrund deines Einfalls kann ich gar nicht ablehnen. Wenn du die Flaschen bis zum Wochenende geschlossen hältst, kann ich am Samstag vorbei kommen. Sag gleich, wenn ich Werkzeug mitbringen muss!"
Mir fiel ein Stein vom Herzen. Ich meinte nur: "Samstag hört sich gut an. Ich kann ja neue Flaschen kaufen, wenn diese leer sind. Es wird genug da sein. Versprochen!
Werkzeug brauchst du nicht mitbringen. Es ist nichts kaputt gegangen. Zumindest bis jetzt nicht. Aber wenn du willst, kann ich das bewerkstelligen. Was darf es denn sein? Holz, Metall oder gar Stein?"
"Nee, lass mal. Das muss nicht sein!", sagte er und ich hörte wieder das freundliche aber unterdrückt klingende Lachen.
Es hörte sich so an, als wenn er nicht zu laut lachen wollte. Also war wohl jemand in seiner Nähe und bei dem Gedanken zog sich mir das Herz zusammen.
"OK, dann bis Samstag, ich denke mal 18 Uhr wäre nicht schlecht. Können uns dann mal länger unterhalten, wenn du magst?"
"Geht in Ordnung, Samstag 18 Uhr. Klingt gut. Bis dann!"
Damit legte er auf und mir wurde wieder bewusst, dass er ein Mann war. Telefonieren war eher dazu da, um Informationen auszutauschen. Ich kenne keinen Mann, der einfach nur so telefoniert. Egal, ich hatte erreicht was ich wollte und war irgendwie stolz auf mich.
Dann kam endlich der Samstag. Ich hatte ausgeschlafen, war dann über den ansässigen Markt geschlendert und hatte einige frische Lebensmittel eingekauft, die ich sowieso brauchte oder für den Abend benötigte. Ich wollte zumindest einige kleine Häppchen machen, damit es nicht nur bei der Cola bleiben musste. Allerdings hatte ich so mein Problem damit, was zu diesem süßen Getränk passen würde. Um ehrlich zu sein, fiel mir dazu nicht viel ein.
Auf der anderen Seite, er kam ja nicht zum Essen, von daher war es egal.
Eine Stunde vorher machte ich mich dann fertig. Wobei nicht die Wahl der Waffen das Problem war. Ich hatte eigentlich keinen wirklichen Schlachtplan für diesen Abend und wusste nicht, wie er enden sollte. Eigentlich seltsam für mich, denn normalerweise wusste ich genau, was ich von jemandem wollte und zog mich sodann auch dementsprechend an. Doch hier blieb ich lieber neutral. Von allem etwas, nicht zu viel, nicht zu wenig.
Ich ging einfach davon aus, dass Manfred auf nichts Überkandideltes stand. Sicher mochte er lieber schlichte Eleganz. Aufdonnern war nicht angesagt. Also blieben der knallige Lippenstift und die ebenso bunten Krallenlacke unbeachtet, sondern es kamen die gedeckten Farben auf Haut und Nägel. Noch ein dezentes Parfüm. Dazu einfache aber sehr gut sitzende Jeans mit Bluse und halbhohen Pumps. Na gut, die waren in einem recht satten Blau und hatten glänzende Stahlabsätze. Dies war aber der einzige Eyecatcher, den ich mir gönnte. Ob es in seinem Sinne war konnte ich nicht sagen. Kurz vor Sechs stand ich im Flur und besah mein Ergebnis im Spiegel der Garderobiere.
Es passte schon, war aber leider doch nicht so perfekt, wie ich es gerne gewollt hätte. Irgendwie fehlte noch etwas zur Vollständigkeit. Vielleicht war es doch zu brav gewählt. Also öffnete ich den oberen Knopf meiner Bluse und fand, dass es nun besser zu mir passte. Noch einmal von links, dann von rechts betrachtet, die Haare geformt und dann warten.
17:58:00 Uhr. Zwei Minuten noch. Wie lange können zwei Minuten sein. 120 Sekunden, eine Ewigkeit, wenn man auf etwas wartet.
17:59:50 Uhr. Zehn Sekunden noch. Mein Herz schlug schneller und kräftiger, während dessen ich den Countdown mitzählte.
10, 9, 8, 7, 6, 5, 4, 3, 2, 1, Herzstillstand und dann?
Auf Null erfolgte das Klingeln. Beneidenswert, diese Pünktlichkeit. Wie machte er das nur. Ich hätte das niemals geschafft.
Jetzt war es an mir, noch zehn Sekunden zu warten. Sofortiges Öffnen ging gar nicht. Ich war schließlich nicht am Ertrinken.
Na gut, bis 10 schaffte ich es nicht. Nach fünf Sekunden fand mein Finger den Knopf des Türöffners.
Ich ließ die Tür offen stehen und ging in die Küche, um zu demonstrieren, wie normal es war, von ihm besucht zu werden.
Dann klopfte er an die Tür und ich ging in den Flur, da ich mich wunderte, dass er es tat.
"Bittest du mich herein oder soll ich hier vor deiner Tür stehen bleiben?"
Wow, ein Mann mit Manieren. Ein solches Exemplar sollte man eigentlich nicht vom Haken lassen, wobei er noch gar nicht an meinem zappelte. Ich hielt die Angel schließlich nur in der Hand, hatte sie aber noch nicht wirklich ausgeworfen.
Manfred sah aus wie beim letzten Mal. Was hatte ich auch erwartet? Allerdings hatte er dieses Mal keinen Werkzeugkoffer dabei, sondern hielt mir ein Geschenk entgegen, was mehr als verdächtig nach einer Flasche Wein aussah. Sehen konnte ich die Flasche allerdings nicht, denn um sie herum war ein relativ geschmackvolles Geschenkpapier gewickelt. Man konnte dabei sehen, dass es nicht professionell eingepackt worden war, denn es passte nicht wirklich. Also hatte Manfred es wohl selber gemacht. Aber immerhin, wieder ein Pluspunkt für ihn.
Wenig später saßen wir im Wohnzimmer und ich packte den Wein aus, wobei ich zugeben muss, dass ich zwar Wein trinke, aber davon keine Ahnung habe. Ob gut oder schlecht, ob teuer oder günstig ist mir einerlei. Hauptsache er schmeckt. Manfred erklärte mir zwar, was es für ein Wein war, aber das blieb mir nicht im Gedächtnis. Was dort allerdings verblieb, war die Tatsache, dass er dunkelrot, herzhaft und nicht zu sauer war, wobei ich natürlich den fachgerechten Ausdruck "trocken" hätte verwenden müssen.
Manfred saß in einem der beiden Sessel und ich auf dem Zweiersofa. Mehr passte in mein etwas klein geratenes Wohnzimmer nicht hinein, um nicht überladen zu wirken. Ich brauchte Luft und konnte es nicht ab, wenn alles so vollgestellt war.
Manfred sah sich zuerst einmal um und stand dann auf einmal wieder auf, denn er hatte mein Bücherregal entdeckt. Nicht sehr groß und eigentlich standen mehr Nippes-Sachen darin als Bücher, aber trotzdem stand er davor und betrachtete die Buchrücken. Somit hatte er sich einen Überblick über meine Literatur verschafft und setzte sich wieder hin.
"Interessant!", meinte er und begann dann das Gespräch.
Es war gut, dass er begann, denn in mir war eine Leere, die ich nicht kannte. Eigentlich hatte ich immer irgendwas zum Quatschen, aber bei Manfred fand ich keinen Anfang. Da war es schon ein Glücksfall für mich, dass er etwas gefunden hatte.
"Ich schaue mir immer, sofern möglich, die Bücher an, die jemand im Regal hat. Man erfährt dann vorab schon viel von dem Menschen. Besonders wenn er alleine lebt. Zumindest gehe ich davon aus, dass es bei dir so ist?"
Elegant gefragt, verbunden mit einem anderen Thema und frei heraus. Nicht schlecht. So einfach konnte das gehen. Eine Frage, die eigentlich schon eine Feststellung war.
"Wie kommst du darauf, dass ich alleine bin?", fragte ich noch einmal zur Absicherung.
"Die Bücher sind zum großen Teil aus deiner Jugend, nehme ich zumindest an, und sie sind sehr weiblich geprägt. Hanni und Nanni findet man selten in Regalen von Jungen. Die