12 Jesse Trevellian FBI Thriller August 2021: Krimi Paket. A. F. Morland
Delikte Ärger..."
"Hören Sie, ich..."
"Außerdem ist da noch Beihilfe zum Mord in einigen Dutzend Fällen!"
Ross wurde bleich.
Widerstandslos ließ er sich die Handschellen anlegen.
27
"Ich habe damit nichts zu tun!", zeterte Kenneth Ross, als er von Agent Baker auf seine Verwicklung in die Mordserie unter den Tunnelmenschen angesprochen wurde.
Orry und Clive waren bei dem Verhör auch anwesend.
Sie hatten Ross ins Hauptquartier an der Federal Plaza gebracht. Um die EDV-Ausrüstung des Computer-Freaks kümmerten sich unsere Spezialisten eine Etage höher.
"Hören Sie, Sie sollten mit uns jetzt keine Spiele mehr spielen", sagte Baker ernst. "Wenn Sie an einen Deal mit der Staatsanwaltschaft auch nur denken wollen, dann packen Sie jetzt aus - und zwar komplett!"
Kenneth Ross atmete hörbar aus.
Sein Gesicht war aschfahl geworden.
"Ich gebe ja zu, dass ich mich in Ihre Rechner eingeklinkt habe..."
"Für wen arbeiten Sie? Vielleicht sind Sie ja wirklich nur ein harmloser Handlanger..."
"Ich kann es nicht sagen..."
"Natürlich können Sie!"
"Er wird mich umbringen..."
"Von wem sprechen Sie?"
Kenneth Ross machte eine Pause. Er blickte ins Nichts. Der Adamsapfel hüpfte auf und nieder, als er schluckte.
Dann flüsterte er: "Ich spreche von meinem Bruder. Michael Ross.Ich habe ihm einen Gefallen getan..."
"Sie haben sich nichts dabei gedacht, unsere Dienstpläne downzuloaden?"
"Michael hat mich gut dafür bezahlt. Und außerdem war es eine Art Sport..."
"Wo ist Ihr Bruder jetzt?"
"Ich habe keine Ahnung."
28
Dr. Jameson hatte Milo und mir die Pistolen abgenommen. Er hielt die beiden SIGs in der Hand und richtete sie auf uns.
"Und jetzt vorwärts!", zischte Ross. "Und versuchen Sie keine Tricks. Wir haben nichts mehr zu verlieren..."
"An Ihrer Stelle würde ich mir schonmal einen Anwalt suchen, der sich darauf spezialisiert hat, Todeskandidaten vor der Giftspritze zu bewahren...", meinte Milo.
Ross grinste.
"Zerbrechen Sie sich mal nicht unsere Köpfe, G-man!"
"Ich hoffe für Sie, dass Sie sich auch überlegt haben, wie es weitergehen soll..."
"Man muss auch improvisieren können..."
Ich fühlte Ross' Waffe hart im Rücken. Er nahm mir die Handschellen ab, die zu meiner Ausrüstung gehörten. Einen Augenblick später steckten meine Hände darin. Milo erging es nicht besser.
Mit auf den Rücken gebundenen Händen waren unsere Chancen, der Gewalt der beiden zu entkommen, beträchtlich gesunken.
Wir wurden durch einen Flur geführt.
Schließlich erreichten wir die Praxis-Räume.
Ein hochmoderner OP war das Zentrum. Es gab Krankenhäuser, die weniger gut ausgestattet waren...
Ich fragte mich, ob die Unglücklichen, die von den maskierten Killern entführt oder getötet worden waren, auf diesen Tischen gelegen hatten, um auseinandergeschnitten zu werden.
Eine schauderhafte Vorstellung.
Einer der Tische war mit einem weißen Laken abgedeckt.
Darunter hob sich deutlich die Gestalt eines menschlichen Körpers ab.
"Ist das Lopez?", fragte ich.
"Ja", sagte Ross.
Jameson zog inzwischen eine Spritze auf.
"Sie sind wahnsinnig, wenn Sie uns jetzt und hier ausweiden wollen", meinte ich. "Wir waren Lopez sehr dicht auf der Spur und unsere Leute wissen, dass wir hier sind..."
Jameson lächelte.
"Das wird weder hier noch jetzt geschehen. Wir bringen Sie an einen Ort, an dem sie gewissermaßen aufbewahrt werden, bis wir Sie gebrauchen können." Er lachte zynisch. "Ich weiß ja noch nichtmal Ihre Blutgruppe. Und wer weiß, wann wir genau Ihr Herz oder Ihre Nieren gebrauchen können!"
Ein Handy schrillte.
Ross griff in seine Jackentasche und holte ein besonders zierliches Exemplar hervor.
"Hier Ross, was gibt's?" Er machte eine Pause und hörte zu.
Dann sagte er. "Der Wagen ist unterwegs? Okay, sagen Sie dem Fahrer, dass er noch zwei weitere Körper mitnehmen muss... Nein, nein, keine Leichen... Wie? Nein, sagen Sie ihm, dass er damit nicht warten kann. Die beiden müssen ins Depot."
Einen Augenblick lang überlegte ich, Ross mit einem Karatetritt anzugreifen. Aber er hatte mich die ganze Zeit über gut im Auge. Der Lauf seiner Waffe zielte auf meine Brust und selbst wenn er den Tritt mit voller Wucht abbekam, würde er vermutlich noch schießen und mich oder Milo treffen können.
Jameson näherte sich mit der Spritze.
Ross legte das Handy auf einen der Tische. "Ich persönlich wäre ja dafür, Ihnen beiden einfach eins über den Schädel zu ziehen, aber die Gefahr innerer Blutungen ist dabei zu groß, wie ich von Dr. Jameson weiß... Schließlich wollen wir ja nicht, dass Sie eines Tages, wenn wir Sie in diesem Raum wiedersehen, vorzeitig den Geist aufgeben... Und was Ihre Leute angeht... Für die werden Sie einfach verschwunden sein..."
Ross setzte mir die Waffe an meine Schläfe.
Er sagte dann an Milo gewandt: "Wenn Sie irgendwelche Schwierigkeiten machen, hat Ihr Freund hier keinen Kopf mehr!"
Milo schluckte.
Jameson sagte: "Auf die Liege da vorne!" In der einen Hand hielt er die Spritze, in der anderen eine SIG. Die zweite steckte hinter seinem Gürtel.
Milo sah kurz zu mir herüber.
Dann machte er einen Schritt auf die fahrbare Liege zu, die Jameson gemeint hatte.
In Fuß-, Hüft- und Brusthöhe befanden sich breite Riemen, mit denen man einen Menschen