Göttersommer. Sascha Kersken

Göttersommer - Sascha Kersken


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      Sascha Kersken

      Göttersommer

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      Inhaltsverzeichnis

       Titel

       1

       2

       3

       4

       5

       6

       7

       8

       9

       10

       11

       12

       13

       14

       15

       16

       17

       18

       19

       20

       21

       22

       23

       24

       25

       26

       27

       28

       29

       30

       Danksagungen

       Impressum neobooks

      1

      Göttersommer

       Sascha Kersken

      © Copyright 2016 by Sascha Kersken • Alle Rechte vorbehalten

      Titelfoto und –gestaltung: Tülay Kersken

       Before the time I did Lysander see,

       Seem’d Athens as a paradise to me:

       O, then, what graces in my love do dwell,

       That he hath turn’d a heaven unto a hell!

      -- William Shakespeare: “A Midsummer Night’s Dream,” Act I, Scene I

      I. Donnerstag

      Seufzend ließ sich Dustin Graham auf sein noch unberührtes Hotelbett sinken. Es war wieder ein harter Verhandlungstag gewesen; keine der beiden Parteien hatte sich auch nur einen Millimeter auf die andere zu bewegt. Er fuhr sich mit den Händen durch sein ergrauendes, verschwitztes Haar, stand wieder auf und trat ans Fenster.

      Der zwölfte Stock des Athener Hilton, gegenüber der Nationalgalerie, bot einen atemberaubenden Blick über die Stadt, aber Dustin bemerkte nichts davon. Obwohl die Sonne vor einer Viertelstunde untergegangen war, herrschten an diesem Donnerstagabend draußen sicherlich noch über fünfunddreißig Grad. Selten war Graham so dankbar für eine Klimaanlage gewesen.

      Er ging zu dem kleinen, mahagoni­farbenen Hotelzimmer­schreibtisch, nahm den Hörer des Telefons ab und drückte die Taste für die Rezeption.

      „Parakalo?“, kam es aus dem Hörer.

      „Guten Abend“, sagte Dustin, „hier spricht Graham, Zimmer 1235. Bringen Sie mir bitte eine Flasche Champagner aufs Zimmer, Ihre beste Sorte.“

      „Sehr wohl, Sir“, antwortete der Rezeptionist in tadellosem Englisch.

      Dustin setzte sich auf den einzigen Stuhl des Zimmers und begann, die Financial Times zu überfliegen. Der Dow Jones hatte sich nach einigen Turbulenzen wieder erholt, aber der Euro schien weiter in freiem Fall begriffen. Der Leitartikel beschäftigte sich mit den Athener Verhandlungen; der Internationale Währungsfonds wurde erwähnt, seine Position kritisiert, aber Graham selbst wurde nicht beim Namen genannt. Eines der Privilegien, wenn man in einer großen Organisation nur in der zweiten Reihe stand, die zwar die eigentliche Arbeit erledigte, aber nicht für deren Repräsentation nach außen zuständig war.

      Während er zu den Kursen der Waren­termin­börsen weiterblätterte, klopfte es an der Tür. „Herein!“, rief Dustin.

      Ein junger Mann in einer adretten Hotelpagenuniform betrat das Zimmer; auf seiner rechten Hand balancierte er ein silbernes Tablett mit einem Eiskübel, in dem sich eine Flasche Moët & Chandon mit einem weißen Stofftuch um den Flaschenhals und ein Kristall­champagnerglas befanden. Der Page deutete mit dem Kopf eine Verbeugung an und sagte mit einem leichten griechischen Akzent: „Bitte sehr, Ihr Champagner, Sir.“

      „Danke“, sagte Dustin, nestelte einen leicht zerknüllten Fünfeuroschein aus seiner Hosentasche und drückte ihn dem Mann in die linke Hand. „Stellen Sie alles einfach hier ab, ich werde die Flasche selbst öffnen. Und dann lassen Sie mich bitte allein.“

      „Selbstverständlich“, antwortete der Page, „und vielen Dank, Sir.“

      „Sie sind ja immer noch hier“, meinte Graham unwirsch. Der junge Mann ging eilenden Schrittes zur Zimmertür, öffnete sie und machte Anstalten, hinauszutreten.

      „Nicht so eilig, mein Junge!“, sagte jemand, der sich offenbar gleich hinter der Tür befand, mit dröhnender


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