Jedes Kind braucht das Gebet einer Mutter. Fern Nichols

Jedes Kind braucht das Gebet einer Mutter - Fern Nichols


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singen alle Geschöpfe im Himmel und auf der Erde und unter der Erde und im Meer: »Lob und Ehre und Herrlichkeit und Macht stehen dem zu, der auf dem Thron sitzt, und dem Lamm für immer und ewig« (Offenbarung 5,13).

      Plötzlich gebietet Jesus allen Einhalt. »Pst, horcht … Jemand betet. Ich höre, wie meine Tochter zu mir ruft.«

      Es ist schwer zu begreifen, dass unsere Gebete für Gott wirklich so wichtig sind, dass er die himmlischen Scharen, die ihn loben, zum Schweigen bringt. In Offenbarung 5,8 steht, dass unsere Gebete in goldenen Schalen dargebracht werden. Stellen Sie sich das vor: Jedes unserer Gebete ist süßer Weihrauch für den Herrn, und jedes wird aufbewahrt. Wir schleudern unsere Gebete nicht in die Unermesslichkeit des Weltraums, wo sie unbeachtet herumwirbeln. Nein, sie werden sofort von unserem gütigen, liebevollen himmlischen Vater gehört.

      Wir schleudern unsere Gebete nicht in die Unermesslichkeit des Weltraums, wo sie unbeachtet herumwirbeln. Nein, sie werden sofort von unserem gütigen, liebevollen himmlischen Vater gehört.

      Unsere Gebete gehen ihm zu Herzen, er nimmt jedes einzelne Gebet ernst und beantwortet es. Manchmal ist die Antwort ein Ja, manchmal ein Nein, und manchmal lautet sie »Warte«. Doch er antwortet immer.

      Warum beten?

      Wenn wir beten, gewinnen wir viel mehr als nur Antworten auf unsere Gebete. Warum sollen wir beten?

      - Weil wir im Gebet Gemeinschaft mit unserem himmlischen Vater haben (Offenbarung 3,20).

      - Weil Gott durch das Gebet verherrlicht wird (Johannes 14,13).

      - Weil Gebet uns aus allen unseren Ängsten rettet (Psalm 34,7).

      - Weil wir Gottes Weisheit erkennen können (Jakobus 1,5).

      - Weil Gebet den Satan besiegt (Matthäus 18,18-20).

      - Weil Gebet den Glauben stärkt (Jakobus 5,17-18).

      - Weil Gebet viel bewirkt (Jakobus 5,16; Matthäus 6,10).

      - Weil Jesus betete (Markus 1,35).

      Als Gottes Kinder müssen wir unsere höchste Berufung – das Gebet – erfüllen. Deshalb möchte ich Sie ermutigen, auf jeden Fall Disziplin beim Beten walten zu lassen, also zu beten, ob Ihnen danach zumute ist oder nicht. Werden Sie sich bewusst, dass Ihre Gebete manchmal schwerfällig und ohne Bezug zur Wirklichkeit zu sein scheinen. Der Autor E. Stanley Jones erklärt es damit, dass die »Glut« verschwunden ist. »Machen Sie weiter, die Glut wird zurückkommen. Dabei wird das Gebet für Sie zu einer festen Gewohnheit. Sie werden zu einer Person, die nach Grundsätzen und nicht nach den Launen des Augenblicks lebt, die aufgrund von Entscheidungen handelt und nicht aufgrund von Lust und Wohlgefühl.«2

      Wenn wir mit unserem Vater sprechen, können wir seine Gegenwart erleben und geben ihm die Möglichkeit, unsere tiefsten Bedürfnisse anzusprechen. In diesem Kapitel haben Sie eine Einführung in das Gespräch mit Gott und in die vier dazu gehörenden Schritte erhalten, aus denen Ihr Gebet bestehen sollte – Anbetung, Schuld bekennen, Dank und Fürbitte. Im folgenden Teil des Buches betrachten wir jeden dieser Schritte näher, setzen ihn in die Praxis um und beginnen das Abenteuer, bei dem wir entdecken, wie Beten das Leben verändern kann.

      Himmlischer Vater, danke, dass du dir eine enge Beziehung zu mir wünschst. Hilf mir, den festen Entschluss zu fassen, Zeit zu finden, die ich mit dir verbringe. Erinnere mich an den bleibenden Gewinn, den die Gemeinschaft mit dir zur Folge hat, und an die Veränderungen, die Beten in meinem Leben und dem Leben der Menschen, die mir nahe stehen, bewirken kann. Hilf, dass diese Verse aus den Psalmen die Haltung meines Herzens ausdrücken: »Wen habe ich im Himmel außer dir? Du bist mir wichtiger als alles andere auf der Erde. Selbst krank und völlig geschwächt bleibt Gott der Trost meines Herzens, er gehört mir für immer und ewig. … Doch mir geht es gut, weil ich mich nahe an Gott halte! Ich setze meine Zuversicht auf den allmächtigen Herrn« (Psalm 73,25-28). In Jesu Namen. Amen.

TEIL 2
TEIL 2

      DIE VIER SCHRITTE DES GEBETS

4. ANBETUNG: BETEN NACH GOTTES EIGENSCHAFTEN
ANBETUNG

      Eine Erzieherin beobachtete ihre Gruppe beim Malen. Gelegentlich ging sie umher, um die Kunstwerke jedes Kindes zu betrachten. Sie fragte ein kleines Mädchen, das emsig arbeitete, was sie denn malte. Das kleine Mädchen antwortete: »Ich male Gott.« Die Erzieherin musste kurz schlucken, dann entgegnete sie: »Aber niemand weiß, wie Gott aussieht.« Ohne von ihrem Blatt Papier aufzuschauen antwortete das Mädchen unbeirrt: »Aber demnächst wissen Sie es.«

      Hätten Sie nicht gerne das Gemälde dieses Kindes gesehen? Glücklicherweise hat Gott in der Bibel ein Bild von sich selbst gemalt, indem er sein Wesen offenbarte. Wir können erfahren, wie Gott »aussieht«, wenn wir seine Eigenschaften, die er uns offenbart hat, kennen lernen und untersuchen. Sein Bild enthält keine Widersprüche, Gott ist so, wie er sagt, dass er ist. Je besser wir ihn kennen lernen, umso größer wird unser Wunsch, ihn zu preisen, anzubeten und zu verehren – und sein Bild bekannt zu machen.

      In seinem Buch The Hallelujah Factor fasst Jack R. Taylor es so zusammen: »Lobpreis ist nichts anderes als das Bekenntnis der unumschränkten Macht und der Vorsehung Gottes … Wer ihn kennt, kann nicht anders als ihn loben.«1 Wenn wir ihn loben, singen wir in einem Chor von Millionen Sängern mit, denn in den Psalmen lesen wir: »Alle, die dir treu sind, werden dich loben« (Psalm 145,10).

      Loben ist eine lebenslange Schatzsuche, bei der wir unseren Gott immer besser kennen lernen. Lob unterscheidet sich von Dank darin, dass Lob bedeutet, Gott anzubeten für das, was er ist, während Dank sich auf das konzentriert, was Gott getan hat.

      Während dieses ersten Schrittes in unserem Gebet werden keine Anliegen vorgebracht. Der Autor Dick Eastman stellt fest: »Im Gebet müssen wir zuerst unsere Aufmerksamkeit auf Gott und dann erst auf uns selbst lenken. … Lob ist seinem Wesen nach selbstlos.«2

      Wenn wir unser Gebet mit dem Lob Gottes beginnen, geben wir ihm seinen rechtmäßigen Platz als Herrscher und erkennen an, dass ein liebender Gott über den Dingen steht. Die Wirklichkeit seiner Eigenschaften schafft den festen Grund, von dem aus unsere Fürbitten später ausströmen. Dies ist eine geheiligte Zeit, die uns ermutigt, uns auf das Wahre und Unveränderliche an Gott zu konzentrieren, anstatt auf die unberechenbaren Umstände zu starren.

      Näher zu Gott

      Bevor ich die vier Schritte des Gebets in meiner Stillen Zeit praktizierte, bestanden meine Gebete zum größten Teil aus Schuld bekennen und Bitten. Doch jetzt beginne ich mit Lob und Anbetung. Das hat zur Folge, dass ich immer mehr über Gott lerne und dass ich eine wunderbare Gewissheit seiner liebevollen Gegenwart verspüre.

      Mütter aus aller Welt berichteten mir, wie Loben ihre Beziehung zu Gott vertieft und vertrauter gemacht hat. Lynna schrieb: »Bei der Vorbereitung auf die Gebetsstunde unserer Gruppe habe ich unendlich viel über die Eigenschaften und das Wesen Gottes gelernt. Es hat mehrere Jahre gedauert, bis mir bewusst wurde, dass ich mehr über Gott lerne, wenn ich seine Eigenschaften für die Gruppe heraussuche. Und je mehr ich über ihn weiß, umso persönlicher wird meine Beziehung zu ihm.«

      Welche Rolle spielt das Lob Gottes in Ihrem Gebetsleben? Vielleicht hilft es Ihnen, das Lob in Ihre Gebete einzubeziehen, wenn Sie daran denken, dass wir alle gern gelobt werden. In uns allen liegt der Wunsch, für unsere guten Eigenschaften und Leistungen wertgeachtet, bewundert und geehrt zu werden. Doch wie viel mehr verdient unser himmlischer Vater Anerkennung und Bewunderung. Er ist gerecht in allem, was er tut (Psalm 145,17), völlig ohne Sünde und ohne Fehler. Der Psalmist ruft: »Nicht uns, Herr, nicht uns, sondern dir steht Ehre zu für deine Gnade und Treue« (Psalm 115,1). Wenn


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