Es ist Sarah. Pauline Delabroy-Allard

Es ist Sarah - Pauline Delabroy-Allard


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sie geht.

      Sie kommt wieder. Wieder ist es ein Fest. Durchwachte Nächte zum Reden, zum Sichlieben, und wieder von vorne, bis die Vögel singen. Abendessen mit Wein und Zigaretten, zu viel Wein und Zigaretten. Wenn wir uns wiederbegegnen und die Küsse so lange wie möglich hinauszögern, bis sie es nicht mehr aushält, wenn sie in meinen Mund beißt wie in eine Kirsche. Heftig. Gemein.

      30.

      Sie liebt mich. Da steht es, in venezianischer Tinte. Schwarz auf weiß.

      31.

      Es ist schön, zu entdecken, dass ihr die gleichen Dinge gefallen wie mir, im Café lesen, japanisch essen, ins Theater gehen, sich in unbekannten Gassen verlaufen, Feste organisieren. Sie wohnt in Les Lilas, am Ende der Linie 11. Sie lacht, als ich ihr erzähle, dass ich eine Spezialistin für die Metrostation République geworden bin, dass ich sprichwörtlich fliege, wenn ich auf dem Weg zu ihr von der Linie 8 in die Linie 11 umsteige, denn eine verpasste Metro, und es kommt mir so vor, als ginge die Welt unter, als wäre der Verlust von drei Minuten unserer gemeinsam verbrachten Zeit unerträglich. Sie lernt meine Tochter kennen, sie taxieren sich zunächst, bevor sie sich gut und schließlich wunderbar verstehen. Sie wacht manchmal vor mir auf, verbringt Zeit mit dem Kind in der Küche, bereitet das Frühstück zu, was mich rührt und amüsiert. Es ist Frühling, das Leben ist angenehm, ich schaue nicht mehr auf die blassen Magnolienblüten, wenn ich aus der Schule komme. Sie erwartet mich in einem vor den Schülern verborgenen Winkel, es ist eine Überraschung. Sie weiß nicht, dass ich nur noch Streichermusik höre, Quartettmusik, dass ich, sobald ich einen Augenblick allein bin, in Endlosschleife die Videos schaue, in denen sie mit ihrem Quartett spielt, dass meine liebsten die sind, in denen sie die erste Geige spielt, in denen sie beim Spielen ihr ganzes Gesicht verzieht und aussieht wie ein Ungeheuer.

      32.

      Aus einem Medizinbuch. Latenz: zeitweiliges Verborgensein von etwas, das sich jeden Moment durch das Auftauchen von Symptomen manifestieren kann.

      33.

      Sie hat keine Kinder, sie weiß auch nicht, ob sie welche will. Sie liest äußerst langsam, es kommt vor, dass wochenlang der gleiche Roman auf ihrem Nachttisch liegt. Sie trägt Brille, wenn sie ins Kino geht, wenn sie Auto fährt, manchmal auch, wenn sie ihre Partituren übt. Sie hat zwei Brüder, jünger als sie. Sie hat einen Vater, der ihr den Geschmack an Feierlichkeiten vererbt hat, und eine Mutter, die ihr den Geschmack am Feiern vererbt hat. Sie liebt ihre Familie sehr. Sie ist im sechzehnten Arrondissement aufgewachsen, nicht weit von der Seine entfernt. Sie wählt links, wenn sie wählt.

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