Heilende Metalle - eBook. Olaf Rippe

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       Autoren

       »Metalle haben eine große Übereinstimmung mit dem menschlichen Körper. Denn Kräfte, die im Metall verborgen ruhen, sind auch im Menschen.«

       PARACELSUS, BD. III: 46

      Vorwort

      Von allen Themen der Naturheilkunde faszinieren mich die Metalle am meisten. Meine Begeisterung zeigte sich schon früh mit meiner Mineraliensammlung – inzwischen bin ich im wahrsten Sinne des Wortes »steinreich« geworden –, doch so richtig entfachte sich mein Interesse erst mit der Entdeckung der Metalle als Heilmittel.

      Als ich meine Ausbildung zum Heilpraktiker anfing, gehörte neben den medizinischen Themen auch die Heilkunde dazu. Dazu gab es ein vielseitiges Angebot, doch letztendlich blieb es oberflächlich. Mir fehlte etwas, was man »als Einweihung« bezeichnen könnte. Das Schicksal hatte ein Einsehen und führte mich zu Max Amann. Als Chemiker, Alchemiker und als grandioser Therapeut wurde er für viele Jahre mein Lehrer – ich hätte keinen besseren finden können.

      Max hat eine großartige Bibliothek, und unter den Büchern, die ich bei ihm entdeckte, waren vier, die mein ganzes berufliches Leben beeinflussen sollten: die Einweihungsschrift Kybalion, die magischen Werke des Agrippa von Nettesheim, die Werke des Paracelsus in der Aschner-Ausgabe und das Buch Metall-Funktionstypen in Psychologie und Medizin von der anthroposophischen Ärztin Alla Selawry. Jedes dieser Werke empfinde ich als Meilenstein der Medizingeschichte und Hermetik, und ich kann sie nur jedem empfehlen, der hinter die Kulissen der Phänomene schauen will. Alle vier bilden die wesentliche Grundlage dieses Buches.

      Doch warum widme ich eigentlich ein ganzes Buch den Metallen, noch dazu in einer »hermetischen« Ordnung nach den Planeten?

      Metalle sind besondere Stoffe. Sie fallen auf durch ihren Glanz, ihre Formbarkeit sowie durch viele weitere Eigenschaften, die sie von allen anderen Stoffen abheben. Metalle begleiten inzwischen nahezu jeden Bereich unseres Alltags – und das schon sehr lange. Nicht ohne Grund sprechen wir von der »Bronzezeit« oder der »Eisenzeit«. – Metalle prägen unsere Kultur.

      Spätestens seit der Antike nutzt man Metalle auch heilkundlich, obwohl es bis in die Neuzeit dauern sollte, bevor sich ihr tatsächliches Heilpotenzial entfalten konnte. In der Renaissance entwickelte sich die Iatrochemie, also die Neuschöpfung von Substanzen aus Naturstoffen durch Laborprozesse, was besonders bei Metallen oft notwendig ist, um ihre Heilkraft zu nutzen. Unter den Iatrochemikern dürfte Paracelsus der wohl bedeutendste gewesen sein; sein Werk ist daher auch die wichtigste Quelle zum Thema.

      Unter den Metallen nehmen sieben sowie Antimon als achtes Metall eine Sonderstellung ein. Paracelsus schrieb hierzu (Bd. IV: 335): »Also haben die alten Philosophen die sieben Metalle mit den sieben Planeten verglichen (…) und das haben sie der Magie nach recht getroffen, deshalb wird es noch auf diesen Tag so gehalten.« Die sieben Planetenmetalle und das Antimon stehen im Mittelpunkt dieses Buches.1

      Wesentliches Einsatzgebiet der Metalle in der Praxis ist die Konstitutionstherapie und vor allem die Behandlung chronischer Erkrankungen, aber auch die damit verbundene »geistige« Prägung eines Menschen. In der Paracelsusmedizin bilden Metalle die Basis der Therapie.

      Da man Metalle möglichst mit Substanzen aus den anderen Naturreichen kombinieren sollte, um ihre Wirkung zu lenken und zu entfalten, sind Komplexmittel durchaus eine logische Konsequenz. Dabei ist jedoch auf das »geistige« Band zwischen den Substanzen zu achten. Metall, Pflanze oder Tier sollten sich gegenseitig synergistisch befruchten, indem sie der gleichen kosmischen Idee unterstehen, beziehungsweise durch besondere Signaturen miteinander in Beziehung stehen. Aus solchen Rezepten spricht das alte Wissen über die Zusammenhänge von Kosmos und Natur. Die in diesem Buch vorgestellten Präparate beruhen weitgehend auf dieser Weltanschauung.

      Als Therapeut begleiten mich die Metalle seit nunmehr über dreißig Jahren täglich in der Praxis, und aus der positiven Erfahrung heraus entstand dieses Buch, von dem ich hoffe, dass es Ihnen Freude macht.

       Olaf Rippe, Beltane 2020

      1 In der hermetischen Literatur spricht man immer von sieben kosmischen Kräften oder einfacher von den sieben Planetenkräften, obwohl es sich eigentlich um die Sonne als Fixstern, den Erdtrabanten Mond und um die fünf Wandelplaneten handelt, die schon in alter Zeit bekannt waren. In der Hermetik denkt man dabei an Prinzipien und weniger an astronomische Gegebenheiten. Unter den Zahlen hat die Sieben immer einen Bezug zu diesen kosmischen Prinzipien.

      Der Spiegel der Erleuchtung

      Wenn die Inder von der Göttin Durgha sprechen, dann nur mit der höchsten Verehrung. Sie verkörpert die Vollkommenheit, das absolute Wissen, die höchste Weisheit. Es heißt, sie habe unendlich Shakti, also unendliche Macht. Allein ihr Blick würde jeden Suchenden vernichten, würde sie in Menschengestalt unter uns wandeln.

      Um in ihr Antlitz zu schauen, kennt man seit Urzeiten in Indien den Brauch eines ganz besonderen Spiegels, der nur von wenigen auf sehr komplizierte Weise hergestellt werden darf und den man im Allerheiligsten im Tempel aufbewahrt. In einem traditionellen Verfahren und in einem genau festgelegten Ritual, für das man zuvor die Sterne befragt hat, wird eine Legierung aus Kupfer, Silber, Gold, Zinn und Zink erzeugt. Ordnet man die Metalle den Planeten zu, dann ist es eine Mischung aus Venus, Mond, Sonne, Jupiter und Merkur2, das sind die »glückverheißenden« Planeten. Nur Mars und Saturn fehlen scheinbar; den Mars finden wir jedoch im Feuer und im Schmelzprozess, und den Saturn im Ritus selbst, der als die höchste Form der Verehrung gilt. Alle Götter sind also anwesend, wenn der Alchemist die Form herstellt und die Legierung hineingießt.

      Die Spiegelmonstranz, die an einen menschlichen Körper erinnert, ist ein augenloses magisches Objekt. Durch ein Weiheritual erhält es Augen und Seherkraft. Schaut der Gläubige nun bei der Anbetung in den Spiegel, kann er in seiner Selbstbetrachtung die Göttin schauen und dabei in sich hineinsehen und seine eigene göttliche Identität als formlose Natur jenseits des Materiellen wahrnehmen.3

      Die höchste Göttin als Spiegelidol. Der Spiegel besteht aus Kupfer, Silber, Gold, Zinn und Zink. Wer in Verehrung hineinschaut, sieht seine göttliche Natur. (Spiegelidol, Indien, Kerala)

      1 Gold auf einem amethystischen und smaragdischen Quarz, 2 dendritisches Silber, 3 Baumsilber, 4 Kupfererz, mit Berggrün überzogen, 5 blaues Kupfer: Lasurkupfer, 6 Malachit – Schreckstein!, 7, 8, 9 Zinn: 7 Zwitterstufe, 8 Zinngraupe, 9 Zinnsand, kommt nur vererzt vor, nicht gediegen.

      1 Blei, immer vererzt, Bleiglanz, 2, 3, 4 Eisen: 2 Brauneisenerz, 3 körniges Eisenerz, 4 Blutstein, Hämatit, 5 und 6 Quecksilber: 5 Jungfern-Quecksilber, 6 Zinnober, 7 Wismut, dem Zinn ähnlich, 8 Antimon, Spießglanz. »Das Eisen ist das nützlichste und unentbehrlichste von allen Metallen, und die Natur hat dem Menschen damit ein sehr wichtiges Geschenk gemacht. Eisen ist nützlicher und unentbehrlicher als Gold und Silber, denn ohne Eisen hätten unsere Künstler und Handwerker keine Instrumente und Maschinen, und wir müssten noch als Wilde leben. Als Metall, als Farbe, als Arzney ist uns das Eisen nützlich (…). Eisentheilchen findet man mit den Bestandteilen fast aller Körper vermischt, ja sogar unser Blut enthält Eisen.«

       (Aus: Friedrich Justin Bertuch, Bilderbuch für Kinder, um 1800)

      2 Paracelsus ordnet Zink der Venus zu; heute wird es


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