Gesundheitsförderung für Lehrpersonen und Schulleitungen. Departement Bildung, Kultur und Sport Aargau

Gesundheitsförderung für Lehrpersonen und Schulleitungen - Departement Bildung, Kultur und Sport Aargau


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zum salutogenen Zaubermittel. Vor allem der positive Humor mit seiner heiteren Gelassenheit hilft, kritische Lebensereignisse erfolgreich bewältigen zu können, wie es uns psychosomatische und psychosoziale Forschungen eindrucksvoll belegen (Frank & Storch, 2011; Faust, 2011; Klapps, 2012).

      Schule heiter gestalten – als Ausdruck einer tiefen Sympathie für Menschliches – hilft auch und gerade in scheinbar aussichtslosen Lagen eine gelassen-kritische Distanz zu finden, sich und andere auch mit den Augen eines Eulenspiegels zu betrachten und eigene Werte nicht als die allein gültigen zu betrachten, sondern fehlerfreundlich und heiter sich selbst und anderen gegenüber zu sein.

      Vom Überblick einer schulischen Gesundheitsförderung der Lehrpersonen und Schulleitungen zum Ausblick auf dieses Buch

      Die nachfolgenden Beiträge widmen sich den unterschiedlichen Entwicklungsfeldern zur Gesundheitsförderung. Den Auftakt macht Helmut Heyse mit einigen Überlegungen zu persönlichen wie auch institutionellen Leitbildern, die gleichsam einen Orientierungsrahmen für persönliche und gemeinsame Verhaltensweisen bilden (Kapitel 2 »Leitbilder – Kompass fürs Leben«). Daran anknüpfend äußern sich Helmut Heyse und Bernhard Sieland über die Kraft und den Nutzen einer bewussten Auseinandersetzung mit sich selbst: Im Spiegelkabinett erhalten die Leserinnen und Leser zahlreiche Anregungen zur Selbstreflexion, zum Sichtbarmachen von persönlichen und sozialen Ressourcen und zur Entwicklung neuer Perspektiven. Die beiden Autoren verdeutlichen, dass diese persönliche Auseinandersetzung im Spiegel der anderen eine bedeutsame Erweiterung zu erfahren vermag (Kapitel 3 »Spiegelkabinett – Wer bin ich, wer kann ich sein und woher weiß ich das?«). Die anderen Personen – genauer: das Team – stehen im Fokus des dritten Kapitels, ebenfalls von Helmut Heyse verfasst. Er skizziert produktive Formen der Zusammenarbeit und zeigt, wie Schwierigkeiten und Fallgruben vermieden werden können (Kapitel 4 »Teamarbeit zwischen Belastung und Bereicherung«). Vom Team zum System Schule – diesen Schritt begeht Andreas Krause, indem er erläutert, wie sich das System Schule in den letzten Jahren gemausert hat und welche Faktoren hinsichtlich einer schulischen Gesundheitsförderung zu beachten sind (Kapitel 5 »System Schule – wie gesundheitsförderlich ist unsere Schule?«). Dass dazu gesundheitsbewusste Schulleitungen unabdingbar und die Verantwortlichkeiten gut zu klären sind, zeigt Anton Strittmatter (Kapitel 6 »Leader­ship – in geklärten Verantwortlichkeiten führen und führen lassen«). Gemeinsam ist den bisher erwähnten Beiträgen das Postulat, dass Schule auf die schulische Bildung ihrer Lernenden zielt. Wie dies im Unterricht und auf salutogene (gesundheitsfördernde) Weise geschehen kann, reflektiert Nadja Badr in ihrem Beitrag (Kapitel 7 »Salutogener Unterricht – gut, gesundheitsförderlich und gerne unterrichten«). Christoph Eichhorn erläutert einige Strategien der Klassenführung (Kapitel 8 »Classroom-Management – gute Tools, damit es im Unterricht rund läuft«). Dass auch das Lehrerzimmer aus einer salutogenen Perspektive betrachtet werden soll und kann, entspricht der Erfahrung von Ueli Keller und Hanspeter Stoll. Sie unterbreiten zahlreiche Vorschläge zu dessen Gestaltung (Kapitel 9 »Lehrpersonenzimmer – wie ein Arbeitsraum zum Lebensraum wird: Ansichten, Einsichten und Aussichten«). Ergänzend dazu plädiert Gabriele Juvan für Ruheoasen, in denen Lehrpersonen Stille erfahren und sich regenerieren können (Kapitel 10 »Ruheoasen – wie Cocoons wirken und warum Ruhe wichtig ist«). Im Gegensatz dazu zeigt Marlis Heimbold, wie bedeutend eine verspielte Einstellung und spielerisches Erkunden für Lehrende und Lernende sein kann (Kapitel 11 »Spielplatz«). All dies braucht Energie – die unter anderem auch durch Vitamine aufgenommen wird. Die zugehörigen Anregungen vermittelt Jeannette Zumsteg (Kapitel 12 »Vitaminbar – wie Vitamine wirken und warum sie wichtig sind«). Wie all diese einzelnen Facetten in einem anregenden SalutoParcours für Lehrpersonen und an schulischer Gesundheitsförderung interessierten Personen erleb- und erfahrbar gemacht werden können, begründet und illustriert Siegfried Seeger im letzten Kapitel, das gleichzeitig den Auftakt für die Konkretisierung aller Bemühungen der Autorinnen und Autoren dieses Bandes für ein reales Angebot zur schulischen Gesundheitsförderung bilden soll (Kapitel »Saluto­Parcours! – Zur Idee und Konzeption eines Erfahrungsfeldes, einer Forschungsplattform und Entwicklungswerkstatt zur Förderung der Gesundheit von Lehrpersonen und Schulleitungen«).

      Antonovsky, A. (1997). Salutogenese. Zur Entmystifizierung der Gesundheit. Tübingen: dgvt.

      Bamberger, G. G. (2005). Lösungsorientierte Beratung. Weinheim: Beltz.

      Borkenhagen, A. & Brähler, E. (2012). Die Selbstverbesserung des Menschen. Wunschmedizin und ­Enhancement aus medizinpsychologischer Perspektive. Gießen: Psychosozial-Verlag.

      Brägger, G. & Posse, N. (Hrsg.) (2007). Instrumente für die Qualitätsentwicklung und Evaluation in Schulen (IQES). Wie Schulen durch eine integrierte Gesundheits- und Qualitätsförderung besser werden können. Band 1: Schritte zur guten Schule. Bern: hep verlag.

      Buber, M. (2006). Das dialogische Prinzip. 10. Auflage. Gütersloh: Gütersloher Verlagshaus.

      Buchen, H. & Rolff, H.-G. (Hrsg.) (2006). Professionswissen Schulleitung. Weinheim, Basel: Beltz.

      DAK & Unfallkasse NRW (2012). Handbuch Lehrergesundheit – Impulse für die Entwicklung guter gesunder Schulen. Köln: Carl Link Verlag. Online: www.handbuch-lehrergesundheit.de (mit ergänzenden Materialien) [15.09.2014].

      Dubs, R. (1994). Die Führung einer Schule. Stuttgart: Steiner.

      Faust, V. (2011). Von Amok bis Zwang. Landsberg: ecomed.

      Frank, G. & Storch, M. (2011). Die Mañana-Kompetenz. Auch Power-Menschen brauchen Pause. München: Piper.

      Harazd, B., Gieske, M. & Rolff, H.-G. (2009). Gesundheitsmanagement in der Schule. Lehrergesundheit als neue Aufgabe der Schulleitung. Köln: LinkLuchterhand.

      Hattie, J. (2014). Lernen sichtbar machen für Lehrpersonen. Baltmannsweiler: Schneider Verlag.

      Heyse, H. (2011). Herausforderung Lehrergesundheit. Handreichungen zur individuellen und schulischen Gesundheitsförderung. Seelze: Klett/Kallmeyer.

      Hurrelmann, K. & Richter, M. (2013). Gesundheits- und Medizinsoziologie. Eine Einführung in sozialwissenschaftliche Gesundheitsforschung. 8., überarb. Auflage. Weinheim: Beltz/Juventa.

      Kaluza, G. (2011). Salute! Was die Seele stark macht. Programm zur Förderung psychosozialer Gesundheitsressourcen. Stuttgart: Klett-Cotta.

      Kéré Wellensiek, S. (2012a). Fels in der Brandung statt Hamster im Rad. Zehn praktische Schritte zu persönlicher Resilienz. Weinheim: Beltz.

      Kéré Wellensiek, S. (2012b). Resilienz-Training für Führende. So stärken Sie Ihre Widerstandskraft und die ihrer Mitarbeiter. Weinheim: Beltz.

      Kéré Wellensiek, S. (2014). Resilienz – Kompetenz der Zukunft. Weinheim: Beltz.

      Klapps, P. (2012). Das Kolibri-Prinzip. Leicht & spielerisch Ressourcen stärken. Freiburg: Kreuz.

      Krause, C. & Mayer, C.-H. (2012). Gesundheitsressourcen erkennen und fördern. Training für pädagogische Fachkräfte. Göttingen: Vandenhoeck & Ruprecht.

      Lüde, Rolf von (2002). Konstruktivistische Handlungsansätze zur Organisationsentwicklung in der Schule. In: R. Voß (Hrsg.): Die Schule


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