Perfect Imperfections. Cardeno C.

Perfect Imperfections - Cardeno C.


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Sie mit unserem größten Kunden auf Tour gehen, ohne einen Backgroundcheck durchzuführen?«

      »Nein, ich schätze, nicht. Ich habe keine Vorstrafen.«

      »Irgendwas anderes?« Er hielt noch einen Finger hoch. »Schulden Sie Leuten Geld?«

      Reg schüttelte den Kopf.

      »Irgendeine Ex-Freundin, die aus dem Nichts auftauchen und behaupten könnte, dass Sie ihr Kind gezeugt oder sie verprügelt haben?« Zwei Finger gingen in kurzer Reihenfolge hoch.

      »Ex-Freund. Und, verdammt, nein!«

      »Freund? Wirklich?«

      »Ja. Warum, ist das eine Überraschung?«

      Den Blick abwendend, begann Francis, zu tippen. »Ich habe Sie nicht für homosexuell gehalten.«

      »Ich sitze hier und werde verhört, weil ich mit Ihrem größten Kunden zusammen bin, erinnern Sie sich? Ihnen ist klar, dass Jeremy Jameson einen Schwanz hat, oder?«

      »Sehr lustig«, erwiderte Francis, ohne einen einzigen Hinweis in seinem Ton oder Ausdruck zu liefern, dass er diesen Kommentar oder irgendetwas anderes witzig fand. »Ich sage nur, dass Sie nicht schwul aussehen.«

      »Alter, das würden Sie nicht sagen, wenn Sie eine Kamera in meinem Schlafzimmer hätten.«

      Das Geräusch von jemandem, der schnaubte, ließ beide die Köpfe in Richtung Bürotür rucken, wo Jeremys Manager stand.

      »Warum lachst du, Bill?«

      »Weil dein Kommentar dämlich war und Reggie lustig ist.« Er spazierte zu seinem Schreibtisch, fing an, auf seinem Computer herumzutippen, und sagte: »Du kannst gehen, Francis. Ich habe das hier im Griff.«

      Ohne Protest oder Abschied stand Francis auf und ging aus dem Büro.

      Nach ein paar Sekunden trat Bill zur Tür, schloss und verriegelte sie, lehnte sich dann gegen sie und starrte Reg an. »So.« Bills Ausdruck wurde plötzlich anzüglich. »Reggie.« Von Jeremys Manager angemacht zu werden, war so weit außerhalb von Regs Erwartungen, dass es länger als üblich dauerte, bis er erkannte, dass es passierte. »Ich verstehe, warum Jeremy so von Ihnen eingenommen ist.« Er stolzierte zu Regs Stuhl. »Sogar in diesem Hemd«, er streckte die Hand aus und strich langsam mit dem Finger über Regs Brust, »sind Ihre Muskeln offensichtlich. Groß.« Er sah Reg in die Augen. »Sind Sie überall groß?« Er fiel auf die Knie und umfasste Regs Schwanz durch die Hose. »Ich wette, schon.«

      »Alter! Was zum Teufel?« Reg rutschte rückwärts und versuchte, aufzustehen, ohne Bill umzuwerfen.

      »Entspannen Sie sich.« Bill lehnte sich herab, sein Mund war Zentimeter von Regs Schwanz entfernt. »Ich will nur ein bisschen Spaß haben.«

      »Hören Sie, Mann, ich will Sie nicht verletzen, aber ich bin nicht interessiert. Gehen Sie verdammt noch mal sofort weg oder ich sorge dafür, dass Sie es tun.«

      Langsam kam Bill auf die Füße und zeigte auf Regs Leistengegend. »Das da sagt, Sie sind sehr wohl interessiert.«

      In der Sekunde, in der er Platz genug hatte, um aufzustehen, sprang Reg auf und trat beiseite. »Das Einzige, was ein harter Schwanz aussagt, ist, dass ich ein Mensch bin. Ein gut aussehender Kerl geht vor mir auf die Knie und nimmt praktisch meinen Schwanz in den Mund. Klar werde ich da hart. Das heißt nicht, dass ich interessiert bin.«

      »Warum nicht?«

      »Weil ich einen Freund habe!« Reg fing an, zu verstehen, warum Jeremy ihn so verzweifelt in der Nähe haben wollte. Alle anderen Menschen im Leben dieses Mannes waren durchgeknallt.

      »Jeremy Jameson ist Ihr Freund?«

      »Ja!«

      »Interessant.« Bill rieb sich die Nase, trat nonchalant an seinen Schreibtisch, drückte ein paar Tasten auf seiner Tastatur und drehte dann seinen Bildschirm herum.

      »Was ist das?«, fragte er, als er ein Video der letzten Augenblicke auf dem Bildschirm sah. »Sie haben uns gefilmt?«

      »Ja.«

      »Warum haben Sie das gemacht?« Es gab nur einen Grund, der ihm einfiel. »Sie versuchen, mich in eine Falle zu locken.«

      »Sie in eine Falle locken. Ihnen eine Lektion erteilen.« Er zuckte mit den Schultern. »Nennen Sie es, wie Sie wollen. Wenn Sie mit Jeremy Jameson zusammen sind, müssen Sie kapieren, dass nichts, absolut nichts, was Sie tun, privat sein wird. Es gibt Leute da draußen, die Jeremy liebend gerne in einer peinlichen Situation erwischen würden, und wenn sie es nicht direkt durch ihn schaffen, werden sie Sie dafür benutzen.«

      »Ich werde Jeremy nicht in eine unangenehme Situation bringen.«

      »Nicht absichtlich. Da stimme ich Ihnen zu. Sie kommen mir nicht wie einer dieser Typen vor.« Er ging zurück zu dem Stuhl, den Jeremy verlassen hatte. »Aber es kann passieren, dass jemand im Hintergrund plaudert, von dem Sie es nicht erwarten würden. Jeremy ist ein Rockstar. Er kann so viele Leute vögeln, wie er will, und die Welt wird die Augen verdrehen und lachen. Sie sind sein Freund. Wenn Sie ihn betrügen, wird er schlecht dastehen. Es ist Doppelmoral und es ist beschissen, aber wenn Sie mit ihm zusammen sein wollen, müssen Sie damit klarkommen.«

      »Ich werde ihn nicht verarschen. Wie ich Ihnen schon gesagt habe, als Sie Ihren Mund an meinem Schwanz hatten, Alter, ich bin nicht interessiert.« Er hielt inne, als Bill wieder in die Hocke ging. Sie standen zu weit auseinander, als dass es noch mal so weit kommen könnte, aber Reg war immer noch angespannt. »Und Jeremy wird mich auch nicht verarschen.«

      »Was auch immer Sie mit ihm arrangiert haben, und ich muss nicht wissen, was es ist, es ist unwahrscheinlich, dass er allzu lange ohne Sex auskommen wird, was bedeutet, dass er sein Ding nicht in seiner Hose behalten wird. Ist auch egal.« Er hob ein Handy auf und hielt es hoch. »Sie müssen sich jedenfalls zusammenreißen.« Noch ein Video von Bill, wie er sich an Reg heranmachte, erschien auf dem Bildschirm. »Die Leute werden alles tun, alles sagen, alles aufzeichnen, um sich ihre Viertelstunde Ruhm oder ein paar Dollar zu verdienen. Niemand schert sich um Sie. Wenn Sie es vermasseln, ist Jeremy derjenige, der verletzt wird.«

      »Er ist mir wichtig.« Jeremy stand in der Tür mit einem Schlüssel in der Hand. »Und warum schließt du dich mit meinem Freund in dein Büro ein?« Er schaute auf den Monitor und entdeckte offenbar das Filmmaterial. »Was zur Hölle soll das, Bill?«

      Reg schüttelte den Kopf und seufzte. »Er tat so, als würde er mich anmachen, um mir eine wertvolle Lektion zu erteilen, damit ich keine totale Schlampe sein und alles mit zwei Beinen vögeln werde.« Er ging zu Jeremy. »Keine Sorge. Ich habe den Test bestanden.« Er rieb sich über den Hinterkopf. »Können wir jetzt nach Hause gehen und uns das Spiel ansehen oder gibt es noch mehr Hindernisse reicher Leute, die ich überwinden muss?«

      »Wir sind fertig.« Jeremy funkelte Bill an. »Das musste nicht sein.«

      Bill zuckte mit den Schultern, sah völlig gelassen aus und kehrte an seinen Schreibtisch zurück.

      Nachdem er Regs Ellbogen umfasst hatte, führte Jeremy ihn aus dem Büro. Sobald sie allein auf dem Parkplatz waren, fragte er: »Also hat Bill dich allen Ernstes angemacht?«

      »Ja! Mann, er hat mehr oder weniger angefangen, meinen Schwanz zu lutschen. Was zur Hölle?«

      »Und du hast ihn abgewiesen?«

      »Natürlich habe ich ihn abgewiesen! Ich verarsche niemanden, mit dem ich ausgehe.«

      »Sogar niemanden, bei dem du nur so tust?«, fragte Jeremy leicht lächelnd.

      »Vor allem nicht den, bei dem ich nur so tue«, bestätigte Reg. »Weil mein Fakefreund mir Abendessen kaufen und mir während des Baseballspiels die Füße massieren wird.«

      »Ich werde dir nicht die Füße massieren.« Jeremy stieß seine Schulter gegen Reg.

      »Na ja, es war einen Versuch wert.«

      Sie erreichten das Auto, aber bevor sie einstiegen, fragte Jeremy:


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