Magic Food. Mauro Bergonzoli
rel="nofollow" href="#uc07916df-e6c4-4543-bd2d-73b9df8e3514">MAGIC POWERS
Der Maestro und die Magic Contessa
Lassen Sie sich inspirieren …
Ob Architektur, Fashion, Kochen & Backen, Wohnen oder Reisen:
Callwey Bücher entführen Sie immer wieder aufs Neue in andere Welten.
Mit unserem NEWSLETTER tauchen Sie monatlich ein in unsere stilvolle Welt:
köstliche Rezepte, Dekorations-Ideen und schöne Geschichten.
Seien Sie als Erstes informiert über unsere Novitäten und Verlosungen!
https://www.callwey.de/newsletter/
Natürlich finden Sie uns auch auf SOCIAL MEDIA.
Folgen Sie uns schon?
@ Callwey
Callwey Bücher machen glücklich. Probieren Sie es doch mal aus.
Vorwort
5 Uhr morgens am 7. Juni 2016
Irgendwas stimmt nicht. Mauro schnarcht nicht wie gewohnt neben mir. Ich höre ihn in kurzen Schüben ausatmen, seine Fäuste geballt, sein Gesicht vor Schmerz verzerrt. Schweißperlen rollen von seiner Stirn.
Wie ein Blitz schieße ich hoch:
„Amore, are you okay?“
Er schüttelt den Kopf, hält sich die Brust und stöhnt:
„II mio cuore.“
Kurz danach: Notaufnahme, München, Großhadern. Diagnose: schwere koronare Herzerkrankung. Sieben Ärzte stehen um sein Bett. Professor Bruno Meiser streicht beruhigend über seine Hand.
„Lieber Maestro, du bist dem Teufel knapp von der Schippe gesprungen. Das war kurz vor zwölf!“
Der lebensrettende Stent sitzt. Die rechte Koronararterie war schon zu 95 Prozent geschlossen, die linke zu 75. Mein „Cinderello“ ruht nach dem Eingriff. Ich spreche mit den Herzexperten. „Das war kein Glück, das war ein Wunder! Hätte er eure Töchter noch einmal gehoben oder eine Treppe zu viel bestiegen, sein Licht wäre erloschen.“ In mir pulsiert eine Mischung aus Übelkeit, Schwindel und Erleichterung. Den Ärzten im Krankenhaus bin ich unendlich dankbar für ihre professionelle Arbeit. Ein täglicher Pillencocktail wird ihm von nun an fürs Leben verschrieben. Er schluckt ihn brav und ist dankbar, wieder zurück ins Country Atelier zu dürfen. Er malt sein erstes Kunstwerk nach dem Schock. Es heißt „Heart Stent“.
Ein paar Wochen vergehen. Sein Herz pumpt wunderbar, aber die Pillennebenwirkungen werden sichtbar. Seine Haut ist graugrün, seine Augäpfel trüb und Schuppen schneien aus dem Haar.
Mein einst heißblütiger „Contemporary Caravaggio“ wird langsam, müde, lasch und depressiv. Plötzlich hat er keine Lust mehr zu malen. Sein Atelier bleibt zu, seine Pinsel ungezückt. Bei mir schlagen alle Alarmglocken. Fünf prachtvolle Töchter, eine junge Muse, nur 50 Jahre gelebt und bald krank wie ein alter Mann? Stehlen die Pillen unserem Maestro die Lebenskraft und lassen mir bald eine leere Schale als Pflegefall?
Heart Stent
2016, Acryl auf Leinwand, 30 x 40 cm
1-2-3 Go
Acryl und Laserprint auf Leinwand, 90x120cm, 2011
Neun Tage habe ich Zeit. Er reist im Frühjahr 2017 zur Art Basel nach Hongkong, um dort seine Kunst auszustellen. Ich bleibe mit den Kindern zu Hause. Jeden Abend, wenn sie schlafen, suche ich wie ein Trüffelhund nach Heilungsmöglichkeiten außerhalb der Pharmawelt. Eine Lösung muss her, um Mauros Gesundheit und somit unsere Zukunft zu retten. Ich entdecke einen Goldschatz an Doktoren und verschlinge deren Studien jeden Abend bis zu seiner Rückkehr:
Dr. Colin Campbell (The China Study), Dr. Neal Barnard, Dr. Caldwell Esselstyn, Dr. Garth Davis, Dr. Michael Klaper, Dr. Dean Ornish, Dr. Michael Greger, Dr. Dean und Ayesha Sherzai. Bewegende Filme wie: What the Health, Forks over Knives, Earthlings, The Game Changers, Cowspiracy, Food Inc. und Dairy is Scary öffnen mir die Augen.
Endlich. Nach neun Tagen chinesischem Kaffee trinkt Mauro nun seinen ersten Dinzler-Espresso in Zeitlupe. Die Vögel zwitschern unter rosa Magnolienblüten in unserem schwäbischen „Giverny“. Er ist erschöpft, sein Körper geschwollen und seine Omar-Sharif-Augenringe sind dunkel.
„Wir machen einen Test“, schlage ich vor. „Für einen Monat koche ich rein pflanzlich, und dann vergleichen wir deine Blutwerte. Die Pillen müssen weg.“ Er nickt und stimmt zu. „Perfetto amore, let’s do it.“
Nach diesem Startschuss lege ich sofort los. Meine Zauberküche wird meine Werkstatt. Ich folge meinem Bauchgefühl und kreiere Gerichte, die mir in der Nacht in meinen Träumen begegnen. Kulinarische Erlebnisse, die seit Jahren auf meiner Zunge tanzen, verwandele ich in pflanzliche