Geschichte Südtirols erleben. Josef Rohrer

Geschichte Südtirols erleben - Josef Rohrer


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alt="image"/> Sellagruppe. Höchster Gipfel ist der Piz Boè (3152 m).

      Wo kommen all die Berge her?

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      Der Schlern image ist zwar nur 2563 Meter hoch, hat es aber doch zum Südtiroler Wahrzeichen gebracht. Wegen seiner markanten Form – ein flacher Rücken mit zwei vorgesetzten Felsspitzen – und der Mythen und Hexengeschichten, die sich um diesen Berg ranken. Noch spannender ist, wo der Schlern früher stand.

      Vor rund 280 Millionen Jahren befand sich seine unterste Schicht ungefähr dort, wo heute das Horn von Afrika in den Indischen Ozean ragt. Sie war Teil der uralten Erdkruste des Superkontinents Pangäa. Als dieser von Osten her zu zerbrechen begann, traten an einer der Bruchstellen gewaltige Mengen Lava aus. Sie erstarrte zu jenem Porphyr, der im Etschtal zwischen Bozen und Meran gut zu erkennen ist und sich weit unter die Dolomiten hinein fortsetzt.

      Unter dem Gewicht des neuen Gesteins senkte sich die Erdkruste, wurde vom Meer überflutet, Sedimente der Erosion füllten die Mulden mit einer ersten Schicht aus Sandstein. Während sich der Riss immer weiter öffnete und Pangäa im Lauf von einigen Millionen Jahren in die heutigen Kontinente zerbrach, setzte sich ein kleineres Bruchstück mit dem Porphyr ab und machte sich auf eine Reise durch Raum und Zeit.

      Ungefähr auf der Höhe des heutigen Mittelmeers stellten die Korallen ihr Wachstum ein. Aus den Riffen gespülte Kalkpartikel füllten allmählich die Becken auf, das einst tropische Meer wurde zum Watt. Da die Erdplatte immer noch weiter sank, überdeckten die Sedimente mit der Zeit auch die Atolle, zuletzt mit einer tausend Meter dicken Schicht aus gepresstem Schlamm. Er ist heute zu Kalkstein und Dolomit verwandelt.

      Die Fortsetzung dürfte aus dem Geografieunterricht bekannt sein. Die Afrikanische Platte schob sich in die Eurasische, der Druck faltete den Alpenbogen auf. Er wächst noch immer um rund fünf Millimeter pro Jahr. Hätte nicht gleichzeitig die Erosion eingesetzt, wäre der Ortler, mit 3905 Metern der höchste der Südtiroler Berge, mittlerweile ein Achttausender.

      Mindestens einmal in der jüngeren Erdgeschichte waren viele der Berge übrigens für eine Weile verborgen. Auf dem Höhepunkt der letzten Kaltzeit vor ca. 15.000 Jahren – im erdgeschichtlichen Zeitmaß also gerade eben – füllte Eis fast alle Alpentäler aus, nur die höchsten Spitzen ragten heraus. Über dem heutigen Etschtal war es rund 2000 Meter dick.

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      image Similaun (3599 m). Die Gletschermumie Ötzi lag etwas unterhalb des Gipfels, auf dem 3208 m hohen Tisenjoch.


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