Die Kraft, die aus der Liebe wächst!. Hermine Merkl
Dinge sind, wie sie sind. Wollen wir mehr über dies alles sowie über die Kraft der Liebe erfahren und wirklichen inneren Frieden finden, dann kann Ihnen dieses Buch ein Wegbegleiter sein.
Doch warum ein Buch über „die Kraft, die aus der Liebe erwächst“, wenn es im Kapitel 2 so viel um die Erziehung geht? Wie hängt das eine mit dem anderen zusammen? – Nun: Die Art der Erziehung, die jeder Einzelne von uns erfahren hat, ist ausschlaggebend sowohl für unsere „Liebes-Fähigkeit“ als auch unsere „Beziehungs-Fähigkeit“. Zudem gibt sie uns sehr wichtige Hinweise im Hinblick auf unsere „Liebes-Bedürftigkeit“.
Im Prozess des Schreibens bin ich dem Weg meines Herzens gefolgt. Es hat mir sozusagen die Gliederung diktiert und mich dabei von einem Thema zum nächsten geführt. Da ich ein sehr interessierter Mensch bin, der neuem Lernen gegenüber immer wieder aufgeschlossen gegenübersteht, wollte ich in Erfahrung bringen, wohin die Reise geht, wenn ich diesen Weg meines Herzens gehe. Im Prinzip musste ich mir dafür nur die Zeit nehmen, mich ruhig hinsetzen und auf das hören, was mir diese leise Stimme in mir zu sagen wusste. Das, was ich dabei an Informationen bekommen habe, habe ich niedergeschrieben. An manchen Stellen bestimmte Hintergrundinformationen recherchiert und auch diese mit einfließen lassen. So wollte dieses Buch entstehen, das ich mit Ihnen, liebe Leser und Leserinnen, jetzt teilen darf.
Mit Sicherheit ist es sehr ungewöhnlich, ein Buch damit zu beginnen, ausführliche Worte des Dankes an die eigenen Eltern zu schreiben, wie ich dies nachfolgend tue. Doch da ich weiß, dass es sehr vielen Menschen sehr ähnlich geht, wie es mir ergangen ist, wenn es um die Beziehung Eltern-Kind und hier ganz besonders um die Beziehung Mutter-Tochter geht, will ich es wagen und diesen Brief an den Anfang der Lektüre stellen. Zudem sagt mir mein Herz: „Tue es ruhig! – Wovor hast du Angst? Was du deinen Eltern zu sagen hast, kann und darf, ja soll sogar jeder hören. Du musst dir das nicht verbieten. Du hast die Freiheit, das zu tun, wonach dir der Sinn steht. Euch allen wurde diese Freiheit gegeben. Du musst dich also nicht einschränken lassen. Am wenigsten durch dich selbst. Kunst will frei sein. Kunst will leben. Mache das, was dir wichtig ist und gefällt. Kümmere dich dabei nicht um die Meinung der anderen. Es hat noch niemals einen Künstler gegeben, der für all das, was er mit seinem Werk zum Ausdruck bringt, von allen gleichermaßen geschätzt oder gar geliebt wird. Bist du von der Liebe und Meinung der anderen abhängig oder willst du die Stimme deines Herzens sprechen lassen? Trau dich! Stehe zu dem, was du zu sagen hast. Teile deine Botschaft mit der Welt. Vertraue darauf, das Buch wird die richtigen Leser finden, die – wenn vielleicht nicht gleich mit Beginn der Lektüre, aber spätestens mit den letzten Seiten des Buches – verstehen werden, warum es dir ein Herzensanliegen ist, diese ungewöhnliche Art eines Vorworts zu schreiben. Springe und tue das, wozu dir dein Herz rät, denn was aus dem Herzen kommt, geht niemals fehl! Vertraue der inneren Weisheit in dir!“
Nun gut. Mit jedem Wort, das ich sage, mit jedem Satz, den ich schreibe, umarme ich meine Eltern in Liebe und danke ihnen dafür, dass sie meine Eltern waren bzw. sind, denn meine Mutter lebt noch. Dieses Buch ist mein Geschenk an sie. Entstanden aus Dankbarkeit sowie mit viel Wertschätzung und Liebe.
„Danke, ihr wunderbaren Seelen! – Mein ganz besonderer Dank gilt dir, Mama, denn du warst und bist zwar meine strengste, dafür aber auch die allerbeste Lehrerin, die ich mir unter all den Müttern nur aussuchen konnte. Es hat zwar seine Zeit gedauert, bis ich das annehmen und verstehen konnte. Doch der Prozess, durch den ich gegangen bin, hat mir geholfen, mich dir heute viel näher zu fühlen, als dies jemals der Fall war. Ich hätte mir dies sowohl für dich als auch für mich gerne schon früher gewünscht, doch das Leben funktioniert nicht nach unserem menschlichen Willen und Ermessen. Es folgt seinen eigenen Gesetzmäßigkeiten, die sich uns erst dann so richtig erschließen, wenn wir den Weg unseres Herzens gehen und uns so den Weg erwählen, den unsere Seele für uns vorgesehen hat.
Dieser Weg kann dabei so ganz anders sein als das, was wir uns ursprünglich einmal für unser Leben gewünscht und erwartet haben. Heute weiß ich, der Weg unseres Herzens zeigt uns den besseren Weg. Einen Weg, auf dem wir niemals allein sind, sondern stets ein Teil des Göttlichen, des großen Ganzen.
Da, wo wir nur die Darsteller auf der Bühne unseres Lebens sind, gibt es eine höhere Macht, die der Regisseur unseres Lebens ist. Eine Macht, die uns führt. Eine Macht, die uns hält. Heute weiß ich, in Gott zu vertrauen, ist das Beste, was ich tun kann. Doch um dies zu lernen, musste ich in der ersten Hälfte meines Lebens erst meinen eigenen Weg finden und gehen. Dabei konnte und sollte ich nicht den gleichen Weg gehen, den du, Mama, für dich und dein Leben gegangen bist. Dieser Weg wäre für uns beide vielleicht der leichtere gewesen, doch dieses Miteinander zwischen Mutter und Tochter war weder für dich noch für mich vorgesehen. Folglich konnte ich gar nicht anders, als meinen eigenen Weg zu suchen und diesen zu gehen. Es war nicht immer leicht. Bedeutend leichter wäre es mir wohl gefallen, auf dem Weg zu bleiben, den nahezu alle gehen. Doch was hätte letztlich meine Seele dazu gesagt? Es gibt einen Punkt im Leben, da kann man nicht mehr anders, als ihrem Ruf zu folgen. Zumindest für mich ist dies so. Und ich danke dir für dein Verständnis dafür.
Mit Papa und dir hatte ich mir die besten Eltern erwählt, von denen ich genau das bekommen bzw. manches auch entbehren sollte, um für mich Wesentliches zu lernen. Dass dem so ist, das war mir jahrzehntelang so nicht bewusst. Es gab für mich in meinem bisherigen Leben sehr viele Stunden, in denen ich sehr oft sehr traurig war, jedoch um den wahren Grund für diese Traurigkeit nicht wusste. Dieser Seelenschmerz ließ mich mitunter sehr oft sogar sehr, sehr einsam sein. Eine Art von Einsamkeit, die einen so richtig quält. Oft hatte ich das Gefühl, zwar unter Menschen zu sein, aber nicht wirklich Teil dieser Gemeinschaften zu sein. Woher diese tiefe Traurigkeit kam, die ich über Jahrzehnte hinweg versucht hatte zu überwinden, sollte sich mir erst in den letzten Jahren nach und nach immer mehr erschließen.
Heute bin ich sehr dankbar dafür, weil ich im Laufe der Zeit immer mehr verstehen lernen sollte, warum die Dinge in meinem Leben genauso waren, wie sie waren. Heute weiß ich zum Glück viel mehr, was das Leben wirklich von mir will. Ich sollte und konnte in den letzten Jahren so vieles lernen, das ich jetzt mit der Welt auf meine Art und Weise teilen will. Und da ich für mich endlich verstehen lernen sollte, warum unsere Beziehung zueinander war, wie sie war, ist es mir ein Anliegen auch dieses Wissen mit anderen zu teilen, denen es ähnlich geht.
Nach all den Jahren der Suche bin ich heute interessanterweise für alle Herausforderungen und Krisen dankbar, die in meinem Leben waren. Letztlich waren genau sie es, die mich vergleichbar einer Nuss für diese ganzen neuen Erfahrungen aufgebrochen haben. Ich bin sehr dankbar dafür, dass ich inzwischen schon so vieles lernen konnte, denn dies alles ist ein Wissen, ein innerer Reichtum, den mir keiner mehr nehmen kann. Dieser Schatz bleibt mir sowohl für dieses Leben als auch für alle weiteren Leben erhalten, die noch folgen wollen. Danke, Leben! Danke, Seele, dass du mich gerufen hast, den Weg zu gehen, der mich dies alles lehren sollte. Und danke dafür, dass ich dieses Wissen mithilfe meiner Bücher mit der Welt zu teilen vermag.
Auch ihr beide, du und Papa, habt für die Entwicklung meines Seelenweges einen ganz wesentlichen und wichtigen Part übernommen. Vieles davon mag ganz unbewusst geschehen sein. Dass ich heute die bin, die ich bin, habe ich letzten Endes zu einem Großteil auch euch zu verdanken, denn ohne euch hätte es dieses Leben für mich so nicht gegeben.
Nach so vielen Jahren innerer Zerrissenheit und Emotionen, die ich nie wirklich verstanden habe und mit denen ich auch nicht umzugehen wusste, weil sie so kräftezehrend waren, kann ich euch heute vielleicht zum ersten Mal wirklich aus der Tiefe meines Herzens heraus „Danke“ sagen und euch wissen lassen, dass es mir eine Freude ist, euch meine Eltern nennen zu können und dies auch weit über den Tod hinaus. Dank euch bin ich die, die ICH BIN! – In tiefer Dankbarkeit, Verbundenheit und Liebe, eure Tochter Hermine“
Nach diesem Dank an meine Eltern kann es sein, dass Sie sich bei der Lektüre des Buches manchmal fragen: Wenn die Autorin ihren Eltern gegenüber so dankbar ist, warum schreibt sie dann dieses Buch und betrachtet dabei bestimmte Erziehungsmethoden, die sie selbst in irgendeiner Art und Weise wenigstens zum Teil erlebt haben muss, als kritisch? Eine berechtigte Frage, die ich Ihnen sehr gerne beantworten will: Natürlich war zwischen mir und meinen Eltern nicht immer alles nur Sonnenschein. Schon der Brief an meine Eltern lässt vermuten, dass vor allem die Beziehung zu meiner