Welt der Schwerter. E. S. Schmidt
über Lynns Locken zog, sagte sie: »Er hat gar kein Schwert getragen.«
»Das wäre auch unhöflich gewesen in den Räumen einer Dame.«
»Ich meine ein Schauschwert.«
Diese leichten, stumpfen Waffen waren unter den Männern des Adels als Statussymbol Mode geworden. Lynn lächelte bei dem Gedanken eines solchen Spielzeuges an seiner Hüfte. »Ich bezweifle, dass Graf Thul eine einzige Waffe besitzt, die nicht zum Kampf taugt.«
»Da habt Ihr wohl recht.« Blinthe seufzte. »Obwohl er keinerlei Waffe bräuchte, um mich zu überwältigen.«
Dieser Satz beschwor in Lynn ein Bild herauf: Der Graf mit dem Schwert in der Hand, erhitzt und schwitzend vom Kampf, wie er mit dem Lächeln eines Siegers den Arm um ihre Hüften legte und sie zu sich heranzog …
Sie räusperte sich und setzte sich aufrechter hin, um das Bild zu vertreiben. Was war nur los mit ihr? Die Männer, die sie in den letzten Jahren zu sehen bekommen hatte, waren ihr allesamt entweder abstoßend oder lächerlich erschienen. Warum fand sie nichts Lächerliches an ihm?
Weil sie ihn noch nicht lange genug beobachtet hatte! Früher oder später würde er genau wie die anderen seine überragende Männlichkeit und seine eingebildete Überlegenheit beweisen wollen. Er würde in der festen Überzeugung, dass alle Frauen ihn anhimmelten, herumstolzieren. Sie musste ihn nur dazu bringen, die Maske der Gelassenheit fallen zu lassen und sein wahres, überhebliches Ich zu zeigen, dann würde diese merkwürdige Verzauberung verschwinden und sie würde ihn genauso als Maulheld entlarven, wie sie es sonst auch tat.
Es war ja nicht so, dass ihr Vater in all den Jahren gar keine möglichen Partien gefunden hätte. Das Haus Vallathrys war einflussreich genug, dass sich die eine oder andere Familie von solch einer Verbindung Vorteile versprechen mochte. Aber Lynn hatte jedem der Bewerber gezeigt, dass sie das hohle Gehabe und die leeren Phrasen durchschaute. Sie hatte dafür gesorgt, dass diese Männer sich ihrer eigenen Lächerlichkeit bewusstwurden. Keiner der Kandidaten hatte danach noch großes Interesse an ihr gezeigt.
Das würde ihr mit diesem Bastard-Prinzen auch gelingen. Es würde nur ein wenig länger dauern. Vielleicht sollte sie sich doch noch rasch einen Trell zulegen, nur um ihn zu ärgern.
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