Götterfunken. Sabine Claudia

Götterfunken - Sabine Claudia


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To­bi­as wie­der zurück­kam, doch das war nicht der Fall.

      Nach ei­ni­ger Zeit wur­de ihr klar, dass er wohl mit dem Pro­fes­sor ganz mit der Ent­schlüs­se­lung der Zeichen auf der Stein­plat­te am Grab be­schäf­tigt war und so schnell nicht wie­der­kom­men wür­de.

      Sie wä­re am liebs­ten wie­der nach Ber­lin zurück­ge­fah­ren, doch es in­te­res­sier­te sie bren­nend, was die bei­den raus­fin­den wür­den.

      Schließ­lich ging sie zu dem Mann zurück, der die Ab­sper­rung be­wach­te.

      Sie ig­no­rier­te sein hä­mi­sches Grin­sen, mit dem er sie emp­fing. »Sa­gen sie To­bi­as, ich bin ins Hotel ge­fah­ren, nach Ebers­hal­de und war­te dort auf ihn«, sag­te sie schnip­pisch. Sie war­te­te sei­ne Ant­wort nicht ab, ließ ihn ste­hen und mar­schier­te zu ih­rem Auto.

      Sie wür­de sich in dem Kaff ein halb­wegs an­stän­di­ges Zim­mer su­chen und freu­te sich bei dem Ge­dan­ken, wie To­bi­as wohl alle Hotels ab­such­te, da sie ja selbst noch nicht wuss­te, wo sie ab­stei­gen wür­de.

      Ver­är­gert stell­te Mo­na fest, dass Ebers­hal­de nur ein Hotel hat­te. Das war da­zu noch recht ein­fach, eher ei­ne grö­ße­re Pen­si­on, denn ein Hotel.

      Der Tag wur­de immer bes­ser! Sie check­te ein, ging auf ihr Zim­mer und schmiss ih­ren Kof­fer aufs Bett. Dann mach­te sie sich ein we­nig frisch und ging hin­un­ter in die Hotel­bar.

      Sie brauch­te ein­deu­tig et­was zu trin­ken.

      Mo­na be­stell­te sich Wod­ka mit Eis, leer­te ihn run­ter und be­stell­te noch ei­nen.

      Es war erst nach­mit­tags und die Bar war kaum be­sucht. In ei­ner Ecke lehn­ten zwei länd­lich wir­ken­de Bur­schen, mit ei­nem Bier in der Hand, die sie neu­gie­rig an­starr­ten.

      Mo­na ig­no­rier­te sie. Sie ließ ih­ren Blick weiter durch den Raum schwei­fen und sah ei­nen Mann an ei­nem klei­nen Tisch sit­zen, der sie ru­hig be­ob­ach­te­te.

      »Wow«, dach­te sie, »der sieht ver­dammt gut aus.«

       Als hät­te er ih­re Ge­dan­ken ge­hört, nick­te er ihr leicht zu und lä­chel­te.

      Mo­na lä­chel­te zurück und be­müh­te sich dann wo­an­ders hin­zu­schau­en, doch ihr Blick fiel nur auf die bei­den Land-Jun­ker und das Lä­cheln ver­ging ihr.

      Sie hat­te das Ge­fühl, als wür­de sie der gut aus­se­hen­de Frem­de an­star­ren, sie konn­te sei­ne Bli­cke in ih­rem Na­cken ge­ra­de­zu füh­len. Sie zwang sich da­zu, sich nicht nach ihm um­zu­se­hen, und starr­te kon­zen­triert in ihr Glas.

      »Wod­ka, so früh? Schön das ich nicht der Ein­zi­ge bin, der Hoch­pro­zen­ti­ges schon am Tag trinkt.« Er stand direkt ne­ben ihr.

      Sei­ne Stim­me war dun­kel wie sein Haar und sie konn­te sein her­bes Par­füm rie­chen.

      Als sie auf­blick­te, sah sie in hell­grü­ne, Augen, die sie selbst­si­cher be­trach­te­ten. »Hm, manch­mal muss das sein«, ant­wort­ete sie ein we­nig ver­le­gen. Er mach­te sie ner­vös, sei­ne Er­schei­nung war fas­zi­nie­rend.

      »Neh­men sie noch ei­nen?«, frag­te er und deu­te­te auf ihr Glas.

      Sie fand ih­re Si­cher­heit wie­der. »Ger­ne«, ant­wort­ete sie lä­chelnd.

      Er be­stell­te und sie pro­ste­ten sich zu. »Sind sie ge­schäft­lich oder zum Ver­gnü­gen in der Stadt?«, frag­te er an­züg­lich.

      »Nun, das weiß ich gar nicht so ge­nau. Hier in der Nä­he ist ei­ne Aus­gra­bung, ich bin Ar­chäo­lo­gin« , prahl­te sie, und tat als wür­de sie an der Aus­gra­bung teil­neh­men.

      »In­te­res­sant«, mein­te er spöt­tisch, so als wis­se er, dass sie flun­ker­te.

      Mo­na käm­pfte da­rum, die Rö­te, die ihr ins Ge­sicht ge­stie­gen war, zu ig­no­rie­ren. Sie war noch nie ei­nem Mann, mit ei­ner der­ar­ti­gen Aus­strah­lung be­geg­net.

      Die Tür flog auf, und ein be­sorg­ter To­bi­as such­te mit sei­nen Bli­cken die Bar ab.

      Als er Mo­na ent­deck­te, zeig­te sei­ne Mie­ne kur­ze Freu­de, um sich gleich zu ver­düs­tern, als er sah, dass sie nicht allei­ne war. »Ich ha­be dich ge­sucht Mo­na«, sag­te er und sah sie stirn­run­zelnd an.

      Mo­na lä­chel­te über­le­gen. »Du hast mich ge­fun­den.«

      Der Dun­kel­haa­ri­ge mus­ter­te die Bei­den amü­siert. Ihm war die Span­nung zwi­schen ih­nen nicht ent­gan­gen.

      Just in dem Mo­ment öff­ne­te sich wie­der die Tür und Se­ve­rin kam her­ein mit ei­ner hüb­schen Blon­di­ne.

      Der fas­zi­nie­ren­de Frem­de wid­me­te den bei­den sei­ne Auf­merk­sam­keit und wand­te sich dann an Mo­na und To­bi­as. »Ich darf mich ent­schul­di­gen und über­las­se sie nun ih­rem Freund. Si­cher ha­ben sie ei­ne Men­ge zu be­spre­chen.«

      To­bi­as sah ihn bö­se an, doch der Dun­kel­haa­ri­ge lä­chel­te nur nach­sich­tig. Er ging zu Se­ve­rin und der Blon­den.

      Mo­na ver­spür­te ein selt­sa­mes Be­dau­ern. Sie ig­no­rier­te To­bi­as eifer­süch­ti­ge Bli­cke und rief ihm nach: »Ich weiß nicht ein­mal ih­ren Na­men!«

      Er dreh­te sich noch ein­mal zu ihr um. Sei­ne Augen glit­zer­ten spöt­tisch. »Ich bin Do­ri­an.« Da­bei wand­te er sich um und gab Se­ve­rin die Hand zur Be­grü­ßung. »Wie ich se­he, ha­ben sie Cor­de­lia schon ken­nen­ge­lernt. Ich darf mich doch set­zen?« Oh­ne ei­ne Ant­wort ab­zu­war­ten, setz­te er sich zu Se­ve­rin und sei­ner Be­gleit­erin.

      Mo­na starr­te ihm nach und To­bi­as stups­te sie an der Schul­ter. »Wa­rum bist du ein­fach ver­schwun­den?«

      »Das fragst du noch?«, brau­ste Mo­na auf. »Du hast mich dort am Grab wie ei­ne Idio­tin ste­hen las­sen und bist zu dei­nem Pro­fes­sor ge­eilt.«

      To­bi­as sah schuld­be­wusst aus. »Ja, das tut mir auch leid, doch Fre­de­rik ist nun ein­mal eigen. Es ist sei­ne Aus­gra­bung, er be­stimmt, wer da­bei sein darf.«

      Mo­na sah ihn ver­ächt­lich an, trank ihr Glas leer und ging. Den ver­dutz­ten To­bi­as ließ sie ein­fach ste­hen.

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