Segelfahrterinnerungen 1850-70 - Richard Wossidlo befragte ehemalige Seeleute. Richard Wossidlo - 1859-1939
spritzt – dat is nich schön. – Madrosen, dee ’t nich uthollen künnen, scheid’ten oft ganz ut. Schon beim ersten Sturm zeigte sich, ob der Junge seeweik oder aber fuustfast war, das heißt, ob er der gefürchteten Seesüük verfiel oder nicht. Min Schipper hett mi so oft to Koi jagt; dat is slicht, wenn man ümmer slimm un oewel is un sall denn wat doon. – As ik seekrank wier, heff ik dacht: Leegst du unner ’n Swienskaben, denn wierst wenigstens an Land! – Ik hadd mal ’n Jung an Buurd, dee wier de ganze Reis’ oewer seekrank – dee tehrte af as de Dag.
An gutem Rat, wie man dem Übel vorbeugen könne, fehlte es nicht. Wenn man de Jungens to Narren bruken wull, denn würd ehr vörsnackt, se müssten ’n Babbelsteen in de Mund nähmen, dat se nich seekrank würden. Dat wier ’n gälen Steen, dor wieren Striche krüüz un dwass up. Mien Vadder hadd so ’n Steen mitbröcht. – Wenn de Jung de ierst Reis’ maken ded, würd he fragt: Na, hett dien Mudder di ok ’n Babbelsteen mitgäben? – De Jung hett ’n Kieselsteen in de Mund nähmen müsst, den dörft he nich rutnähmen, oewer antwuurten müsst he, wenn de Madrosen em fragen deden. Öh, öh…, säd he denn, mihr künn he jo nich rutkrigen. Der ursprüngliche Sinn steckt wohl in dieser Fassung: Du mööst ’n Steen in ’ne Mund nähmen. Solang du em inne Mund hest, büst du nich seekrank (sonst fliegt er nämlich mit hinaus). Es wurden aber noch weitere Mittel angepriesen: Gah hen na ’n Kock un laat di ’n solten Hiring gäben, den mööst unner in den Stäwel leggen, denn warst du nich krank. – Mööst ’n Hiring an ’n Sägelband anbinnen un up un daal trecken – denn ward di sachter. Oder: Du mööst ’n Stück Speck an ’n Bändsel binnen, daalslucken un wedder ruthalen. – Ik wier Kocksmaat. Ik dacht: Wisst eens daaljumpen in de Proviantskamer. Dor heff ik ’n Hiring so roh upäten. Dat hülp, donn kreeg ik wedder Appetit. – Man mööt ’n solten Hiring ’n Ogenblick uppe Kombüs leggen, dat he drögen deit, un denn so mit Huut un Hoor upäten. Bi mi hett ’t sien Deensten daan – ik bün nich seekrank worden. – Ik führte mit enen Jung tosamen, dee würd dull seekrank. Dor rädten de Madrosen em vör, he müsst achter up ’t Heck sitten gahn, de Briggschoot in de Hand nähmen un dat Schipp vör ’n Noors haugen, dat dat ’n bäten sachter gahn würd, un nich so wraken ded. Dat ded de Jung ok, bet de Schipper em ropen ded: Wat maakst du dor? Ja, ik sall… Wider keem he nich, dor hadd he weck rankregen. – Wi hadden eens ’n Jung an Buurd, dee jammerte ümmer los: „Ich muss krepierenl“ Ik säd: „Ik weit wat dorgegen.“ – „Sagen Sie doch, sagen Sie dochl“ – „Se möten ’ne Rull Priemtobak un ’n Mund vull Steenkahlen un ’n solten Hiring tohoop ornlich dörchkaugen.“ He meent oewer: „Hab ich gekotzt, kotz ich dann erst!“
Wenn sich nun aber trotz aller Mittel das „Nachmessen“ einstellte, wurde gescherzt: He fodert de Fisch (de Maischullen, de Kabeljaus). – He gifft den groten Hund wat – dat sall de See sien. – He betahlt Rassmussen. Rassmus will futtert warden. – Nu kümmt Rassmus mit de Klock, dee klingt: He will wat to fräten hebben. Rassmus fröggt: Wat hest du äten? Loepelspies! – Dor schitt sik all wedder een oewer de Tung. – He snackt mit den heiligen Bullerich.
Während der beiden Jungenjahre wurde die Spreu vom Weizen gesondert. Wer sich nicht eignete, schied aus. Aber der Junge, der mit Lust und Verständnis in den Beruf gegangen war, hielt durch. Nach zwei Jahren fuhr er als Jungmann, nach einem weiteren Jahr als Leichtmatrose und gehörte dann schon zu den richtigen Seeleuten. Von ihnen wollen wir uns jetzt berichten lassen.
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