Voodoo, Hoodoo & Santería – Band 1 Afro-brasilianisch-karibisch-amerikanischen Religionen, das Santería-System & Orishas. Frater LYSIR

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(andere Namen lauten Kisimby, Samba, Dandalunda oder Ndanda-Lün / Ndandalunda) ist ein Prinzip der Fruchtbarkeit, wird aber auch als „Große Mutter“ angesehen, sodass hier Kisimbi natürlich einen besonderen Stellenwert besitzt. Ferner ist Kisimbi das Herrschaftsprinzip der Seen und der Flüsse, wobei hier natürlich auch wieder der Aspekt der Fruchtbarkeit, durch die Gewässer, im Vordergrund steht.

      Kitembo (andere Namen lauten Kitémbu) ist ein Prinzip des Wetters und der Jahreszeiten, sodass Kitembo nicht nur für Regen und für die daraus resultierende Fruchtbarkeit steht, sondern für alle Arten des Wetters. Spannend ist hier auch der Umstand, dass Kitembo auch für Jahreszeiten verantwortlich ist. Für Jahreszeiten? Aha! Die Länder Ghana, Togo, Benin, Nigeria, Kamerun, Kongo etc. sind doch sehr deutlich in der Nähe des Äquators, sodass man hier im europäischen Sinne KEINE Jahreszeiten hat. Man hat zwar Temperaturschwankungen, die aber nicht als europäischen Sommer / Winter durchgehen würden. Auch die Niederschlagsmengen sind hier eher gleichbleibend, sodass man in diesem Kontext nicht auf die „Jahreszeiten“ aus europäischer Sicht pochen sollte.

      Lembá Dilê (andere Namen lauten Caçumbecá, Caçumbenca, Cacute, Cambaranguanje, Canzanza, Cassuté, Catamba, Ganga Zumba, Gonganiumbanda, Gongapemba, Lembadilê, Lembafuranga, Lembarenganga, Limbafurama, Nsumbu, Ntoto, Zamafurama oder auch Zamafuramo) ist ein Prinzip, welches sich auf die Kreation der Welt versteht, sodass hier eine Verbindung zu den klassischen fünf Elementen existiert, sodass die Natur geformt wird. Gleichzeitig ist es aber auch ein Prinzip der Fruchtbarkeit, so wie es auch eine Energie ist, die für Frieden steht und als Orakel agiert, sodass Lembá Dilê den Beinamen „Vater aller Anfragen“ trägt, auch wenn andere Quellen berichten, dass Lembá Dilê als weibliche Energie wahrgenommen wird.

      Loango (ein anderer Name lautet Luango oder Zaze) ist ein Prinzip der Gerichtsbarkeit, sodass Loango Urteile aller Art spricht und fällt, wobei es hier primär um die Urteile Menschen gegenüber geht.

      Matamba (andere Namen lauten Bamburucenda oder auch Nunvurusemavula) ist ein Prinzip des Krieges, ein Prinzip der Stürme und Orkane, aber auch ein Prinzip, welches den Toten bzw. den Seelen befiehlt. Hierbei geht es speziell um die Nvumbe, also um den Geist der Toten, sodass man hier die Essenzen der Verstorbenen regelrecht „an die Hand nehmen kann“, sodass auf der einen Seite eine Trauerzeremonie abgehalten wird, auf der anderen Seite aber die Toten auch in die nächste Emanation geführt werden. Statt Nvumbe kann man auch Begriffe wie Vumbe, Vume, Nvumbe, Nvumbi verwenden.

      Mutalambô (andere Namen lauten Kabyle, Ngúnzu, Mutacalambô, Mutaculambô, Mutalombô, Burunguro, Congombira, Gongobira, Telekumpénsu oder Congobila) ist ein Prinzip, welches in Wäldern oder auch in den Bergen lebt, für üppige, wertvolle und reichhaltige Nahrung steht, sodass auch hier wieder das Prinzip der Fruchtbarkeit verstanden werden muss. Wenn man so will, dann steht Mutalambô aber auch für den Schutz von Mutter Natur, sodass der Mensch in diesem Kontext nicht zu räuberisch agieren darf.

      Nkosi Mukumbe (andere Namen lauten Roxo Mukumbi, Hoji Mukumbi, Kaiángo, Panzu oder auch Xauê) ist ein Prinzip, welches sich primär auf die Straßen der jeweiligen Länder bezieht, sodass es hier also um den Schutz der Reisenden geht, gleichzeitig aber auch um ein Gefahrenpotenzial, dass die Straßen nicht ungefährlich sind.

      Doch auch die Landwirtschaft wird vom Prinzip Nkosi Mukumbe besonders berücksichtigt, sodass erneut die Fruchtbarkeit im Vordergrund steht. Doch auch die Energien des Konfliktes, der Auseinandersetzung des Krieges sind Nkosi Mukumbe zu eigen, wodurch auch wieder eine Verbindung zum Eisen und zur Schmiedekunst, also zur Waffenfertigung, geknüpft wird.

      Wunje (andere Namen lauten Nvúnji) ist ein Prinzip, was für die Jugend steht, das junge Leben, für die Expansion, aber auch für die Ungebundenheit, für den Freigeist und für eine besondere Risikobereitschaft.

      Zumbarandá ist ein Prinzip der Schöpfung, wobei auch hier wieder die Erde selbst geschaffen wurde, da Zumbarandá die Erde aus Ton und Wasser formte, wobei auch eigene Wesen, bzw. Menschen geformt worden, die dann im Dienste Zumbarandá standen, um entsprechende Arbeiten auszuführen.

      Doch bei allen Göttern, bei allen Namen, bei allen Aufgaben und auch bei allen Bezeichnungen wird man sicherlich ohne weiteres nachvollziehen können, dass es hier deutlich mehr Prinzipien gibt, bzw. dass man immer wieder neuen Namen finden kann, da diese zum Teil lokal sehr verschieden sind, wodurch nur die eigentlichen göttlichen Aufgaben als Identifizierungsmerkmal zu verwenden sind. Ein weiterer Grund für diesen Umstand ist natürlich die Tatsache, dass durch die Verschleppung der Sklaven eben nicht alle Gottheiten „mitgenommen wurden“, sodass man erst einmal sagen kann, dass die Religion des Candomblé über eine Schöpfergottheit verfügt, und über 16 aktive Prinzipien, die für die verschiedenen Bereiche des Alltags verantwortlich sind. Auch dies ähnelt sehr stark dem klassischen Voodoo, genauso wie die Tatsache, dass während der verschiedenen Rituale die Geister, die Energien, die Entitäten, die Götter, die Menschen in Besitz nehmen können, sodass hier eine bewusste Besessenheit, eine bewusst herbeigeführte Invokation zu beobachten ist. Da auch hier wieder der Tanz ein sehr wichtiges Medium ist, wie auch andere ekstatische Bewegungen, sind die Energiesysteme in diesem Kontext sehr stark darauf geeicht, sich zu öffnen, wenn dann das Tagesbewusstsein nach hinten gedrängt wird, was eben durch den ekstatischen Tanz vollzogen wird. Weitere Verbindungen zum Voodoo sind darin zu sehen, dass die jeweiligen Gottheiten ihre ganz spezifischen Vorlieben haben, was man in Bezug auf Farben, Wochentage, Pflanzen, Tiere, Speisen und Getränke münzen kann.

      Doch solche Zuordnungen findet man in sehr vielen magischen Breiten, wie auch Zuordnungen, die sich durch die Verschleppung von verschiedenen Kulturen etabliert haben. So ist auch die Religion Candomblé durch den Sklavenhandel aus Afrika herausgebracht worden, und auch wenn die Religion verboten war, wurde sie selbstverständlich im geheimen praktiziert. Man muss hierbei immer reflektieren, als was die Sklaven eingesetzt wurden, was bedeutet, dass zum Teil die Sklaven, die auf den Plantagen auf den Feldern arbeiten mussten, manchmal eine größere Freiheit untereinander hatten, als Haussklaven. Gleichzeitig kann es aber auch wieder so sein, dass die Sklaven, die zu Hausarbeiten verpflichtet wurden, wieder eine größere Bewegungsfreiheit hatten, da sie nicht permanent von Aufsehern beäugt wurden, sodass auch hier religiöse Ideen, Philosophien und Praktiken ausgetauscht werden konnten. Wenn man sich heutzutage die verschiedenen Klassifizierungen und Aufteilungen des Candomblé anschaut, dann ist die größere Population in den Städten zu finden. Manchmal ist es auch so, dass die verschiedenen Energien, aus verschiedenen Religionen, in der Religion Candomblé auftauchen, was wiederum bedeutet, dass hier keine haarscharfe Trennung vollzogen wird, da die Religionen untereinander nicht verfeindet sind. So findet man die Energien, die man mit der Bezeichnung „Òrìṣàs/Orishas/Orixás“ versehen kann, und die aus der Yoruba-Mythologie kommen, wo es das Schöpfungsprinzip Olorun gibt, welches die Òrìṣàs / Orishas / Orixás / Orichas geschaffen hat, auch in der Santería-Religion. Dann gibt es die „Voduns“, welche man eben in der klassischen „Voodooecke“ finden kann, bzw. in der Fon- oder Ewe-Mythologie, wobei hier die Voduns vom Schöpfungsprinzip Mawu erschaffen wurden, und letztlich auch die Nkisi / Nkishi (aber auch Minkisi Zinkisi manchmal auch Inkices), die man in der Bantu-Mythologie finden kann, welche von dem bereits benannten und beschriebenen obersten Schöpfungsgott Nzambi (oder auch Nzambi Mpungu, Zambi, Zambiapungo, Zambiapongo, Zambiampungo, Zambiapombo, Zambiapongo, Zambiapunga, Zambiumpungo, Zambiupongo, Zamiapombo, Zamunipongo oder Zamuripongo) erschaffen wurden. Die Religion des Candomblé besitzt hier also eine sehr hohe Flexibilität, wobei man hier dennoch differenzieren muss, dass nicht einfach alle Gottheiten, die irgendwann und irgendwie einmal in Afrika verehrt wurden, angenommen wurden. Es ist wichtig zu reflektieren, dass die verschiedenen Gottheiten auch mit den verschiedenen Stämmen bzw. Nationalitäten verknüpft sind, sodass auch hier entsprechende Unterschiede berücksichtigt werden müssen. Natürlich können einige der Òrìṣàs / Orishas / Orixás / Orichas mit den Voduns bzw. mit den Nkisi / Nkishi verglichen werden, doch genauso gibt es hier auch große Unterschiede.

      Es geht hier speziell um die Persönlichkeiten,


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