CFS/CFIDS/ME. Hanspeter Hemgesberg

CFS/CFIDS/ME - Hanspeter Hemgesberg


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wegen des nur sehr geringen Anteils an ‚Halluzinogenen‘; dies der Gegensatz zum „Indischen Hanf“ (Cannabis sativa)!“

      [nebenbei: in der Onkologie wurde Cannabis med. erfolgreich eingesetzt, danach zur Behandlung bei chronisch-entzündlichen Darmerkrankungen [u.a. Morbus Crohn, Colitis ulcerosa] und bei Multipler Sklerose, dazu adjuvant bei Epilepsie, Tourette-Syndrom und beim Tremor und zuletzt auch bei AIDS-Kranken zur Beherrschung von Übelkeit, Erbrechen und Appetit-Verlust]

      Über viele Jahre konnten Ärzte lediglich Tetrahydrocannabinol (TCH) als ölige Lösung „Dronabinol®“ verordnen; entsprechend der Verordnung stellte dann ein Apotheker die Lösung her. Inzwischen ist zur Behandlung ein Fertigpräparat mit dem Wirkstoff Nabiximol und dem Handelsnamen „Sativex®-Mundsprax“ erhältlich – zurzeit zugelassen zur Behandlung von Schmerzen bei Multipler Sklerose –; in diesem Fertigpräparat ist das Mengenverhältnis von THC und CBD standardisiert.

      Weitere Fertigpräparate sind in Deutschland nicht zugelassen.

      Allerdings sind sie zu beziehen aus Kanada und der USA.

      Erhältlich ist auch ein „CBD-Pflaster“ (Renova) (enthält 16 mg CBD) – zuvor firmierte es unter den Namen „PuroCuro-Pflaster“.

      Außerdem sind „CBD-Öle“ – z.B. CBDOL 3%, 5%, 10%, 15%,25% aus standardisiertem Hanf-Extrakt – im Handel erhältlich.

      Aber:

      Auch diese CBD-Mittel sind „verschreibungspflichtig“ und zwar auf ein sogen. „Btm-Rezept“.

      Wer von den CFS-Patienten die ‚homöopathische‘ Cannabis-Anwendung bevorzugt, der kann „Cannabis D6 Globuli“ (Ds: 2-3x tgl je Schwere des CFS 5-7-10 Glob – Einnahme auch über längere Zeit risikolos!) einnehmen (Nordic Pure – Green Spirit / Internet).

      Ein Wort zu und über

      Cannabis medicinalis (Cannabis zu Heilzwecken)

      Immer wieder – in der letzten Zeit zunehmend und verstärkt – wird zur Therapie von physischen + psychischen Störungen ins Feld geführt, dass zumindest ein Therapieversuch mit Cannabis unternommen werden sollte.

      Immer wieder wird dabei ausgesagt, dass der ‚medizinische Cannabis‘ nicht nur physische Störungen vermindere, sondern ebenso die Psyche stabilisiere und nicht zuletzt auch die vielmals bestehende chron. Müdigkeit und Erschöpfung behoben würde.

      2. Einwirkung von Stickstoff-Monoxid (NO)

      ‚Überschrift‘:

      Stickstoffmonoxid (NO) als „zentraler pathophysiologischer Mechanismus“ beim CFS/CFIDS/ME!

      Stickstoffmonoxid ist ein farb- und geruchloses giftiges Gas mit der Formel N=O. Es ist eine chemische Verbindung aus den Elementen Stickstoff und Sauerstoff und gehört zur Gruppe der Stickoxide. NO ist ein Radikal.

      NO wird unter Verbrauch von NADPH (Nicotinamidadenindinukleotidphosphat) durch NO-Synthasen (NOS) aus der Aminosäure L-Arginin und Sauerstoff hergestellt.

      Als weitere Endprodukte entstehen dabei Citrullin (d.i. eine nicht-proteinogene alpha-Aminonsäure) und Wasser.

      Aufgrund von Stress-Belastung produzieren die Zellen des Körpers NO-Gas (Stickstoffmonoxid).

      [Nebenbei:

      Für die Entdeckung der NO-Gasbildung wurde 1998 der Medizinnobelpreis verliehen!]

      Bis ca. 1970 war die physiologische NO-Gaswirkung im menschlichen Organismus unbekannt.

      NO bewirkt durch eine Gefäßerweiterung eine verbesserte Durchblutung des Körpers.

      Ebenso ist NO-Gas die „first line Abwehr des Immunsystems“ und wird zur Abwehr von intrazellulären Infektionen, wie Viren, Pilze und Parasiten gebildet.

      Die unkontrollierte NO-Gasproduktion führt zu Interaktionen in der Zelle, die im Endeffekt die Funktion der Mitochondrien irreversibel blockieren.

      Zusätzlich entsteht dabei ‚nitrosativer Stress/NO-Stress‘, das heißt die Bildung von Sauerstoffradikalen O, die mit NO-Gas reagieren und äußerst reaktionsfreudige ONOO (Peroxidnitrite) bilden.

      Dessen weitaus aggressiverer Metabolit Peroxinitrit löst einen bio-chemischen Teufelskreis aus, den Prof. Martin Pall (Washington State University, Institut für Molekularbiologie) als NO/ONOO-Zyklus bezeichnet.

      Dadurch kommt es zu permanenten Schädigungen der Zell- und der Mitochondrien-Membranen und der Gene.

      Schädigende Prozesse lösen die Umwelt-toxischen Substanzen wie Zigarettenrauch, Autoabgase oder giftigen Chemiegase aus.

      Was ist die Folge?

      Zuerst einmal:

      Kleinere bzw. vorübergehende Funktionsstörungen behebt unser Organismus i.d.R. ohne sonderliches Zutun von selbst.

      Dann aber:

      Bei länger bestehenden und/oder ausgeprägten Schädigungen kann es – und kommt vielmals auch! – zu chronischen und/oder gravierenden Krankheiten kommen, z.B.:

      Allergien, Asthma bronchiale, Autoimmun-Krankheiten wie u.a. Rheumatoide Arthritis/RA, Psoriasis, Neurodermitis, Unverträglichkeiten, – CFS/CFIDS/ME (chron. Erschöpfungs-Syndrom), MCS (Multiple Chemical Syndrome), Infektanfälligkeit, neuro-degenerative Erkrankungen, Psychische Erkrankungen, Diabetes mellitus Typ 2, Neigung zu Herzinfarkt und Schlaganfall, Immunschwäche, Krebskrankheit, Erkrankungen auf orthopädischem Gebiet, Fibromyalgie, Migräne und auch vorzeitige Alterung.

      In der Ausgabe des „Journal of Chronic Fatigue Syndrome“ (USA) finden sich neue Forschungsergebnisse zum CFS. In einer Arbeit von Frémont et al. wird beschrieben, dass die Deregulation des antiviralen Pfades beim CFS die Produktion von Stickoxid (NOx) in Immunzellen induziert!

      [Anmerkung: Auswirkungen von Stickoxiden: Reizung und Schädigung der Atmungsorgane (insbesondere Stickstoffdioxid), Entstehung des Sauren Regens:

      Bildung von Salpetersäure (HNO3) durch Reaktion von (2NO2 + H2O → HNO3 + HNO2) oder durch Aufnahme von N2O5 in Aerosolpartikel und nachfolgender Bildung von NO3- in der flüssigen Phase. Smogbildung, Ozonbildung unter Einfluss von UV-Strahlung]

      Die Studienergebnisse lassen darauf schließen, dass die ‚chronischen Entzündungsprozesse’ infolge der übermäßigen/gesteigerten Produktion von Stickoxid (Stickstoffmonoxid/NO) beim CFS eine wichtige Rolle spielen könnten und dass die normale Auflösung dieser entzündlichen Prozesse durch die Aktivierung des Transkriptions-Faktors NF-kB (nuclear factor kappa B) und die Induktion des Telltods gestört ist. [Anmerkung: Wissenschaftler der Abteilung Neuro-Pathologie des Bereichs Humanmedizin der Georg-August-Universität Göttingen sowie der Mouse Biology Unit des Europäischen Laboratoriums für Molekularbiologie (EMBL) im italienischen Monterotondo haben herausgefunden, dass die entzündlichen Prozesse durch ein zelluläres Signal-Molekül namens NF-kB verstärkt werden. Durch Blockierung der NF-kB-aktivierenden Proteine IKK2 und NEMO kann die krankheitsfördernde Aktivität des Signalmoleküls allerdings unterbunden werden. Die Ergebnisse wurden in der Online-Ausgabe der Fachzeitschrift Nature Immunology veröffentlicht. „NF-kB ist ein zentrales Regulations-Protein, das an fast allen Entzündungsprozessen beteiligt ist“, erklärt Hauke Schmidt, wissenschaftlicher Mitarbeiter der Universität Göttingen und Co-Autor der Studie, auf Nachfrage. „Wir wussten jedoch nicht, ob NF-kB die Gehirnzellen vor den Auswirkungen einer Krankheit schützt oder die Situation verschlimmert“, so Manolis


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