Die terranische Kaiserin. Lewis Cowley

Die terranische Kaiserin - Lewis Cowley


Скачать книгу
hatte kaum ausgesprochen, als er plötzlich ein Pfeifen hörte und eine Stimme sagte:

      „Gall an Brücke.“

      „Hier Zwar.“ meldete sich der Captain.

      „Ich habe hier ein hochenergetisches Plasma entwickelt.“ berichtete Gall. „Damit können wir uns in einer Art Explosion wegschießen. Ist zwar riskant, weil dadurch auch unser Schiff beschädigt werden könnte, aber ich sehe keinen anderen Ausweg. Ich brauche noch einige Zentoren bis zur Fertigstellung, dann kann es losgehen.“

      „Wie geht das vor sich?“ fragte Zwar.

      „Wenn Sie den Befehl geben, dann gebe ich volle Energie auf das Plasma.“ sagte der Chefingenieur. „Es schiebt uns sozusagen von der Maschine weg. Oder die Maschine von uns oder beides. Ich hoffe nur, dass es genug Energie gibt, um uns von der Explosion wegzuschießen.“

      „Und wenn die Maschine versucht, uns einzuholen?“ fragte der Captain.

      „In diesem Fall können wir uns mit dem Warkantrieb entfernen.“ erklärte Gall.

      „Was ist aber, wenn sie schneller ist als wir?“ wollte der Captain wissen.

      „Wir können blitzschnell beschleunigen.“ sagte der Chefingenieur. „Und wir können Haken schlagen. Bald werden wir das Ding los sein. Sobald ich die restlichen Daten eingegeben habe, kann es losgehen.“

      „Ich hoffe, Sie haben recht.“ wünschte sich der Captain. „Sonst sieht es für uns schlecht aus.“

      „Das wird schon klappen.“ beruhigte ihn Gall.

      „Aber Sie haben doch eben gesagt, dass unser Schiff beschädigt werden kann.“ erinnerte ihn Zwar.

      „Könnte.“ verbesserte Gall. „Aber die Wahrscheinlichkeit dafür ist sehr gering, denn wenn wir nur eine Zentore zu spät zünden, kann uns die Maschine eventuell einholen. Ich mach jetzt alles fertig. Bis dann.“

      „Viel Glück, Herr Gall.“

      „Danke gleichfalls.“ gab der Chefingenieur zurück.

      Es dauerte tatsächlich nur 10 Minuten, als Gall zur Brücke funkte.

      „Es ist soweit.“ meldete er.

      „Dann bereiten Sie sich vor.“ befahl der Captain. „Ich gebe nur noch der Mannschaft Bescheid.“

      Dann schaltete er um und meldete:

      „Captain an alle. Es ist Ihnen doch sicher bekannt, dass wir in den Gravitationsbereich eines fremden Objekts gestoßen sind. Wir haben uns nun dazu entschlossen, eine Detonation mit Hilfe von Plasma zu erzeugen und hoffen somit, uns zu befreien. Nehmen Sie sichere Plätze ein, und bereiten Sie sich vor. Also, Gall. Es geht los.“

      In diesem Moment erschütterte das Schiff. Doch so sehr Gall sich bemühte, viel Energie einzusetzen, es gelang ihm zunächst nicht das Schiff zu befreien. Also setzte er noch den Warkantrieb ein, um zusätzlich Druck erzeugen zu können. Schließlich gab es einen Ruck und die Leton stieß sich von dem fremden Objekt weg. Nach einer Weile rief der Captain nach unten.

      „Herr Gall, wie sieht´s aus?“

      „Wir sind frei, Sir.“ meldete der Chefingenieur. „Das Plasma hatte genug Energie erzeugt, um uns zu befreien, und ich glaube nicht, dass wir diesem Ding wieder begegnen werden.“

      „Mit anderen Worten, wir können uns wieder unserem Auftrag widmen.“ sagte Zwar. „Na, dann los. Herr Gall vollen Schub.“

      „Aye, Sir.“ kam es durch die Lautsprecher.

      Dieses Mal wurde die Reise nicht unterbrochen. Tage vergingen, bis die Leton unserem Sonnensystem näherkam.

      „Tempo drosseln auf Wark 4.“ befahl der Captain.

      „Wir sind vorhin am Stern Alpha Centauri vorbeigerauscht.“ meldete Jubi. „Zum Planeten Terra haben wir es also nicht mehr weit. Mit der gegenwärtigen Geschwindigkeit wird es noch sieben Stunden dauern.“

      „Wir werden nicht beschleunigen.“ entschied Zwar. „Es könnte sonst sein, dass wir gegen einen Meteoriten knallen. Und in diesem Sonnensystem gibt es Haufenweise davon. Trotz aller Eile, eine gewisse Sicherheit muss schon sein.“

      „Das habe ich auch gehört.“ sagte Eloyd.

      „Und zwar zwischen Mars und Jupiter.“ ergänzte Gerlach. „Dort befinden sich die meisten und gefährlichsten. Wir müssen langsam und außerhalb des Ringes durchfahren, sonst werden wir zertrümmert.“

      „Steuern Sie die Ringe an.“ befahl Zwar dem Steuermann. „Und drosseln Sie auf Wark 3.“

      Es dauerte etwa 10 Stunden, bis der Asteroidengürtel passiert worden war. Zwar hatte sich in der Zeit schlafen gelegt und war nun wieder auf der Brücke.

      „Geschwindigkeit auf Impulsantrieb schalten.“ befahl er. „Wir nähern uns jetzt dem

      Planeten Terra.“

      Es dauerte tatsächlich nicht lange, als die Leton den Mars passiert hatte. Jetzt waren es noch wenige Minuten zur Erde. Schon tauchte der blaue Planet auf. In diesem Moment meldete sich der Chefingenieur.

      „Captain, würden Sie bitte runterkommen? Wir haben ein sehr ernstes Problem.“

      „Bin gleich unterwegs.“ gab Zwar zurück. Er betrachtete sich die Erde und stellte fest: „Man sieht diesem Planeten sofort an, dass er bewohnt ist. Hier ist ja haufenweise Wasser.“ An Gerlach gewandt befahl er:

      „Suchen Sie das Ebenbild der Kaiserin. Nehmen Sie die Sensoren. Das ist zwar nicht ganz präzise, aber besser als nichts.“

      „Ich werde eine optische Überprüfung durchführen.“ sagte Gerlach. „Das dauert zwar länger, aber ich muss sicher sein, dass ich nichts übersehe.“

      „Dann fangen Sie an.“ befahl der Captain. „Ich bin im Maschinenraum. Kommen Sie mit, Eloyd.“

      „Aye, Sir.“ kam es zurück.

      KAPITEL 2: Das Abbild der Kaiserin.

      Schon war der Captain mit seinem ersten Offizier im Maschinenraum angekommen.

      Kaum war er durch die Tür getreten, wandte sich Gall an ihn.

      „Nun, was gibt´s`?“ fragte der Captain.

      „Die Kristale, Sir.“ begann der Chefingenieur. „Sie sind durch unseren Flug fast verbraucht. Sie lassen immer weiter nach und entkristallisieren sich.“

      „Wie ist das möglich?“ fragte der Captain.

      „Durch das Dauertempo mit Wark 20 haben sie so viel Leistung bringen müssen.“ erklärte Gall. „Und es wird mehr Energie verbraucht, als wir erzeugen können, denn der Hauptgenerator ist durch. Den zu reparieren dauert seine Zeit. Erst dann können wir wieder gute Energie erzeugen. Allerdings machen mit die Kristalle Sorgen.“

      „Wie lange können sie noch Energie abgeben?“ fragte Zwar.

      „Bei voller Leistung aller Systeme noch 20 terranische Stunden.“ erklärte Gall. „Danach Sir, verlieren wir die Kraft, uns in der Umlaufbahn halten zu können.“

      „Kann doch nicht wahr sein, dass unsere Mission an diesen Kristallen scheitern soll.“ gab der Captain zurück. „Ist es möglich, sie zu rekristallisieren?“

      „Das weiß ich nicht Sir.“ gab der Chefingenieur zurück. „Bei uns zuhause würden wir neue Kristalle einbauen, aber ich weiß nicht, ob es auf dem Planteten Terra solche oder wenigstens ähnliche Kristalle gibt. Hinzu kommt das Problem, dass die Kristalle geschliffen sein müssen, um einwandfrei funktionieren zu können. Eine Schleifmöglichkeit haben wir hier nicht.“

      „Aber wäre es möglich, ein Gerät zu konstruieren, das die Kristalle wieder aufpumpt?“ fragte der Captain.

      „Ich


Скачать книгу