A song of Catastrophe. Victoria M. Castle

A song of Catastrophe - Victoria M. Castle


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gewesen, in der sie wirklich sprach.

      Die einzige Gelegenheit, in der sie ihren Mund öffnete, ihre Stimmbänder bewegte, einen Klang aus ihrem Innern herausbrachte, der Sinn ergab.

      Der Dinge aus ihrem Inneren nach außen treten ließ.

      Der tatsächlich das zum Ausdruck brachte, was Lexi wirklich hatte sagen wollen.

      Und vielleicht war sie deswegen trotz der Schmerzen so gut gewesen, wie noch nie zuvor in ihrem Leben.

      Je mehr sie sich fühlte, als wäre sie eine leere Hülle, eine Geistergestalt in einer grauen Welt, je mehr bekam sie das Gefühl, sobald die ersten Akkorde spielten, würde endlich Farbe in diese Welt treten.

      Würde diese Welt endlich Sinn ergeben.

      Doch sobald der letzte Ton verklungen war, gab es wieder nichts anderes, als dieses leere Grau.

      Dieses kaputte Grau.

      Diese kaputte Welt.

      Den einen Tag Pause nach den Aufnahmen hatte Lexi auch nicht wirklich mit etwas Sinnvollem verbracht. Und wenn sie ehrlich war, hätte sie nicht einmal den Tagesablauf beschreiben können.

      Alles, woran sie sich noch bewusst erinnerte, war, dass sie ihre Koffer für die anstehende USA-Reise gepackt hatte.

      Aber hätte sie nicht nervös sein müssen?

      Hätte sie nicht ausrasten müssen wegen dieser Chance?

      Wo waren die Herzklopfen der Aufregung?

      Wo war die Vorfreude?

      War ihr diese Reise gar gleichgültig?

      Nein, eigentlich nicht, dessen war sich Lexi sicher. Sie hatte immer von einer solchen Chance geträumt.

      Doch fühlte sie sich auch jetzt innerlich leer.

      Um vier Uhr nachts wartete ein Taxi vor ihrer Tür, welches sie zum Flughafen fahren würde.

      Dort würde sie die Jungs treffen, mit ihnen gemeinsam in einen Flieger steigen und sich auf den Weg in die USA machen.

      Fast fünfzehn Stunden würde sie mit den Jungs in einem Flugzeug sitzen, ehe sie an ihrem Ziel ankommen würden.

      Beinahe fünfzehn Stunden alleine mit Alex, Bastian und Castiel.

      Lexi hatte sich nicht einmal erinnern können, wann genau der Wagen erschienen war, wer ihren Koffer in den Kofferraum gelegt hatte, noch welche Haarfarbe der Fahrer eigentlich besaß. Mit einem kleinen Blick in den Rückspiegel vergewisserte sich Lexi, dass es tatsächlich ein Mann war, der am Steuer saß. Von alleine hätte sie vielleicht nicht einmal das sagen können.

      Es war nicht so, dass sie tief in Gedanken versunken war und deswegen die Gegenwart nur so an ihr vorbeirauschte, nein.

      Es war, als wäre sie in einer tiefen Trance gefangen, wie bereits in den letzten zwei Wochen. Auf die Außenwelt wirkte sie charmant und perfekt, wie sie dank ihrer Managerin und den Produzenten wusste. Sie hatte dank ihrer Maske in den richtigen Momenten gelächelt.

      Doch davon bekam sie nicht wirklich etwas mit, zu sehr war sie routiniert gewesen.

      Zu unwichtig war all das gewesen.

      Was war in dieser kaputten Welt noch wichtig?

      Die Aufnahmen im Studio waren viel zu schnell an ihm vorbeigezogen, hatte Castiel doch immer wieder einmal versucht, ein Wort an Lexi zu richten, doch von ihr immer wieder nur sehr kurze und undeutliche Antworten bekommen. Beinahe war es ihm so vorgekommen, als wollte sie ihm gänzlich aus dem Weg gehen.

      Immer wieder hatte er die Hand heben wollen, um sie zu sich zu ziehen oder zumindest für eine längere Zeitspanne als wenige Sekunden ihre Aufmerksamkeit auf sich zu ziehen. Doch hatte all das keinen Zweck.

      Nicht einmal nach den Aufnahmen war Lexi noch geblieben, um mit der Band in ein nahegelegenes Restaurant zu fahren, weswegen Cas schließlich gemeinsam mit den anderen Dreien allein in diesem gewesen war.

      Auch Bastian wirkte unheimlich gefasst und beinahe nicht so, als wäre er an diesem Tag präsent gewesen. Auch ihm schien es aufgefallen zu sein, dass sich Alexis immer wieder von ihnen abwandte und den Blick nicht zu lange auf ihnen ruhen ließ.

      Doch was hatte das Ganze zu bedeuten?

      Wollte sie keinen Kontakt mehr zu ihnen oder wollte sie, dass sie sich beide bemühten?

      Auch auf die Frage von Bastian, ob es ihr gut ginge, hatte sie mit solch einer Selbstverständlichkeit geantwortet, dass Castiel diese nicht recht einzuordnen wusste.

      Lexi musste an jenem Abend einige Verletzungen davongetragen haben, von denen ihre Managerin offensichtlich nichts zu wissen schien.

      Immer wieder hatte er den Blick bewusst zu ihr gewandt, um eventuelle Regungen in ihrem Gesicht zu erkennen, welche ihr Schmerzen vermuten ließen. Doch hatte sie diese entweder längst überwunden oder, viel wahrscheinlicher, gekonnt überspielt.

      Allgemein wirkte Lexi auf ihn vielmehr wie ein Schatten ihrer selbst. Es war ein Lachen, ein Lächeln und auch einige Worte zu hören, doch nichts davon wirkte so echt, wie es früher einmal der Fall gewesen war.

      Gegen Ende des Studiotages war Cas ein wenig verbittert, wenn nicht gar verstimmt, weil er nur zu gern allein mit ihr gewesen wäre. Doch hatte Bastian offensichtlich ähnliche Pläne, weswegen sie beide in jeder freien Minute versuchten, Lexis Nähe zu suchen. Dabei hatte Castiel einige bittere und beinahe wütende Blicke von Bastian bekommen, welche er jedoch gekonnt ignoriert hatte.

      Verdammt, er hatte seine Chance doch nutzen wollen.

      Doch direkt nach den Studioaufnahmen stand auch bereits der Flug bevor, welchen er sich fast schon herbei sehnte. Nicht nur, dass er endlich einmal wieder in die USA reisen konnte, nein, er hatte so auch die Gelegenheit, mehrere Tage mit Alexis zu verbringen und dort hoffentlich eine freie Minute allein mit ihr zu haben.

      Offengestanden war Castiel nicht einmal bewusst, wie der Dreh des Videos aussehen würde, er wusste jedoch, dass dieser in Utah stattfand und dass sie warme Kleidung benötigten.

      Also hatte er seinen Koffer gepackt, einige Hoodies, ein paar Pullover und eine Lederjacke mitgenommen, welche er jedoch am Morgen des Fluges wieder herausholte und anstatt ihrer eine dickere Jacke einpackte.

      Die Lederjacke, welche aus grauem Leder bestand, hatte er über eines seiner Bandshirts gezogen und trug dazu schwarze Chucks, währenddessen er sich noch einmal in der Wohnung umsah und schließlich das Licht löschte, um in den Flur zu treten.

      Er hatte sich über Nacht ein wenig entspannt, war ihm doch bewusst geworden, dass er wohl oder übel irgendwann die Gelegenheit bekommen würde, mit Lexi allein zu sein. Sie würde es nicht schaffen, mehrere Tage den Kontakt zu vermeiden, wo sie doch auch in ein und demselben Hotel nächtigen würden.

      „Aufgeregt?“, hatte er ihr geschrieben, bevor er die Treppen herunterstieg und sich an die Straße stellte, um auf sein Taxi zu warten.

      Wiedererwartens hatte er kein gemeinsames Taxi mit Alexis, sondern wurde bereits im Wagen von den anderen der Band begrüßt und setzte sich resigniert nach hinten zu Bastian und Alex, als ihm bewusst wurde, dass für Lexi nun kein Platz mehr in diesem Auto war.

      Langsam wandte er den Blick aus dem Fenster und sinnierte die ganze Fahrt darüber, was ihn erwarten würde, ehe sie endlich am überfüllten Flughafen angekommen waren und direkt von ihrer Managerin in Empfang genommen wurden.

      Die kommenden zwei Stunden hatten sie damit zugebracht, von einer Stelle zur nächsten zu laufen. Erst hatten sie das Gepäck aufgegeben, dann waren sie durch unendlich viele Sicherheitskontrollen gelaufen, ehe sie schlussendlich am Gate saßen und auf die Freigabe des Fliegers warteten.

      Währenddessen war noch immer keine Spur von Alexis.

      Auch


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