A song of Catastrophe. Victoria M. Castle

A song of Catastrophe - Victoria M. Castle


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sie nun schließlich von der Toilette kam, hatte er beschlossen, sich zurückzuhalten und Lexi nicht deswegen zu bedrängen.

      Was ihn jedoch nicht davon abhielt, sie genau zu beobachten, als sie sich setzte und direkt ein Tablet aus ihrer Tasche zog.

      Kurz musterte Bastian dieses, ehe er sah, dass Lexi auf dem Gerät nach einem E-Book suchte.

      Tief atmete er ein.

      Er hätte sich doch denken können, dass es während dieses Fluges angespannt bleiben würde, denn auch wenn sie lächelte, kam er nicht drum herum, die Anspannung in ihrem Blick und vor allem ihrer Haltung zu bemerken.

      Er konnte Bewegungen und kleine Nuancen gut genug deuten, als dass er wusste, dass sie nicht einmal halb so entspannt war, wie es nach außen den Anschein hatte.

      Kurz kniff er die Augen leicht zusammen und betrachtete Lexi, als sie offensichtlich ein Buch gefunden hatte und gleich dabei war, ihre Kopfhörer wieder aufzusetzen. Sie wollte sich augenscheinlich von der Außenwelt abkapseln und ein wenig Zeit für sich haben.

      Und auch wenn Bastian nur zu gern mit ihr gesprochen hätte, fiel es ihm schwer, ein Thema anzusprechen, erst recht, wenn er umringt von so vielen Menschen war.

      Noch dazu kannte er das Gefühl, einfach einmal abschalten zu wollen und die Welt um sich herum zu vergessen, um in Ruhe bei sich selbst zu sein. Er wusste, dass man diese Augenblicke brauchte, um nicht vollkommen den Verstand zu verlieren, und aus diesem Grund gab er ihr die Zeit.

      Er wusste ebenso, dass jene Dinge, sollte sie darüber reden wollen, irgendwann zu Gespräch kamen und dann wäre sie auch bereit dafür.

      Aus diesem Grund hatte Bastian nach einigen Minuten, währenddessen sie bereits begonnen hatte zu lesen, den Blick abgewandt und sich selbst seinem Bordcomputer zugewandt.

      Seine Augen wanderten über das zahlreiche Angebot an Filmen, Musik, Hörbüchern und auch Tageszeitungen als E-Paper.

      Bastian klickte ein wenig herum, ehe er einen alten Actionfilm fand, den er als Teenager einmal gesehen hatte und wahllos auf Wiedergabe klickte, um sich selbst auch vorerst ein wenig zu beschäftigen.

      Im Augenwinkel nahm er wahr, dass auch Cas sich ein wenig entspannt und den Blick auf den Bildschirm gerichtet hatte. Doch wirkte auch in ihm etwas gegensätzlich zu dem, was er nach außen hin auszustrahlen schien, erkannte Bastian doch genau, wie dessen Augen immer wieder einmal zu Alexis herüber glitten.

      Der Film begann und Bastian versuchte sich ernsthaft auf diesen einzustellen und nicht zu viele Gedanken in andere Richtungen zuzulassen.

      Der Flug würde noch einige Stunden dauern und er wollte es Lexi nicht zu unangenehm machen, auch wenn er so viele Fragen und Worte in seinem Kopf hatte, welche er aussprechen wollte.

      Castiel

      Die Zeit im Flugzeug hatte sich zäh gezogen, doch war sie schließlich herumgegangen.

      Cas hatte einige Filme gesehen, auch wenn er sich auf die wenigsten von ihnen konzentrieren konnte. Viel zu sehr war er damit beschäftigt, im Augenwinkel immer wieder einmal zu Lexi zu blicken.

      Er fragte sich, was ihn ihr vorgehen mochte, schließlich hatten sie weiterhin kein Wort geredet. Sie hatte sich scheinbar auch während des Fluges ziemlich von ihnen abgegrenzt und war, nachdem sie aufgewacht war, beinahe nahtlos dazu übergegangen zu lesen.

      Zwischenzeitlich hatte man ihnen Frühstück und ein Mittagessen gebracht, welches beides eher ungenießbar war. So wie es für die Speisen in einem Flugzeug üblich war, gab es aufgewärmte Nudeln und dazu eine Soße, welche nicht besonders schmeckte.

       Das einzig Gute an diesen Mahlzeiten war, dass Alexis dabei den Blick von ihrem Tablet hob und dieses beiseitestellte.

      Kurz hatten sie sogar ein kleines Gespräch darüber gehabt, welche Vorurteile über die Mahlzeiten in Flugzeugen mit diesem Menü abgedeckt wurden.

      Ehe sie dann doch wieder in Schweigen übergingen.

      Auch Cas spürte deutlich, dass jene Nacht noch immer in ihren Köpfen war, auch wenn es keiner von ihnen direkt ansprach.

       So gern Cas auch das Wort erhoben und gefragt hätte, ob nach der Nacht alles okay gewesen sei, so genau wusste er auch, dass ihre Managerin es nicht mitbekommen sollte.

      So hielt er sich zurück, versuchte aber immer wieder einmal, Blickkontakt zu Alexis zu bekommen und ihr damit zu zeigen, dass er weiterhin daran dachte.

      Doch sah sie in den meisten Fällen nicht wirklich genau zu ihm, sondern lächelte und wandte sich schließlich wieder ab. Es kam ihm beinahe schon so vor, als wäre dies Absicht von ihr und als wollte sie damit jeglichen Kontakt unterbinden.

      Es war fast so wie damals, als er sich wochenlang fragte, was geschehen war. Lexi war einfach verschwunden und warf ihm nicht einmal mehr flüchtige Blicke zu und auch wenn er es damals niemals zugegeben hätte, hatte ihn dies getroffen.

      Er hatte ihr immer die Freiheit gegeben, selbst zu entscheiden. Natürlich hatte er seine Spiele gespielt, wo er sie einfach gegen ihren Willen in sein Zimmer geholt hatte, doch ließ er ihr die wirklich wichtigen Entscheidungen immer frei. Lexi konnte sich gegen ihn entscheiden, das war ihm klar, doch hatte er nie gedacht, dass es einmal zu so einer Funkstille kommen würde.

      Kurz spürte Castiel bei diesem Gedanken ein Aufkeimen an alten Gedanken und Gefühlen, ehe er jedoch versuchte, diese gleich wegzuwischen.

      Er konnte sich das nicht erlauben, nicht jetzt.

      Ein Blick auf Bastians Bildschirm zeigte, dass sie gerade noch zweieinhalb Stunden vor sich hatten, als neben ihm auch schon Alex erschien, welcher zu Lexi blickte. Es dauerte eine Weile, ehe Basti diese leicht an der Schulter berührte, woraufhin sie ihre Kopfhörer abnahm und fragend zu ihm sah.

      Alex blickte ihr leicht grinsend entgegen und sah dann kurz zurück in seine Reihe.

      „Ich soll mit dir den Platz tauschen, da sie“, er deutete auf ihre Managerin, „noch etwas mit dir zu besprechen hat.“

      Castiel sah genau, dass Bastian damit nicht allzu glücklich schien. Denn auch wenn die Konflikte, zwischen Alex und Basti nun schon einige Monate her waren, zumindest soweit Cas von ihnen wusste, schien die Wut darüber noch immer irgendwo in Bastian zu sein.

       Dennoch ließ er sich nicht direkt darauf ein zu wiedersprechen, stattdessen warf er einen kurzen Blick zu Lexi, die auch schon aufgestanden war, nachdem sie ihr Tablet und die Kopfhörer in ihrer Tasche verstaut hatte und sich an ihnen vorbei auf die andere Seite zu bewegte.

      Lexi machte keinen Anschein, ob sie über diese Wendung nun erleichtert war oder doch auf ein Gespräch gehofft hatte. Nein, Castiel glaubte nicht daran, dass sie ernsthaft an einem Gespräch interessiert war. Schließlich hatte sie in den vergangenen Tagen niemals auf seine Worte reagiert.

      Noch hatte sie Einladungen angenommen.

      Beinahe war es so, als hätte es jenen Abend für sie gar nicht gegeben.

      Als hätten Bastian und Cas sich diesen nur eingebildet.

      Cas hatte ihr nachgesehen, während sich Alex an ihnen vorbei drängte und schief grinsend auf den Sitz am Fenster niederließ.

      Lexi hatte sich gleich in die Mitte auf der anderen Seite gleiten lassen und war sogleich direkt in ein Gespräch vertieft, wobei sie gerade saß und ziemlich professionell wirkte.

      Ihr Erscheinungsbild und vor allem ihre Ausstrahlung hatten sich in den vergangenen Wochen ziemlich verändert. Sie wirkte beinahe nicht mehr so unberechenbar wie noch vor einigen Wochen. Vielmehr strahlte sie unheimliche Kompetenz und Zurückhaltung aus, sodass Cas diese Seite kaum fassen konnte.

      Was war mit ihr geschehen und vor allem, was ging nur in ihrem Kopf vor sich?

      Diesen Gedanken hatte Castiel sich immer wieder gestellt, während er sich fest vorgenommen hatte, diese Fragen zu stellen, wenn sie einmal allein waren. Denn auch in dem Moment spürte er deutlich auch Bastians Blick auf sich und Lexi, auch er


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