Die Hungrige Hexe. Cecille Ravencraft

Die Hungrige Hexe - Cecille Ravencraft


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stehst. Das heißt natürlich nicht“, sie lächelte anzüglich, „dass du mich nicht mehr sehen darfst. Ich bin weiterhin deine Bezugs- und Vertrauensperson. Ich helfe dir, wo ich nur kann. Und dass ich dich bumse, ist meine private Entscheidung. Wer kann bei so einem Body schon widerstehen? Das geht Dr. Roberts nichts an. Das müssen wir ihm auch gar nicht erst sagen.“

      Luke hatte während ihrer langen Rede den Teller wieder geleert, lehnte sich in seinem Stuhl zurück, und trank sein Bier aus. Samira sah es mit Befriedigung. Das war wohl doch der Himmel. Eine Frau, die es gerne sah, dass man Bier trank.

      „Ein guter Verein.“

      „Ein sehr Guter, Luke. Ich finde ihn ganz wunderbar.“

      Kann ich mir denken. Immer willige Kerle, die ausgehungert nach Sex direkt in dein Bett fallen. Aber es war ja nicht sein Problem, dass sie sich in Gefahr brachte. Eines Tages würde sie auf einen treffen, der nicht so gut therapiert worden war wie er, und dann fand man ihre Einzelteile auf dem Dach oder im Blumenbeet.

      „Und wann kommt dieser Dr. Roberts?“

      „Das wird noch dauern. Er kümmert sich zurzeit um einen anderen Entlassenen in New Mexico. Eigentlich wollte er ihn einfliegen lassen, aber der fühlt sich wohler in seiner gewohnten Umgebung. Also ist er dort besser aufgehoben. Dr. Roberts kümmert sich um alles. Auch um dich. Du wirst sehen.“

      „Wenn er sich nur halb so gut kümmert wie du, kann ich ganz zufrieden sein“, grinste Luke. Seine Hand wanderte unter ihrem Bademantel den Oberschenkel herauf.

      „Dann lass uns nach oben gehen, dann werden wir ja sehen, was wir tun können, um deine Zufriedenheit noch zu vergrößern“, schlug sie schelmisch vor.

      „Baby, noch größer könnte nichts an mir werden“, flüsterte er heiser und trug sie die Treppe herauf.

      Es dauerte diesmal länger und endete für ihn nicht halb so schön wie beim ersten Mal, denn Luke fühlte sich unglaublich müde. Aber wer stopfte schon sieben Scheiben Fleisch in sich hinein und ging dann zwei Stunden bumsen, ohne erschöpft zu sein?

      Er rollte sich von der geilen Schlampe herunter und fiel fast sofort in einen tiefen Schlaf.

      Als er wieder wach wurde, fühlte er sich wie zerschlagen. Sein Kopf drohte zu platzen. Das konnte nicht das Bier gewesen sein, es war ja nur ein Glas gewesen. Ob er sich zu viel zugemutet hatte? Aber er war ein ganzer Kerl, so ein bisschen zu viel zu essen, und dann ein williges Weib zu stemmen konnte doch nicht so eine Wirkung haben, oder? Er stöhnte.

      „Oh, Baby! Das war alles zu viel heute.“ Ihre Stimme driftete zu ihm herüber, aber er bekam kaum die Augen auf. „Ruh dich nur aus.“ Sie flößte ihm etwas Tee ein, wohl aus ihren vielen Kräutern zusammengebraut und brühwarm, fast noch kochend. Er hustete, sie schüttete noch mehr in ihn hinein, und er schlief weiter.

      Am nächsten Morgen fühlte er sich etwas besser. Er wartete diesmal mit dem Essen und setzte sich erst an den Frühstückstisch, nachdem er die kleinen Arbeiten erledigt hatte, die Dr. Roberts zufriedenstellen würden. Denn der nahm nur Leute in sein Programm auf, erklärte Samira, die auch hoch motiviert waren.

      Luke hackte ganze Kubikmeter von Holz, schraubte eine neue Steckdose in die Wand, strich den Zaun im hinteren Garten, der riesig und üppig bepflanzt war – komplett mit einem Bächlein und einer winzigen Brücke darüber, einem Pavillon in der Mitte und einem Badesee, an dem man gemütlich sitzen konnte - und verfugte den selbstgemauerten Grill, auf dem man eine ganze Kuh hätte braten können. Auf seine Frage hin versicherte sie ihm: „Natürlich bist du beim nächsten Barbecue mit dabei! Es könnte ohne dich quasi gar nicht stattfinden.“ Offensichtlich hatte Samira gerne Gäste. Vielleicht veranstaltete sie jedes Jahr eine Orgie mit den vielen Ex-Knackis, die sie in ihrem Bett „rehabilitiert“ hatte? Ein winziger Stich der Eifersucht fuhr ihm durchs Herz und er beruhigte sich selbst damit, dass sie ihm gestern im Bett gesagt hatte, er wäre der Beste, den sie je gehabt hatte.

      Samira servierte ihm heute Morgen Rührei mit gebuttertem Toast, Schinken und Würstchen. Der Kaffee war etwas bitter, aber er beklagte sich nicht.

      Dann nahm er eine lange Dusche und legte sich wieder ins Bett. Nur für fünf Minuten, dachte er, denn das viele Essen hatte ihn wieder sehr ermüdet. Nach dem Gefängnisfraß erschien ihm der Aufenthalt hier wie das Paradies: Leckeres Essen, mehr als reichlich, eine leckere Frau mit einem sehr gesunden Sexhunger, auch mehr als reichlich, ein bequemes Bett, saubere Kleidung, denn Samira hatte ihm inzwischen ein paar Sachen besorgt, und dann noch die Aussicht auf ein besseres Leben, eine Ausbildung. Vielleicht eines Tages ein Heim mit einer guten Frau, nicht Samira natürlich, die war eine Schlampe, aber vielleicht eine liebe kleine Frau und zwei oder drei Kinder … die Vergangenheit hinter sich lassen und ganz normal leben. War das denn zu viel verlangt?

      Er träumte von der Frau, dem Häuschen im Grünen oder einem hübschen Apartment in der Stadt und glitt wieder zurück in einen tiefen, erholsamen Schlaf.

      Berechnungen

       4

      Samira öffnete vorsichtig die Tür, als sie ihn schnarchen hörte. Sie trat an sein Bett, oder vielmehr ihr Bett, das sie mit ihm teilen musste, bis er … bis er woanders ruhte, in kühleren Gefilden sozusagen und nicht unbedingt in einem Stück. Sie starrte auf ihn hinunter. Ihr Lächeln war verschwunden.

      Sie hielt einen Block in den Händen. Mit einem Stift notierte sie, was er heute gegessen hatte und berechnete mithilfe eines kleinen Taschenrechners, wie lange es wohl dauern würde, bis sie die Menge verdoppeln konnte. Und wie lange er brauchen würde, um zehn Kilo zuzunehmen.

      Sie lächelte zufrieden. Drei Monate höchstens. Sie durfte ihn nicht zu sehr schuften lassen. Das Internet-Forum der anderen Verabscheuten lief nur so über von Tipps und Tricks, wie man die Beute dazu brachte, schnell und viel zuzunehmen. Aber Samira wollte nicht, dass Luke mehr als zehn Kilo zunahm. Das Fleisch wurde sonst einfach zu fett. Die Erhabenen fanden das allerdings toll. Aber die waren ja sowieso nicht ganz dicht.

      Muskelab- und Fettaufbau, das war das Ziel. Morgens hatte er doch tatsächlich Situps und Liegestütze im Garten gemacht. Daraufhin hatte Samira ihm noch eine Extradosis Bralocolin in seinen Kaffee getan. Jetzt schlief er wieder, und sobald er wach war, würde sie ihn mit Bier abfüllen. Das würde ihn träge und willfährig machen. Und dann gab es Kaffee und Kuchen, wieder ein Nickerchen, dann vielleicht ein Fickerchen, und dann Abendessen. Sie würde ihn auch im Bett nicht überbeanspruchen dürfen, Sex verbrannte nur unnütz Kalorien, aber jetzt war er noch knackig und begehrenswert. Das würde sich sehr schnell ändern.

      Sie zog Luke vorsichtig die Decke weg und bestimmte den Anteil seines Körperfetts mit einem Messgerät, das sie im Internet bestellt hatte. Sie krauste die Stirn; trotz seines hohen Körpergewichts von einhundertunddrei Kilo war nur ein Bruchteil davon Fett. Die vielen Muskeln. Er musste noch mehr schlafen, mehr essen, weniger körperlich arbeiten und noch weniger rammeln. Verdammt schade.

      Wenn die drei Monate mal hinkamen … Samira würde im Forum nachfragen. Dort standen einem auch Ärzte mit Rat und Tat zur Seite. Sie bedauerte, dass Mrs. Moerfield nicht mehr lebte. Die hatte Tricks draufgehabt, es war unglaublich, regelrecht rekordverdächtig, wie schnell sie ihre Beute immer gemästet hatte. Aber sie hatte sich auch nur selten dazu herabgelassen, den Verabscheuten Tipps zu geben. Und die im Forum hatten bei Samira auch zwiespältige Gefühle, denn keiner von denen würde mit der Beute ins Bett gehen. Das tat man einfach nicht, und wenn die Verabscheuten auch nur deswegen verabscheut wurden, weil sie Sex hatten, so hatten auch die ihre Moralvorstellungen. Niemand würde je mit einem Außenseiter schlafen, schon gar nicht, wenn dieser eines Tages auf dem Teller lag, umgeben von Kartöffelchen und gedämpftem Gemüse.

      Samira hielt das für Blödsinn. Es war doch praktisch. Der Sex strengte zwar an und verbrannte Körperfett, aber er hielt die Burschen auch fest, denn jeder wollte auf diese Weise mindestens zwei Tage bleiben. Und die reichten, um ihnen das Bralocolin zu verabreichen, und damit im Blut ging keiner mehr fort. Und wenn die Jungs zu fett wurden oder einen langweilten,


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