Der wandernde Aramäer. Karsten Decker

Der wandernde Aramäer - Karsten Decker


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Hälfte des täglich gebackenen Brotes zu vergären. Es gab außerdem neue Regeln bezüglich der gemeinsamen Stadtverteidigung und über die Nutzung von Brunnen. Die Gerichte wurden nach dem Vorbild anderer Städte im Haupttor gehalten und alle freien männlichen Hausbesitzer waren als Richter bestimmt, und als Haupt der Stadt wurde ein Stadtkönig bestimmt, wobei das Wort König vielleicht zu weit greift, denn ihm oblagen lediglich die Führung der Stadtverteidigung und Wachen und eine Art ziviler Polizei, die über die Einhaltung der neuen Ordnung wachte. Dafür leisteten ihm alle Haushalte einen Tribut.

      Auch Feste gehörten zum Leben in Haraan. Besonders beliebt bei der Jugend war das Schafscheren anlässlich des ersten Frühlingsmondes. Dabei wetteiferten die jungen Leute, wer die meisten Lämmer scheren konnte, während sich die älteren Hirten im Scheren der übrigen Schafe maßen. Egal, wer gewann, am Abend gab es rund um die äußeren Brunnen unter den knorrigen Eichen und in den Olivenhainen Musik und Tanz und jede Menge Bier und Wein bei offenen Feuern. Daneben gab es die üblichen Hochzeitsfeiern, die bis zu einer Woche dauern konnten, und an denen alle Freunde und Verwandten, mithin die halbe Stadt, zusammenkamen und ihre Freude darüber ausdrückten, dass die Götter zwei Familien zusammenbrachten, und somit den Fortbestand der innigen Gemeinschaft weiter garantierten.

      Auch die Sklaven, Knechte und Mägde hatten ihre Feiern, bei denen sie sich insbesondere in Gruppen gleicher Herkunft trafen, und so ihr Erbe hochhielten, und gelegentlich in ihrer eigenen Sprache über ihre Herren und Herrinnen lästerten, und eben auch nach Partnern suchten, um Familien zu gründen, wenn ihre Herren es ihnen gewährten. Oft waren es religiöse und kultische Feste, die sie zusammenbrachten.

      Alles in allem erwies sich Haraan als ein zwar kleiner, aber guter Ort, um dort zu leben, die meisten der Einwohner waren ehrliche, fleißige Leute mit guter Moral und einem freundlichen Interesse aneinander. Durch den Handel wuchs der allgemeine Reichtum auch der übrigen Bevölkerung und, in noch größerem Maße, der, der ohnehin wohlhabenden Oberschicht. Terach bereute seine Entscheidung nicht, hier zu siedeln statt in Kanaan, sein Haus fügte sich gut in diese Gemeinschaft ein, wenn er und seine Kinder auch nur selten in den vielen Tempeln gesehen wurden.

      Und noch etwas Neues hielt Haraan bereit, ganz neue, besonders harte Werkzeuge, härter als die verbreitete Bronze, hergestellt aus Eisen. Die Hethiter, die ein Monopol für diese Waren besaßen, nutzten es schon eine Weile zur Waffenherstellung, aber auch für Hacken, Sägen, Äxte, Hämmer und Nägel fand es bald Verwendung. Noch verrieten die Hethiter nicht, wie es genau zu verarbeiten war, insbesondere, wie man die Temperatur der Feuer so erhöhen konnte, es aus dem eigentlich reichlich vorhandenen Erz zu schmelzen und rotglühend zu verarbeiten. Auch war es streng verboten, eiserne Waffen aus ihrem Bereich herauszubringen, was aus strategischen Gründen gut verständlich war. Die Werkzeuge durften aber auch in andere Gegenden Verkauft werden. Da diese fertigen Waren dort knapp waren, erzielte man damit im Süden entsprechend hohe Preise. Terach erkannte den Handelswert sofort und fügte sie in sein Sortiment für die Karawanen nach Ur ein. Dort erlangten sie ein Vielfaches des Einkaufspreises, und Terach und Nahor mehrten so den Besitz des Hauses zu vorher unbekannten Dimensionen.

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