Palmer :Exit 259. Stephan Lake
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Stephan Lake
Palmer :Exit 259
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Inhaltsverzeichnis
Vorbemerkung zu Palmer :Russisch Roulette
1
Am Ende des Lebens kannst du nur so viel Barmherzigkeit erwarten, wie du selbst gegeben hast.
Wie viel Barmherzigkeit also hast du gegeben?
Sie versuchte, sich auf die Seite zu drehen, zu lange bereits lag sie auf dem harten Felsboden. Ihr Rücken schmerzte. Aber sie schaffte es nicht. Sie konnte sich nicht bewegen.
Wie viel Barmherzigkeit ich gegeben habe, was weiß ich. Viel. Ja, doch, viel, also?
Völlige Dunkelheit. Schwarz.
Die Kälte verhinderte, dass sie ihren Körper spürte.
Ihr Gesicht war taub. Ihre Arme waren taub, ihre Beine, ihr Rumpf.
Vollständig taub. Ihr gesamter Körper.
Nur die Schmerzen in ihrem Rücken schienen das nicht zu wissen. Und das Hämmern und Pochen und Ziehen in ihrem Kopf auch nicht.
Alles ist taub, also verschwindet, schrie sie.
Aber ihre Stimme nur noch ein Hauchen.
Wird also nichts mit Hilfe rufen.
Sie lachte.
Sie fing an zu weinen. Zumindest glaubte sie, sie würde weinen. Sie spürte ihre Tränen nicht.
Sie spürte nichts.
Barmherzigkeit.
Bitte, Barmherzigkeit.
2
Sein Blick auf den Tacho und zurück auf die Straße.
Hundertzwanzig Meilen pro Stunde.
Vielleicht würde er es ja doch schaffen.
Shit, besser wäre es.
Er hatte die Interstate gewählt, weil sie die schnellere der beiden Verbindungen zwischen Albuquerque und Santa Fe war. Die andere, Highway Vierzehn, war zwar nicht sehr viel länger, aber die Vierzehn schlängelte sich durch die Berge, die Fahrt nach Santa Fe dauerte daher fast doppelt so lange. Und das war für ihn heute keine Option.
Was er verdammt bedauerte. Denn wäre er früher losgekommen, er hätte wieder in Benson Trail halten und mit Dana oder Ana oder wie sie hieß einen Drink nehmen können, wie am vergangenen