Geile Ficksau. Bianka Lewandowski

Geile Ficksau - Bianka Lewandowski


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Kohle rausleiern? Als privaten Kredit, ohne sexuelle Gegenleistung?“

      „Würdest du einer wildfremden Person Geld leihen, ohne etwas davon zu haben?“, fragte Rosi nach.

      Saskia schwieg einen Augenblick. „Soll ich mich jetzt mit ihm verabreden?“

      „Das habe ich bereits erledigt. Wir sind heute Abend bei ihm eingeladen. In seiner Wohnung.“

      „Du bist aber dabei?“, hakte Saskia nach.

      „Klar. Beim Gespräch. Wenn ihr beide euch einig werdet und in die Kiste hüpft, klinke ich mich natürlich aus.“

      Die Stunden bis zu ihrer Verabredung zogen sich schleppend dahin. Saskia lenkte sich mit Hausarbeit ab und verbrachte ihre restliche Zeit auf der Couch. Sie hatte heute frei und viel Zeit, um über das bevorstehende Ereignis nachzudenken. Wollte sie sich auf diesen ungewöhnlichen Handel einlassen? Was würde dieser Björn für eine Finanzspritze verlangen? Genügte es, wenn sie mit ihm ausging und Händchen hielt? Oder erwartete er das volle Programm, einschließlich Beine breitmachen? Sie war kein Kind von Traurigkeit. Dank ihres guten Aussehens mangelte es nicht an Verehrern. Saskia war 23, hatte lange, blonde Haare und einen schlanken Körper, den sie mit den richtigen Outfits zu betonen wusste. Ihre Brüste waren das Einzige, mit dem sie nicht hundertprozentig zufrieden war. Eine Busenvergrößerung wäre nett, stand aber aufgrund ihrer finanziellen Möglichkeiten nicht zur Disposition. Dafür war ihr Hintern knackig und lud zum Betrachten ein. Besonders dann, wenn sie diesen mit einem kurzen Minirock verhüllte.

      Saskia legte keinen Wert auf eine feste Partnerschaft und liebte das Leben. Sie machte Party, ging in Kneipen und Diskotheken und flirtete gerne. Sie ließ sich von spendablen Typen einladen, und wenn sie Gefallen an ihnen fand, kam er auf die Liste der für eine Nacht brauchbaren Männer. One-Night-Stands waren üblich und in der Regel blieb es bei der einen geilen Nummer. Ihre Handynummer gab sie nicht raus. Würde sich etwas grundlegend ändern, wenn sie sich mit Björn einließ? Der Computer-Fuzzie war sicher nicht ihr Typ und machte bestimmt weniger her als die gut aussehenden und gestylten Männer, die ihr auf der Tanzfläche auf den Arsch starrten. Wie schlimm konnte es werden? War er wenigstens gepflegt? Duschte er regelmäßig? Rasierte er sich ordentlich? Hatte er überhaupt schon eine Frau nackt gesehen, und zwar nicht nur in Pornomagazinen? Fragen über Fragen und noch keine Antworten. Als die Zeit drängte, machte sich Saskia für den Abend zurecht. Sie badete ausgiebig und suchte sich vorzeigbare Klamotten aus dem Schrank aus. Sie entschied sich für eine weiße Bluse zu einem knappen Minirock, der ihren Knackarsch gut zur Geltung brachte. Nachdem sie dezent Parfüm aufgetragen und ihre Haare gestylt hatte, setzte sie sich in ihren uralten Polo und fuhr los.

      Rosi empfing sie mit einem Badetuch um den nackten Körper. Sie war noch nicht fertig und verzog sich ins Badezimmer. Die beiden waren beste Freundinnen und kannten sich seit vielen Jahren. Auch Rosi war 23 und zog nur unwesentlich weniger die Aufmerksamkeit der Männer auf sich. Mit ihren dunklen Locken, die ihren Kopf umrahmten, sah sie süß aus. Eine üppige Oberweite passte gut zum Rest des Körpers, der an manchen Körperstellen mollig daher kam. Saskia hatte die schärfere Figur, dennoch hielten sich die Sympathien der Männerwelt für die Freundinnen die Waage. Der eine stand auf dicke Titten, der andere mochte es schlank und knackig zwischen den Händen. Saskia war nervös und zweifelte den Sinn der Verabredung an. Was würde geschehen, wenn sie Rosis Nachbarn gegenübertraten? Nach einer Weile war auch Rosi ausgehbereit und ließ sich von ihrer Freundin hinreichend bewundern. Sie hatten nicht so dick aufgetragen, als wenn sie auf die Piste gehen würden, aber als Schmuddelkinder wollten sie sich nicht präsentieren. Gemeinsam verließen sie Rosis Wohnung und machten sich die Treppenstufen hinauf in das obere Stockwerk. Björn öffnete ihnen nach dem ersten Klingeln.

      Saskia starrte auf den Mann im Türrahmen und versuchte zu ergründen, ob sie ihn sich so vorgestellt hatte. Björn entsprach nicht ihrem üblichen Beuteschema. Er war weder cool und lässig noch sportlich und gut gebaut. Er sah aus wie ein Mann, dem sein Aussehen weniger wichtig war. Er trug eine Brille und hatte sich einen dezenten Ziegenbart unterhalb des Kinns wachsen lassen. Seine dunkelbraunen Haare wuchsen wild auf dem Kopf und fielen ihm in die Stirn. Er trug ein T-Shirt mit dem Konterfei einer Heavy-Metal-Band, von der Saskia noch nie etwas gehört hatte. Seine dünnen Beine steckten in blauen Röhrenjeans. Die Badelatschen verrieten, dass er sich nicht mehr vorgenommen hatte auszugehen. Der junge Mann bat die Besucherinnen herein und begleitete sie ins Wohnzimmer, das überraschend aufgeräumt wirkte. Saskia setzte sich neben Rosi auf die Couch und suchte unentwegt die Pizzareste oder das Papier von unzähligen Schokoriegeln. Vergeblich. Offenbar hatte ihr Gastgeber aufgeräumt, um Eindruck zu schinden. Björn hatte die Küche aufgesucht, um etwas zu trinken zu holen. Die Zeit nutzten die Freundinnen, um die Lage abzuchecken.

      „Wie findest du ihn?“, fragte Rosi.

      „Er sieht harmlos aus. Ist der überhaupt schon 18?“

      „Klar. Björn müsste um die 25 sein.“

      „Und hatte er schon mal Sex?“

      „Das musst du ihn schon selber fragen“, schlug Rosi vor. „Gib ihm doch einfach mal eine Chance.“

      „Ich glaube nicht, dass ich das tun kann“, stellte Saskia fest.

      „So … ich habe ihr etwas für euch“, erklärte Björn, der zurückgekehrt war und drei Gläser mit einer braunen Flüssigkeit im Schlepptau hatte.

      „Was ist das?“, fragte Saskia.

      „Cola.“

      „Light?“

      Björn sah sie an, als hätte sie nach Kryptonit gefragt. Saskia erkannte, dass sie bei Björn andere Maßstäbe als bei ihren sonstigen Bekannten ansetzen musste.

      „Habt ihr gut hergefunden?“

      „Ich wohne unter dir“, kommentierte Rosi und torpedierte seinen Versuch, ein Gespräch in Gang zu bringen.

      „Wollen wir vielleicht direkt über das Geschäftliche reden?“, schlug Rosi vor. Saskia kam sich vor wie bei Vertragsverhandlungen und ihre Freundin schien sich als Managerin zu entpuppen. Ob sie ihr eine Vermittlungsprovision zahlen musste?

      „OK. Geht klar“, stimmte Björn zu und nippte an seinem Glas.

      „Gefällt dir Saskia?“, frage Rosi direkt.

      „Sie sieht gut aus.“

      „Danke“, warf Saskia ein. Sie kam sich wie auf dem Viehmarkt vor, wo der Bauer seine Lieblingskuh zum Kauf anpries.

      „Ich hatte dir ja erzählt, dass Saskia keine Professionelle ist und sich üblicherweise nicht dafür bezahlen lässt“, erinnerte Rosi den jungen Mann an ihr vorheriges Gespräch. „Jetzt ist es leider so, dass es bei Saskia finanzielle Engpässe gibt und mir ist eingefallen, dass ein junger Mann wie du sicherlich gewisse Bedürfnisse hat, und da habe ich eins und eins zusammengezählt.“

      Björn musterte Saskia und ließ seinen Blick über ihre Konturen wandern. Sie rutschte unruhig auf ihrem Platz herum und räusperte sich. „Ich bin keine Schlampe. Und ich mache das sonst nicht. Ehrlich gesagt bin ich mir auch nicht sicher, ob das eine gute Idee ist.“

      „Jetzt sind wir aber hier und besprechen uns erst einmal“, warf Rosi schnell ein. „Meine Freundin hatte sich gefragt, ob du bereits Erfahrungen gemacht hast.“

      Björn warf ihr einen belustigt wirkenden Blick zu. „Hältst du mich etwa für eine verdammte Jungfrau?“

      „Soll ich ehrlich antworten?“, zeigte sich Rosi schlagfertig. Björn war beleidigt und trank erneut von seinem Getränk.

      „Hast du eine Freundin?“, wollte Saskia wissen.

      „Momentan nicht.“

      „Hattest du überhaupt schon mal eine?“, fragte Rosi nach. Er schwieg.


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