Louisianas Eskorts. Georg von Rotthausen

Louisianas Eskorts - Georg von Rotthausen


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findest Du verschiedene Seifen, wohlriechende Körperöle, Lotionen und Parfüms. Bediene Dich nach Belieben. Und dort”, er zeigte auf einen Schrank, „findest Du frische Handtücher. Du kannst auch duschen, wenn Du möchtest. Fühle Dich wie zu Hause.”

      „Ich danke Dir, das ist sehr liebenswürdig”, lächelte Michael ihn an. York erwiderte es, klopfte ihm auf die Schulter und wandte sich um, den Baderaum zu verlassen, als er sich an der Tür noch einmal umdrehte.

      „Du machst meine Cousine sehr glücklich. Ich sehe das. Und da ich sie sehr gern habe, mag ich auch Dich. Es ist schön, daß Du ihr so gut tust. Betrachte Dich als Ehrengast dieses Hauses.”

      York sah den überraschten Michael einen intensiven Moment lang an, ehe er hinausging und die Tür leise schloß.

      Michael stützte sich auf dem Rand des hellgrünen Waschbeckens ab und sah in den Spiegel. Was würde dieser Abend, diese Nacht noch bringen? Einen wilden Fick mit einem kleinen Blutfleck auf dem Laken und einem ausgiebigen Après−Schmusen, ein Arm-in-Arm-Einschlafen und ein leises, verstohlenes Hinausschleichen, ehe Cecilia aufwachen würde und ihn vielleicht mit dem süßesten „Guten Morgen, Liebling” an sich fesseln könnte? Michael war plötzlich unsicher geworden. Und wieder erinnerte er sich an den kleinen, aber nachhaltigen Vortrag Maximilians über die Hure. War er eine männliche Hure? Ein Gigolo, der dabei war, sich zu verlieben? Gleich beim ersten Einsatz! Würfe ihn das nicht sofort aus dem Geschäft? Könnte er zärtliche Gefühle völlig ausschalten, wenn er andere Frauen bediente? Er spürte, daß sein Unterbewußtsein anheben wollte, ihm Vorhaltungen zu machen, aber …

      Seine Blase unterbrach seine schweren Gedanken. Sie drückte. Michael schlüpfte aus seinem Schuhwerk, zog seine Socken aus, stieg aus seiner Hose und setzte sich zum Urinieren nieder. Nach dem Spülen begann er, sich zu waschen. Er nahm dazu zunächst nur kaltes Wasser. Michael war abgehärtet, es machte ihm nicht aus. Er warf sich einige Handvoll ins Gesicht und über dem Waschbecken gegen den Oberkörper. Da hörte er plötzlich eine sanfte, weibliche Stimme.

      „Darf ich Dir helfen?”

      Erschrocken drehte er sich um, tropfnaß wie er war. Cecilia stand vor ihm. Sie war so leise hereingekommen, daß er sie nicht wahrgenommen hatte. Er ärgerte sich einen kurzen Moment, daß sie das geschafft hatte, denn einem Offizier hätte solch ein lautloses Angeschlichenwerden nicht passieren dürfen. Im Einsatz wäre das sein sicherer Tod gewesen. Aber er war nicht im Feld, nicht unter Waffen. Wirklich nicht? Blitzschnell entschuldigte er seine arglose Unaufmerksamkeit vor sich selbst. Er fand es schön, daß Cecilia vor ihm stand, obschon sie noch bekleidet und er nackt war.

      Ihre Augen wanderten über Michaels Körper. Offensichtlich gefiel ihr, was sie sah, und als sie Monsieur Bouchon betrachtete, blitzten ihre Augen auf, wurden ein wenig größer.

      „Er sieht so phantastisch aus, und was für einen Schwanz er hat. Christian und Robert sehen schon irre aus, aber er … Himmel … wenn er damit umgehen kann, wird das die Nacht der Nächte.”

      Michael bemerkte, daß sie ihn einschätzte. Das war für ihn in Ordnung. Er nahm das bereitgelegte Handtuch und trocknete sich ab.

      Cecilia betrachtete ihn weiter mit einer liebenswürdigen Unverschämtheit, daß es ihm Bewunderung und ein leises Schmunzeln abnötigte. Und doch schlug er für einen Augenblick verlegen die Augen nieder, ehe er sie fest ansah. Plötzlich schämte er sich, was er gleich wieder verwarf. Es gab keinen wirklichen Grund dafür. Er war bezahlt worden, als ein Liebesdienstleister. Im Moment gehörte er ihr, und sie betrachtete, was sie gekauft hatte, beziehungsweise ihre Mutter.

      Ihre Blicke gingen ineinander über. Cecilias Nasenflügel blähten sich, und sie taten es immer wieder. Hinter ihrem Rücken griff ihre rechte Hand nach der Türklinke, drückte sie herunter. Mit ihrem zarten Körpergewicht schob sie die Tür zu, ließ die Klinke los und drehte den Schlüssel herum. Sie machte das so geschmeidig, als wäre es ihre zigste Verführungsszene. Michael sah nichts, was auf eine Anfängerin hätte hindeuten können, wenn sie sich nicht auf die Unterlippe gebissen hätte − und sie glühte.

      Er sah sich um. Im Moment entdeckte er, was er suchte, nahm es und trat auf Cecilia zu. Sie wollte rückwärts ausweichen, aber da war die Tür − verschlossen. Ihr Atem ging ein wenig schneller. Schon stand Michael vor ihr, zum Greifen nahe. Und da war so viel, was sie hätte greifen können, greifen wollen. Sie drückte sich an die Tür, ihr Kopf verursachte dabei ein leises Klopfgeräusch, sie schloß unter tiefem Einatmen die Augen, als sie Michaels schönen Bariton hörte.

      „Wenn Du möchtest … sehr gern.”

      Als wollte sie damit „Anlauf” nehmen, holte sie tief Luft und öffnete ihre Augen. Seine waren direkt vor ihr. Ihre Nasen berührten sich. Mit seiner linken Hand stützte er sich über ihrem Kopf an der Tür ab, in seiner rechten hielt er, leicht damit wedelnd, einen hellroten Waschlappen. Sein warmer Atem verursachte ihr eine wohlige Gänsehaut nach der anderen.

      „Nimm den”, hauchte er und dabei brummte seine Stimme, daß sie glaubte, ihr müßten die Sinne schwinden. „Er ist so schön rot, wie unser brennendes Blut.”

      „Oh Gott, ich werde wahnsinnig”, seufzte es in ihr. „Was mache ich eigentlich hier? Was macht er mit mir? Ich bin schon so naß, daß es gleich tropft. Ich will ihn … wäre doch nur der Stoff schon weg … da unten … damit er … freie Bahn. … Warum küßt er mich nicht? … Seine Zunge … so wunderbar …Verdammt, er ist so schön … was für ein Verlangen. … Michael … jetzt mach’ doch ‘was! … Ich bin so feucht, so heiß … ich dreh’ gleich durch …”

      „Sie bekommt gleich ihren ersten Orgasmus, nur weil sie daran denkt. Was für ein wundervoll weibliches Wesen. Gleich koste ich sie, aber erst …”

      „Du mußt ihn vorher befeuchten, es ist kein Staublappen, Kätzchen.”

      Wie in Trance hatte Cecilia sich an beiden Händen fassen und zum Waschbecken führen lassen, wobei Michael langsam rückwärts gegangen war. Als er mit seinen Pobacken den Rand berührte und stehenblieb, hatte Cecilia den roten Lappen genommen und wie abwesend begonnen, Michaels Oberkörper abzuwischen.

      „Wie?”

      Es war, als hätte sie sich leicht erschrocken. Ein wenig Verwirrung lag in ihrem Blick, als sie ihn ansah.

      „Selbst …”

      „Ihr Schoß ist bereit, sie ist bereit, aber jetzt noch nicht.”

      „Anfeuchten!” Er nahm ihr den Lappen ab, drehte sich in der Hüfte zum Wasserhahn um und ließ warmes Wasser über den Stoff laufen, stellte es wieder ab, drückte ihn leicht aus und hielt ihn ihr wieder hin.

      „Jetzt wäre es richtig.” Dabei lächelte er sie an.

      „Oh ja … natürlich … jetzt wäre es richtig, nicht?”

      Damit begann sie erneut, seine Brust langsam abzuwischen.

      „Genau. Du wolltest mich eben abstauben, als hätte ich hundert Jahre in einer Wunderkammer herumgestanden.”

      Cecilia hielt inne, sah ihn an und mußte breit lächeln. „Das hatte ich wohl vor. Wie dumm von mir.”

      Sie fühlte, daß der feuchte Stoff wieder abkühlte und tränkte ihn nun selbst erneut mit fast heißem Wasser. Michael stützte sich mit beiden Händen am Beckenrand ab und genoß das Verwöhnen. Es fühlte sich so gut an. Maxi war ein guter Verwöhner gewesen, damals, vor gefühlten hundert Jahren, in einer anderen Zeit, in einer anderen Welt, die nicht wiederkommen würde.

      Jetzt war er bei ihr, bei Cecilia, und er war unendlich dankbar, daß Lou ihn zu ihr geschickt hatte und keinen der anderen. Er würde jetzt bei keinem anderen Menschen sein wollen. Michael spürte, daß sie ein außergewöhnliches Mädchen war. Sie tat ihm gut. Er würde ihr die schönste Nacht ihres Lebens schenken und sich selbst daran berauschen, sie unvergeßlich zu machen.

      Da legte Cecilia den roten Waschlappen beiseite und begann, an den ausgelegten Seifen zu schnuppern. Schließlich wählte sie eine aus, hielt sie unter den Wasserstrahl, bewegte sie in


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