Louisianas Eskorts. Georg von Rotthausen

Louisianas Eskorts - Georg von Rotthausen


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zur Antwort, „aber wenn mein Handy läutet, hat vermutlich mindestens einer der Anderen heute noch Liebesdienste zu verrichten. Stellt Euch darauf ein, ja!”

      Ihr Tonfall ließ keinen Zweifel aufkommen, daß sie niemanden beurlauben würde, sollten Anforderungen kommen. Und sie kamen, keine halbe Stunde später.

      *

      Mitten in das allgemeine Dösen platzte der Anruf hinein. Louisiana nahm das Gespräch entgegen. Dabei stand sie auf und begann, langsam hin und her zu gehen.

      Die jungen Männer richteten sich halb auf, selbst Konstantin war neugierig, obwohl er wußte, daß er an diesem Tag nicht noch einmal zum Einsatz kommen würde. Dann kehrte Lou zu den Vieren zurück.

      „Der Großfürst hat Dienst”, verkündete sie und sah den Prinzen aufmunternd an.

      „Glückwunsch, Alexander!”

      Michael und Damian klopften ihm breit grinsend auf die Schultern. Konstantin hielt ihm den erhobenen Daumen entgegen. Alle waren neugierig, zu wem es wohl ginge. Kurijakin war besonders gespannt, ob er solch ein Glück haben würde, wie Konstantin. Lou ging vor ihm in die Hocke.

      „Also, mein schöner Prinz. Du begleitest heute abend eine achtundvierzigjährige Dame in die Oper. Ihr Mann hält sich für längere Zeit in Wien auf − Diplomat. Du verstehst?” Alexander nickte. „Es gibt ‚Eugen Onegin’ in Originalfassung, ein Gastspiel der Russischen Staatsoper. Du kennst diese Oper?”

      Alexander sah sie fast empört an − ob er eine der wichtigsten und schönsten Opern Rußlands, ein Werk von Tschaikowsky, wohl kennen würde. Einige Teile könnte er mitsingen.

      „Schon gut, schon gut”, beschwichtigte sie ihn, denn sie deutete sein Mienenspiel richtig. „Ich wollte es nur gefragt haben. Also kannst Du schon mal mit Deinen Kenntnissen bei ihr punkten. Sie wird Dich danach zu einem kleinen, späten Essen in ihr Stadthaus mitnehmen und Du sollst Ihr bis morgen früh zur Verfügung stehen.” Sie sah Konstantin an. „Kannst Du ihn einkleiden? Ihr habt wohl ziemlich ein- und dieselbe Konfektionsgröße. Tuxedo wäre vermutlich overdressed. Ich denke, ein dunkler Nadelstreifen genügt in diesem Fall. Es ist keine Premiere. Die war schon.”

      „Klar, habe ich alles da, das weißt Du doch.” Konstantin erhob sich und auch Alexander stand auf.

      „Und wer ist es?”

      „Du wirst Dich bis 19 Uhr vor dem ‚Chez Alexandre’ einfinden und dort wird sie Dich mit einem weinroten Rolls-Royce abholen. Besorge Dir eine gelbe Rose und stecke sie an.”

      „Nimm Dir eine aus unserem Garten”, schlug Konstantin vor.

      „Danke, das spart einen Weg”, meinte der Prinz.

      „Ich weiß nicht, wie sie sich Dir vorstellen wird. Du wirst jedenfalls als ‚Großfürst’ auftreten. Sollte Dich deswegen jemand mit ‚Kaiserliche Hoheit’ ansprechen, genieße es und spiele die Rolle. Mach’ einfach auf Nebenlinie, dann passiert schon nichts, sollte sie jemandem begegnen, der gut informiert ist.

      „Komm, mein Lieber”, stieß Konstantin Alexander an. „Jetzt gehst Du erst einmal duschen, richtest Dich und dann suchen wir aus meinem Fundus etwas für Dich aus. Ein Stück Weg hast Du ja, also wollen wir keine Zeit verlieren.” Er drehte sich um. „Bringst Du ihn, Lou, oder soll ich?”

      „Nein, ich mach’ das schon.” Sie wollte sichergehen, daß alles glatt ablief.

      Konstantin nahm Alexander bei der Hand und zog ihn mit sich. Louisiana grinste.

      „Ihr gebt ein hübsches Paar ab”, rief sie beiden hinterher.

      „Willst Du baden?”

      Konstantin „drohte” mit wackelndem, erhobenen Zeigefinger in die Luft. Sie wollte nicht und sagte nichts mehr.

      Es war besser so, denn Augenblicke später ertönte erneut das Klingelzeichen ihres Handys.

      *

      Alexander stieg unter die englische Brause, ließ aber die Kabinentür offen, damit sie sich besser unterhalten konnten. Konstantin hatte sich auf einen Holzschemel gesetzt. Der Prinz duschte sich erst einmal ab und bat seinen Freund, ihm die Haare zu waschen. Er liebte es, wenn das jemand für ihn übernahm. Da Konstantin nackt war, ging er einfach zu ihm in die große Kabine hinein, zog die Tür zu, hieß Alexander, sich zu ihm umzudrehen und die Augen zu schließen. Dann schäumte er ihn ein erstes Mal ein, massierte dabei gründlich die Kopfhaut und Alexander ließ bald ein leises Brummen des Wohlbefindens vernehmen, was Konstantin schmunzeln ließ. Er spülte ihn ab und wiederholte die Prozedur, nur daß es nun noch stärker schäumte und der Prinz eine dicke weiße Schaumkrone trug. Alexander streckte die Arme zur Seite und stützte sich an den Kabinenwänden ab. Konstantins Sozialverhalten gefiel ihm. Der spülte ihn wieder ab und drückte sich erneut Shampoo in die rechte Hand.

      „Deinen Pelz auch”, verkündete er lapidar und schon wurde Alexanders dichte braune Krönung seines „Großfürsten” eingeschäumt und gründlich gereinigt. „Es wäre nicht so gut, wenn Du schon zu Beginn dort verschwitzt riechen würdest, nicht?”

      Alexanders gewölbte Brust hob und senkte sich ein wenig deutlicher, als er sagte:

      „Nun kannst Du mich auch komplett waschen. Ich wollte schon immer mal einen Badediener haben” und lächelte dabei genießerisch. „En avant!”

      Konstantin zögerte einen Moment. Bekamen sie beide unerwartet homoerotische Anwandlungen? Er hatte in der Sauna schon junge Mädchen gesehen, die sich gegenseitig gereinigt hatten. Waren sie deswegen gleich lesbisch? Sicher nicht. Was sollte es also.

      „Wenn Du es möchtest”, sagte er lässig. „dann mache ich es gern, wenn Du mir auch mal den Gefallen tust.”

      „Sicher, kein Problem”, erwiderte der Prinz, „aber nun mach’ voran, sonst komme ich am Ende zu spät und verpasse alles.” Damit schloß er die Augen und ließ sich einseifen, einschließlich des „Großfürsten”. Daß der sein Wohlbefinden deutlich anzeigte, gehörte für Alexander zum Wohlfühlprogramm dazu. Und Monsieur Bouchon freute sich seinerseits bereits jetzt darauf, so zupackend behandelt zu werden, samt dessen, zu dem er gehörte.

      *

      „Michael, was hältst Du davon, eine junge Dame zu einer Party zu begleiten und anschließend bei ihr zu bleiben, wenn sie es will?”

      Louisiana hatte den Anruf einer reiferen Dame erhalten, die aber keinen Galan für sich wollte, jedenfalls an diesem Abend nicht, sondern für ihre zurückhaltende Tochter, ein Mädchen von zweiundzwanzig Jahren. Sie war Lou als sehr hübsch beschrieben worden, mit einer schönen Figur, sehr intelligent, aber ohne Freund, weshalb die Mutter sich Sorgen machte. Ohne festen Begleiter würde ihre Tochter immer weiter ausgegrenzt und bliebe ihr am Ende noch übrig, hatte sie Lou erklärt. Madame de Treville habe so geschwärmt und sie wolle es nun einmal auf diesem Wege versuchen, ihre Tochter ins Leben hinauszuscheuchen.

      Michael war sofort Feuer und Flamme. Er würde sich nicht gleich auf Gala herausputzen müssen, seine Gespielin sei jung und sehr gutaussehend, und es reizte ihn, da sie vermutlich schüchtern sei. Eine wilde Katze von der Kette zu lassen, dazu gehöre nicht viel, dachte er sich, aber eine zurückhaltende in Flammen zu setzen, das sei doch mal eine Aufgabe, motivierte er sich und stimmte begeistert zu.

      Lou zog ihr Bikinihöschen an, um auf dem Parkplatz vor dem Landhaus ihr „kleines Schwarzes” aus ihrem Wagen holen zu können.

      Zurückkommend, zupfte sie es sich zurecht, nahm Michael bei der Hand, und winkte den Zurückbleibenden zu, die Michael ein freches „Mach’s gut, aber nich’ so oft” nachriefen, wofür er ihnen lachend den Stinkefinger in die Luft hielt.

      Im Haus strebte Lou dem Ausgang zur Vorderseite zu, während Michael sich ins Obergeschoß begab, um in Konstantins Fundus nach etwas Passendem zu suchen. Da er seine Freunde nicht beim Ankleiden fand, sah er im Bad nach und bekam eben noch das Ende der intimen Reinigung mit.

      Einen Augenblick


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