Harry in love. Christina Masch

Harry in love - Christina Masch


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neue Sorgenkind noch nicht gänzlich auf, denn so hatte er seinen Bruder noch nie erlebt! „Hey, Harry, Kopf hoch, das wird schon wieder. Lass ihr etwas Zeit …“

      Harry lachte bitter auf. „Die Worte kommen mir irgendwie bekannt vor. Waren es nicht genau dieselben Worte, die Dad verwendete, als Du die Bande zwischen Dir und Jane aufzugeben drohtest?“

      William schmunzelte. „Gerade deswegen sage ich sie Dir ja! Und wie Du jeden Tag selbst sehen kannst, hat sich das Kämpfen gelohnt: Ich bin mit Jane glücklich verheiratet und verliebt wie am ersten Tag.“

      Harry schloss die Augen und wollte seinen Kopf auf die Tischplatte legen, dabei stieß er mit der Hand an die Musikwalze. Abrupt setzte er sich wieder auf und nahm sie in die Hand. Geistesabwesend drehte er an der kleinen Kurbel. Obwohl sich die Walze in ihrer Verankerung drehte, ertönte keine Melodie, da die Klangnadel abgebrochen war. Harry seufzte erneut lang und anhaltend.

      Als er zu seinem Bruder herüberschauen wollte, war dieser jedoch nicht mehr da. William hatte zwischenzeitlich den Raum verlassen, um Harry mit seinen Gedanken allein zu lassen.

      Kapitel 2

      Isabel lag zu Hause auf ihrem Bett und ihr kam das alles reichlich merkwürdig vor: Erst rannte sie mit einem der Söhne des Prinzen von Wales zusammen, dann beschimpfte sie ihn auch noch auf eine ganz unschöne Art und nun hielt sie ein Kündigungsschreiben ihrer Kindertagesstätte in den Händen. Aber nicht, dass sie ihre Arbeit verlor; nein, die Räumlichkeiten, in denen sie die fünf Kinder betreute, wurden ihr aufgekündigt, da das Haus zum Abriss von der Britischen Krone persönlich freigegeben wurde. Isabel glaubte noch immer, sie hätte sich verlesen, als sie nun schon zum x-ten Mal das Schreiben las. Und alles nur, weil sie den Prinzen beschimpft hatte??? Isabel wurde wütend, auf sich, auf Prinz Harry und natürlich auch auf die ganze Monarchie. Warum konnte die nicht einfach abgeschafft werden? Was tun die auch schon den ganzen lieben langen Tag, außer das hart erarbeitete Geld der Bürger unnütz zu verschwenden?!

      Mit diesen Gedanken und einer Menge Wut im Bauch traf sich Isabel kurz darauf mit ihrer besten Freundin Anabel zum Training im Fitnessstudio.

      „Sag mal, Isa, welche Laus ist Dir denn über die Leber gelaufen? Du hast ja eine Laune, die ist ja nicht zum Aushalten. Gab’s Stress zu Hause; macht Dein Vater wieder Stunk? Oder ist was auf Arbeit passiert?“, fragte Anabel, die vergeblich versuchte einen der ihr entgegen geschmetterten Squashbälle zu bekommen, nach einer Weile.

      „Nein, zu Hause ist ausnahmsweise mal alles bestens; mir ist nur die Jonesstreet gekündigt worden“, erklärte Isabel so nebensächlich, als sei nichts vorgefallen.

      „Dir ist was?!“ Abrupt hielt Anabel im Spiel inne und prompt traf ein harter Schmetterball ihren Oberschenkel. „Autsch!“

      „Entschuldige, ich glaube, es ist besser, wenn wir für heute aufhören zu spielen. Ich bin nicht gut drauf.“

      „Das merke ich! Aber nun noch einmal ganz von vorn: Wieso ist Dir die Jonesstreet gekündigt worden?“

      „Keine Ahnung! In dem Brief stand nur: Es tut uns leid. Aber da Sie eine der letzten drei Mieter sind, die in dem einsturzgefährdeten Haus verweilen, müssen wir Ihnen zum nächsten Monat kündigen. Hochachtungsvoll, die Majestäts-Wohnungsbaugesellschaft“, erklärte Isabel.

      Noch immer sah ihre Freundin sie ungläubig an. „Ich denke, das Haus ist denkmalgeschützt? Das können die doch nicht einfach so abreißen und einsturzgefährdet sieht das Haus nun überhaupt nicht aus! Da gibt es in London ganz andere Häuser, bei denen du schon Angst haben musst, überhaupt daran vorbeizugehen; es könnte ja sein, es erschlägt dich währenddessen …“, stellte Anabel in den Raum.

      „Ist doch jetzt auch egal, ob das Haus einsturzgefährdet ist oder nicht, ich muss dort jedenfalls raus und weiß nicht wohin! Wenn das mein Vater hört, kriegt der doch gleich wieder einen Anfall: ‚Erst das mit der Friseurin, dann die Sache mit dem Medizinstudium und jetzt das mit dem Kindergarten. Du bist doch nicht mehr ganz bei Trost! Wo soll ich nur das ganze Geld für all Deine verrückten Einfälle herkriegen? Entweder Du lernst etwas Anständiges oder ich schmeiße Dich raus!‘ – Ach verdammt, warum immer ich?!“, jammerte nun auch Isabel und war den Tränen nahe.

      Tröstend legte Anabel den Arm um ihre beste Freundin und versuchte sie aufzumuntern: „Schmeiß nicht gleich die Flinte ins Korn, ruf am besten morgen einfach einmal bei der Wohnungsbaugesellschaft an und frage nach, ob das Haus wirklich abgerissen werden soll. Soweit Du weißt, steht es unter Denkmalschutz. Außerdem sollen sie Dir sagen, wie sie sich das vorstellen, denn eigentlich müssten sie Dir neue Räume für Deine Arbeit zur Verfügung stellen. Man kann nicht einfach so ohne Ankündigung jemanden aus einem Haus werfen. – Miete hast Du doch gezahlt, oder?!“

      „Natürlich habe ich die Miete bezahlt! Das meiste von meinen Einnahmen geht doch genau dafür drauf. Das ist doch auch der Grund, warum ich überhaupt noch bei meinen Eltern wohne!“, erklärte Isabel leicht gereizt.

      „Ich dachte, Du lebst wegen Deiner Mutter noch zu Hause“, gab Anabel kleinlaut von sich.

      „Auch.“

      „Entschuldigen Sie, spielen Sie noch oder ist die Squashhalle frei?“, kam es plötzlich von der Tür.

      „Nein, wir gehen. Sie können rein“, sagte Anabel. „Na los, Isa, lass uns noch einen Kaffee trinken gehen und morgen lade ich Dich zum Kino ein, einverstanden? Ich finde, Du musst auf andere Gedanken kommen.“

      Am nächsten Abend trafen sich Isabel und Anabel vor dem Kino und sie beschlossen, in die Sneak-Preview zu gehen. Denn beide fanden die sonstige Auswahl der angebotenen Filme nicht gerade toll, und so ließen sie sich einfach überraschen. Eine Überraschung war nicht nur der neue Actionfilm, der in die Kinos kommen sollte, sondern auch die Gäste der Filmvorführung. Denn kein geringerer als Prinz Harry sah sich mit seinen Freunden ebenfalls die Vorvorstellung an.

      Isabels Begeisterung hielt sich wahrlich in Grenzen. Und kaum nahmen die fünf jungen Männer nebst zwei Bodyguards zwei Reihen hinter ihnen die Plätze ein, stand Isabel auch schon wieder auf und ging. Anabel verstand kein Wort und wollte ihrer Freundin hinterherlaufen. Doch Isabel blockte ab und drängte ihre Freundin zum Bleiben: „Die Karten waren teuer genug! Ich gebe Dir nächste Woche das Geld wieder, versprochen.“

      „Isabel, das Geld ist mir doch egal! Was ist los; ist doch toll, dass wir gemeinsam mit dem Prinzen im Kino sitzen dürfen!“, schwärmte Anabel.

      „Na, dann viel Spaß“, sagte Isabel und ging. Verwirrt sah Anabel ihrer Freundin hinterher.

      Nach der Vorstellung ging Anabel nach Hause und rief sofort Isabel an: „Hey Isa, Du hast echt was verpasst! Prinz Harry und seine Freunde haben nur Blödsinn angestellt! Erst schmissen sie mit Popcorn, dann warfen sie mit Papierkügelchen und zum Schluss machten sie unanständige Geräusche. Wir waren alle nur noch am Lachen und Abfeiern; keiner hat mehr auf den Film geachtet …“

      „Schön für Dich, wenn Dir der Film gefallen hat“, sagte Isabel.

      „Sag mal, hast Du mir eben gerade nicht zugehört? Ich sagte …“

      „Doch, habe ich, aber mich interessiert nicht, was der Prinz gemacht oder nicht gemacht hat; ich weiß auch so, dass der sich nicht benehmen kann!“, kam es gereizt und desinteressiert von Isabel.

      „Kann es sein, dass Du den Prinzen nicht sonderlich leiden kannst?“

      „Schon möglich.“

      „Oh Isa … Da bist Du wohl eine der wenigen, die so empfinden!“

      „Kannst ihn ja heiraten, wenn Du magst!“

      „Isa?! Der kann doch bestimmt auch nichts für Deine Kündigung.“

      „Und wenn doch?!“

      „Was, gehört ihm etwa die Wohnungsbaugesellschaft?“, fragte Anabel ungläubig.

      „Keine Ahnung. Ist mir, ehrlich gesagt, auch ziemlich egal.“

      „Entschuldige,


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