Zahlensprache. Monika Maria Martin

Zahlensprache - Monika Maria Martin


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Leben aus Zwei-Sein und Eins-Sein besteht und als solches erkannt und gelebt werden will.

      Die Besonderheit der Primzahlen

      Primzahlen werden definiert als Zahlen, die größer als 1 und nur durch sich selbst und 1 teilbar sind. Sie sind die Individualisten unter den Zahlen mit ausschließlichem und direktem Bezug zur 1. Auf diese Weise stellen sie eine Parallele dar zum individuellen menschlichen Bewusstsein, das auf seine ganz persönliche und unverwechselbare Art als 10 eine Verbindung zur 1 lebt.

      Diese Verbindung bleibt vorerst allerdings unbewusst. Während dieser Zeit fühlt sich der einzelne abhängig von anderen Menschen. Er sucht bei ihnen Anerkennung, Bestätigung, Wärme und Zuneigung. Diese Abhängigkeit ist aber nur scheinbar und vorübergehend. Sie verliert sich mit zunehmender Orientierung an der 1 im eigenen Inneren. Dort baut sich allmählich die eigene Intuition als Entscheidungsinstanz auf. Der Bezug zu den Mitmenschen bleibt, wird aber freier. Die 10, die sich selbst als solche erkennt, erlebt sich als autonom. Ihr Denken und Handeln richtet sich nicht danach, was andere für richtig halten. Sie ist nicht das Produkt von Meinungen und Vorgaben anderer. Damit weist das individuelle Bewusstsein eine weitere Gemeinsamkeit mit Primzahlen auf, denn auch sie sind niemals Produkte anderer Zahlen und zeigen damit ihre Unabhängigkeit.

      Das Auftreten von Primzahlen ist nicht genau berechenbar, sie lassen keine äußere Gesetzmäßigkeit erkennen. Es zeichnet sie aber die Besonderheit aus, dass sie in direkter Nachbarschaft zu 6 und ihren Vielfachen erscheinen und jeweils -1 oder +1 davon entfernt sind. Eine Ausnahme bilden die Zahlen 2 und 3, die überhaupt eine Sonderstellung einnehmen und gleichzeitig auch Primzahlen sind.

      Über diese Nähe zur 6 zeigt sich in der qualitativen Betrachtung der Zahlen wieder ein Bezug zum menschlichen Bewusstsein. Sowohl 6 als auch 1 haben wesentliche Aussagekraft für die menschliche Existenz. Dass Primzahlen in Verbindung mit diesen Zahlen auftreten, lässt eine hintergründige Ordnung und gleichzeitig einen Zusammenhang zwischen ihnen und dem Menschen erkennen. Primzahlen erscheinen in der linearen Zahlenfolge zufällig, es gelten für sie aber offensichtlich hintergründig doch Regeln. Dasselbe gilt für die Ereignisse des physischen Alltags, die unberechenbar, unerwartet und scheinbar zufällig auf den Plan treten. Mit zunehmender Aufmerksamkeit lassen sie ein hintergründiges Wirken erkennen und den Schluss zu, dass alles Wahrnehmbare einer nicht wahrnehmbaren Ordnung folgt. Das Bewusstsein, das diese Aufmerksamkeit entwickelt, erfasst sich selbst als 10 und damit als einen ganz individuellen Ausdruck der 1. Diese 10 hat wie eine Primzahl einen einzigartigen Bezug zur 1. Primzahlen sind in diesem Sinn Synonyme für jeden einzelnen Menschen, der sich mit Hilfe seiner Kombinationsgabe als 6 unter direktem Bezug zur 1 als 10 erfasst.

      In einem System von 24 Zahlen, dargestellt als Raute, lässt sich das Auftreten der Primzahlen übersichtlich darstellen. 24 ist das Maß der 12 in der Dualität. Die irdischen Kreisläufe basieren auf den Zahlen 12 und 24; das Jahr hat 12 Monate, der Tag 24 Stunden. Die Zahlen 6, 12, 18 und 24 stellen in der Raute die 4 Eckpunkte dar, an denen sich beidseitig Primzahlen bilden. Dieses System erweitert sich ab 25, indem es den Kreislauf der 24 durchbricht und spiralförmig neue Zyklen eröffnet, in denen sich dieselbe Besonderheit fortsetzt.

      Im Alten Wissen ist die sichtbare Welt nur für die Sinnesorgane rund, entspricht im Absoluten der 4 und bildet mit 4 Ecken den Gegensatz zum Runden ab. Die prinzipiell quadratische 4 erscheint äußerlich als rund. Damit kommt ein widersprüchliches Anderssein zum Ausdruck, das bei der Teilung der 1 in die 2 ansetzt und die materielle Welt der 4 prägt. Sie ist Ausdruck von 2 x 2, von Selbstbegegnung und Selbstgenügsamkeit der Dualität.

      Zahlen ermöglichen mit ihrer qualitativen Aussagekraft generell eine Zusammenführung von Widersprüchlichem. Primzahlen verbinden die Welt des Runden und des Viereckigen, indem sie innerhalb des Kreislaufs der 24 die 4 Eckpunkte betonen. Sie demonstrieren damit gewissermaßen eine „Quadratur des Kreises“ und durchbrechen gleichzeitig durch spiralförmige Erweiterung die Grenzen des Runden.

      Der Zyklus der 24 enthält die 9 Primzahlen 2, 3, 5, 7, 11, 13, 17, 19 und 23, die sich zur Zahl 100 summieren. Diese Summe kann als die gemeinsame qualitative Absicht dieser 9 Zahlen betrachtet werden. Sie besteht darin, einen Raum zu schaffen, der durch die gegenseitige Begegnung von 10 zu 10 bestimmt wird, denn 10 x 10 = 100. Auf das Bewusstsein übertragen heißt das, ein individueller Mensch, der die 5 + 5 in sich zu 10 verbunden hat, begegnet einem anderen Menschen, für den dasselbe gilt. Die Primzahlen lassen erkennen, dass die Zyklen des Irdischen, ausgedrückt durch die Zahl 24, darauf ausgerichtet sind, als Raum für solche Begegnungen zu dienen.

      Es stellt sich auf diese Weise etwas dar, das ein grundlegendes Prinzip menschlicher Existenz verdeutlicht: Die Absicht menschlicher Individuen, symbolisiert durch die Primzahlen, ist die gegenseitige Begegnung von bewusster 10 mit bewusster 10. In dieser Begegnung lebt der direkte Bezug zur 1, denn die andere 10 wird ebenso als Aspekt der 1 gesehen wie die eigene 10. Jede Begegnung im Feld der 100 von 10 zu 10 bezieht sich auf die 1 und ergibt mit ihr in Summe 101, wieder eine Primzahl.

      Diese Zahl bildet sich auch, wenn man entgegen den mathematischen Regeln die 1 als Primzahl betrachtet und mit den anderen 9 summiert. Auf diese Weise kommt das Erkennen der 1 zum Ausdruck. Dann ist auch die Zahl 24 beidseitig von Primzahlen umgeben, der Zyklus erscheint harmonischer und komplettiert sich gewissermaßen. Aus 9 + 1 wird 10; 9 Primzahlen bilden gemeinsam mit 1 ein Feld und drücken eine gemeinsame Absicht aus. Dieses 9 + 1 = 10 im Bild der Primzahlen deckt sich auf erstaunliche Weise mit den Aussagen der hebräischen Schriftzeichen im Alten Wissen.

      Primzahlen treten für das mathematische Verständnis zufällig auf. Grundsätzlich ist alles Ungeplante im Leben, alles nicht Vorstellbare und alles Zufällige etwas, das außerhalb berechenbarer Gesetzmäßigkeit liegt. Schon die Wörter Zu-fall und Ein-fall weisen darauf hin, dass etwas „von oben“ kommt, dass es gewissermaßen auf die Erde „fällt“ und sich in Form eines Gedankens oder Erlebens manifestiert. Zu-fälle und Ein-fälle als Impulse „von oben“ zu sehen, entspricht der Sichtweise einer bewussten 10.

      Jede menschliche 10 ist eine einmalige Variante des Prinzips 10 und erlebt sich vorläufig ebenfalls als „zufällig“, solange sie nicht die Prinzipien erkennt, die ihre Existenz ausmachen. Das ändert sich, sobald sich den einzelnen Versionen der 10 erschließt, was jeder ihrer Existenzen zugrunde liegt, nämlich der Bezug zur 1. Dieses Erkennen (= 9) der 1 macht die eigene 10 bewusst und genauso die der anderen. Die individuelle 10 behält ihre Einmaligkeit und anerkennt gleichzeitig die Autonomie und Perfektion jeder anderen Variante. Dieses Miteinander drücken die Zahlen durch Addition aus und deshalb summieren sich die Primzahlen. Gemeinsam bilden sie die Zahl 100 und beschreiben damit ein verändertes Niveau der Begegnung von 10 zu 10.

      Der Mensch wird damit gleichzeitig zur 20 als 10 + 10, zur 1000 als 10 x 10 x 10 und zur 101. Diese 3 Zahlen bringen dasselbe zum Ausdruck und sind Synonyme für die Rückverbindung mit der 1 in einer neuen Ganzheit. In der 101 stehen sich jeweils eine 1 gegenüber und ihre verbindende Mitte bildet die beiderseitige Bereitschaft, gegen 0 zu gehen.

      Die gemeinsame Absicht der 101 und aller ihr vorausgehenden Zahlen zeigt sich als Addition und ergibt die Zahl 5151, die auf andere Weise noch einmal das gleiche er-zählt: Das Feld der 101 möchte als Spiegel- und Begegnungsfläche erfahren werden für Individuen, die als 50 in enger Verbindung mit der 1 leben. Sie haben sich durch ganz persönliches Einsehen während ihres Daseins im Zeitlichen der 40 als 10 erfahren. Jetzt erleben sie sich als 50 = 10 + 40 und nehmen in dieser Existenz Impulse der 1 wahr, die sie bewusst erfassen und von denen sie sich leiten lassen.

      Das Alte Wissen bestätigt diese veränderte Art der Lebensführung über den Begriff „essen“, achol, 1–20–30 mit dem Äußeren Wert 51; er bedeutet gleichzeitig „vollenden, vervollständigen“. Nach dem Alten Wissen ist damit gemeint, dass man die Dinge, die man isst, zu einem Ganzen mit sich werden lässt. Jede Nahrung im weitesten Sinn, die der 50 begegnet, wird als von der 1 kommend gesehen und ist von Bedeutung. Impulse der 1, die eine individuelle 50 „isst“, indem sie sie mental erfasst, vervollständigt und vollendet sie durch ihre Reaktion darauf. Nahrung in diesem Sinn ist jede Begegnung, jedes Erleben, alle Gedanken und Gefühle. Essen bedeutet integrieren und entspricht der


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