Zahlensprache. Monika Maria Martin

Zahlensprache - Monika Maria Martin


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Formel: 1 + 2 + 3 = 6. Die gemeinsame Absicht von 1, 2 und 3 ist die verbindende 6. Wer, wenn nicht der Mensch, könnte diese Verbindung darstellen zwischen Gott und der Welt, zwischen Dies- und Jenseits, zwischen Zeitlichem und Absolutem. Der Sinn des menschlichen Bewusstseins und damit seine Aufgabe ist es, sich zu entwickeln, Zusammenhänge einzusehen und dadurch Verbindungen zu erkennen. Die Entwicklung des Menschen zielt ab auf die Erkenntnis, selbst diese verbindende 6 zu sein, der lebende „Haken“, der alles Gegensätzliche wieder bewusst zu einer neuen Ganzheit zusammenfügt.

      Die Absicht und das Ziel jeder einzelnen 6 ist 21, denn 1 + 2 + 3 + 4 + 5 + 6 = 21. Diese Zahl ist als 2–1 direkter Ausdruck für die Rückverbindung der Dualität zur Einheit und zeigt auch über die Ziffernsumme 3 den Kern ihrer Aussage. 21 ist eine 10 + 10 mit Bezug zur 1 und als 2–1 die Umkehrung von 1–2, dem Beginn der Vielheit. Der Mensch als 20 mit Bezug zur 1 beschäftigt sich bewusst mit diesen Zusammenhängen, setzt sich gedanklich damit auseinander und beobachtet, dass sein eigenes persönliches Erleben und Tun direkten Bezug hat zum Bereich des Absoluten. Er setzt in Form von Aktivität und Kreativität Impulse um, die er als Intuition aus diesem Bereich kommend erkennt.

      Die natürlichen Zahlen bilden ihre Reihenfolge durch die kontinuierliche Addition von +1 und sind in Summe immer auf die 3 ausgerichtet. Optisch kommt dieses qualitative Prinzip zum Ausdruck, indem alle natürlichen Zahlenreihen, beginnend bei 1 bis zu jeder beliebigen Zahl, sich immer zu „Dreieckszahlen“ addieren. Dieser mathematische Begriff leitet sich von der Anzahl der Steine ab, die man zum Legen eines gleichseitigen Dreiecks benötigt.

      Aus 1 + 2 + 3 = 6 Steinen lässt sich ein Dreieck bilden mit 3 Steinen an jeder Seite, aus 1 + 2 + 3 + 4 = 10 Steinen ein Dreieck mit jeweils 4 seitlichen Steinen. Dieses Phänomen setzt sich beliebig fort. Immer definiert die größte addierte Zahl auch die Seitenlänge des Dreiecks und stellt über diese einfache geometrische Form das Feld vor Augen, das die Zahlen gemeinsam bilden; es ist immer geprägt durch die 3 und beinhaltet sowohl alle Teile des Ganzen als auch deren gemeinsame Summe.

      Dreieckszahlen weisen einige mathematische Besonderheiten auf. Aus qualitativer Sicht bemerkenswert ist vor allem die Tatsache, dass jede natürliche Zahl sich als Summe von höchstens 3 Dreieckszahlen darstellen lässt, wie der Mathematiker Friedrich Gauß feststellte. Von ihm stammt auch die Formel zur Berechnung dieser Zahlenreihen: n x (n+1), das Ergebnis geteilt durch 2. Auf diese Weise lässt sich zum Beispiel die Summe von 6 mit allen Zahlen, die ihr vorausgehen, berechnen: 6 x 7 = 42 : 2 = 21.

      Die Summe der Kehrwerte aller Dreieckszahlen ist 2; dieses mathematische Phänomen betont das qualitative Verhältnis zwischen 2 und 3, deren gegenseitiger und einander bedingender Bezug sich konträr und einander ausschließend in die Wahrnehmung bringt.

      Das 1–4-Prinzip

      Nach dem Alten Wissen informiert dieses Prinzip über eine grundlegende Ordnung, die sich sowohl in Zahlen ausdrückt als auch äußerlich wahrnehmbar ist. 1 steht dabei für eine übergeordnete Einheit und 4 ist die Zahl der materiellen Welt. Seinen Ausdruck findet dieses Prinzip in der Tatsache, dass es 4 Himmelsrichtungen gibt, dass sich 1 Jahr unterteilt in 4 Jahreszeiten und in 4 Quartale; das Zeitmaß 1 Stunde gliedert sich in Viertelstunden, jede größere Stadt hat verschiedene Viertel. Das Altertum kannte 4 irdische Elemente und davon abgeleitet 4 menschliche Temperamente.

      Das Prinzip von 1–4 kommt auch im menschlichen Körper zum Ausdruck mit 1 Kopf und 4 Gliedmaßen oder der Hand mit 4 Fingern und 1 Daumen. Ohne Daumen kann der Mensch nicht greifen, ohne Kopf nicht be-greifen. 1–4 zeigt sich auch im Unterschied zwischen den Zahlen für „Mensch = Adam“ 1–4–40 und dem Wort „Blut“ 4–40. Adam ist der Mensch im Bild und Gleichnis Gottes, ohne die 1 ist er reduziert auf seinen physischen Körper, symbolisiert durch Blut.

      Aus den ältesten Schichten der Weisheitslehre stammt der Begriff „Äther“; er steht für ein den gesamten Kosmos erfüllendes Fünftes, eine „Quintessenz“. Pythagoras greift auf dieses Wissen zurück und sieht darin eine Leben spendende Kraft, die alles durchdringt, was aus ihr hervorgeht. Dieses Fünfte ist die 1 gegenüber der 4.

      Das Bild des gekreuzigten Christus zeigt die göttliche 1 auf der irdischen 4 festgenagelt. Die 1 ist in der menschlichen Verkörperung untrennbar verbunden mit der 4, die 4 Balken des Kreuzes symbolisieren das Irdische. Im Leben des Gottessohnes als Mensch wird sein Blut vergossen, sein 1-Sein mit dem Vater wird nicht gesehen. Es ist einer Wahrnehmung, die sich auf das rein Materielle der 4 reduziert, nicht möglich, die 1 zu erfassen. Die Symbolik von Blut zeigt die Reduktion des Menschen 1–4–40 auf 4–40, auf Materie und Zeit.

      Lange wird der jenseitige Aspekt im Leben als Mensch nicht erfasst, und damit verbunden ist Leid und Tod.

      Die Besonderheit von 10–5–6–5

      Der biblische Gottesname „Jahwe“ wird in Zahlen ausgedrückt 10–5–6–5 geschrieben, in Buchstaben JHWH. Das Alte Wissen sieht darin ebenfalls eine Zahlenformel, die den Sinn des menschlichen Lebens abbildet, und misst ihr grundlegende Bedeutung zu. Nach der Überlieferung steht die 10 in 10–5–6–5 für Gott und die Kombination 5–6–5 für den Menschen, der im Bild und Gleichnis Gottes geschaffen wurde. Dieser Mensch besteht aus einer dies- und einer jenseitigen 5, die eine 6 miteinander verbindet. Damit ist 10–5–6–5 ein synonymer Ausdruck für 10–6–10 im Schriftbild der Aleph. Die „10 oben“ und die „10 unten“ in der Aleph haben ihre Entsprechung in der „10 oben“ und in der „5–6–5 unten“ im Begriff JHWH.

      Es kommen durch diese Zahlen verschiedene Aspekte zum Ausdruck, vordergründig die 6 als verbindende Funktion des menschlichen Bewusstseins. Die „10 oben“, die sich „unten“ in 5 + 5 teilt, bildet auch eine Variante der 1 ab, aus der die 2 der Dualität hervorgeht.

      Die 5 aus 1 + 4 steht für das Zusammenwirken von Geist und Materie. Damit ist gemeint, dass Materie Ausdruck eines Absoluten ist und Materie und Geist ständig miteinander in Beziehung stehen. Dieses Zusammenwirken ist ein Prinzip, das die Basis bildet für eine erlebbare physische Welt. Es gilt daher auch für den Menschen als Teil dieser Welt, und die Fähigkeit es bewusst zu erfassen, ist in ihm ebenfalls bereits prinzipiell vorgesehen. 5–6–5 zeigt den Menschen, in dessen Bewusstsein eine Begegnung von Prinzip und Wahrnehmung des Prinzips vorbereitet ist. Die 5 spiegelt sich über die 6 und diese Spiegelung bringt zum Ausdruck, dass ein Prinzip darauf wartet, vom menschlichen Bewusstsein erfasst zu werden. Die Zahlen informieren darüber, dass das Prinzip und seine unverfälschte Wahrnehmung identisch sind. Jedes optische Spiegelbild ist eine genaue Abbildung des Originals und dasselbe gilt für das bewusste Erkennen. In der Sprache der Zahlen stellt die Spiegelung über 6 dar, dass die Möglichkeit besteht, Zusammenhänge zu sehen, dass diese Ein-Sicht aber noch aussteht. Ein Erfassen ist bereits grundsätzlich vorbereitet, vorerst ist der Spiegel der Wahrnehmung aber noch blind dafür.

      Die irdische 5 kann die prinzipielle 5 vorerst nicht erfassen, weil sie sich selbst nicht als 5 wahrnimmt. Dafür bildet das Erkennen ihrer irdischen Existenz als 4 + 1 die Voraussetzung. Solange sie sich nur als 4, als rein materielles Wesen sieht und die 1 von sich abtrennt oder ganz leugnet, ist die 5 für sie überhaupt nicht existent. Erst wenn das Bewusstsein in seinem ganz individuellen Alltag Impulse aus einem nicht-materiellen Bereich zu akzeptieren lernt, kommt es zur Annäherung von 4 + 1. Der Spiegel der Wahrnehmung wird zunehmend klarer und allmählich stehen sich 5 und 5 identisch gegenüber. Die Kombinationsgabe der 6 verbindet 5 + 5 zu einer gemeinsamen 10. Der Mensch erlebt sich nun als bewusste 10 und erfasst als solche die Prinzipien, die seiner und jeder physischen Existenz zugrunde liegen.

      10–5–6–5 wird dadurch zu 10–10 und gleichzeitig zu einer Variante des Schriftbildes der Aleph. Die Aleph zeigt 2 Jod, die sich über eine 6 spiegeln: 10–6–10. Diese 6 hat dieselbe verbindende Funktion wie in der Spiegelung von 5–6–5. Die bewusste „10 unten“, ob aus 5–6–5 oder schon vorbereitet in der Aleph, erkennt nun auch klar, dass sie identisch ist mit der „10 oben“. Die Kombination von 5 + 5 zu 10 verläuft parallel zu der Kombination von 10 + 10 zu 20. Die Zahlen im Schriftbild der 1 und die Zahlen des Gottesnamens JHWH beinhalten dieselbe Aussage. In beiden Fällen wird 10 und 10 zu 20. Die 10 im Absoluten, die „10 oben“ findet damit ihre Entsprechung in der „10 unten“ im Materiellen. Der Mensch als 20 ist sich bewusst, dass


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