Zahlensprache. Monika Maria Martin

Zahlensprache - Monika Maria Martin


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10 an zum Erkennen von Zusammenhängen zwischen 2 und 1. Sie tut das auch als 5 x 6, indem sie dazu motiviert, durch das „Fenster“ zu schauen. Auch der Mensch, der gelernt hat, eine 30 aus 2+1 x 10 zu sein, wird durch 1+2 x 10 immer wieder dazu motiviert, neue Einzelheiten in der Verbindung zwischen 4 + 1 und 2 + 1 zu sehen.

      40 oder Mem bedeutet „Wasser“ und ist im Alten Wissen ein Synonym für „Zeit“. Auch die Mythologie anderer Kulturkreise kennt diese Symbolik. Im Wasser wie in der Zeit kann man zu ertrinken drohen oder sich darauf in einem Schiff auf ein Ziel zu bewegen. 40 als Synonym für Zeit kommt in der Bibel einige Male vor und ist als Zeitmaß nicht wörtlich zu nehmen.

      Die alte Hieroglyphe für Mem ist eine Wellenlinie, aus ihr ist der Buchstabe „m“ entstanden. Wasser ist die Grundlage für organisches Leben und der Fluss der Zeit ermöglicht der menschlichen 10 die Begegnung mit der 4 der Materie. 4 x 10 ist das Wahrnehmen der materiellen Existenz in einem detaillierten Nacheinander.

      40 steht für lineare Zeit, die als einzige Realität von begrenzter Dauer ist. Der Blick durch das „Fenster“ lässt das Irdische und auch lineare Zeit anders sehen; diese 40 entspricht 5 x 8.

      50 oder Nun ist der „Fisch“, der im Wasser lebt. 5 ist das Prinzip des Zusammenwirkens von 1 und 4, Einheit und Materie. 50 stellt dieses Zusammenwirken von 1 + 4 auf die Ebene der 10 und steht für ein Bewusstsein, das diese Synergie bewusst erfasst. Die Existenz der 10 im Zeitlichen der 40 ist auf die bewusste 50 ausgerichtet. Die 10 soll sich als solche im Laufe der Zeit sehen lernen. Damit hat 50 aus 40 + 10 eine ähnliche Aussage wie 20 aus 10 + 10 und definiert mit 5 x 10 die 10, die aus dem „Fenster“ sieht.

      60 oder Samech trägt die Bezeichnung „Schlange“ und wird im Alten Wissen als Bedrohung für die 50 verstanden. Mit Samech sind alle Faktoren im Leben des Menschen beschrieben, die seine Ruhe und Harmonie stören und ihn zum Kampf herausfordern. Auseinandersetzungen mit den Widrigkeiten des Lebens halten den Menschen in Bewegung und führen ihn seinem Ziel entgegen, das 60 mit 30 + 30 erklärt. 60 macht mit 2 x 30 den 2-fachen Charakter von 3 x 10 deutlich und mit 6 x 10 die Verbindung beider Versionen durch den Menschen, der anstehende Herausforderungen zum Anlass nimmt, um Zusammenhänge zu erfassen.

      70 oder Ajin ist 7 x 10, das Hineingestellt-Sein des Menschen in die bunte Vielfalt des Lebens. Die Welt der 7 und das menschliche Bewusstsein bedingen sich gegenseitig, denn würde man sie nicht wahrnehmen, würde diese Welt nicht existieren. Deshalb bedeutet Ajin „Auge“ und gleichzeitig „Brunnen“ oder „Quelle“. Das Leben in Zeit und Raum entstammt in jedem Moment dem Absoluten und wird erfahrbar durch den Menschen. Dieser Zusammenhang zwischen der menschlichen 10 und der Welt der 7 bleibt so lange unentdeckt, bis das „Auge“ die „Quelle“ allmählich wahrnimmt und ein-sieht, dass hier eine Wechselwirkung besteht.

      80 oder Peh trägt die Bezeichnung „Mund“. Das Alte Wissen sagt dazu: „Nachdem das Auge wahrgenommen hat, kommt das Wort, und der Mensch fängt an mit Gott zu sprechen.“ 80 betont als 2 x 40 die Bedeutung des „Wortes“ für das Leben des Menschen im dualen Zeitlichen. Das Gespräch zwischen Dies- und Jenseits öffnet die Tür zum bewussten Erfahren einer anderen Welt. Als Summe aus 40 + 40 stellt sie dem linearen Zeitlichen das Zeitlose gegenüber und kann als bewusste 10 x 8 die Fragen beantworten, vor die eine irdische Existenz stellt.

      90 oder Zade bedeutet „Angelhaken“, mit ihm wird der Fisch aus dem Wasser gezogen, d. h. der Mensch (50) aus der Zeit (40). 90 macht das Potenzial der 9 im Bewusstsein der 10 lebendig, und diese 9 x 10 ist eine sehr intensive Erfahrung. Der „Fisch“ meint zu sterben, wird dadurch aber zur „Amphibie“, die im Wasser und auch außerhalb leben kann. Der Mensch glaubt am Ende zu sein, aber er verdurstet nicht, ertrinkt aber auch nicht mehr in der Flut der Zeit, sondern betritt einen neuen, unbekannten Lebensraum.

      Mit der 90 endet diese zweite Ebene der hebräischen Schriftzeichen; in ihr wurden die in den Grundzahlen angelegten Prinzipien durch den Menschen lebendig. Eine nächste Ebene für die Erfahrungen des menschlichen Bewusstseins tut sich auf.

      100 oder Kof trägt die Bezeichnung „Nadelöhr“ und will damit sagen: Der Zugang von der einen zur anderen Seite ist ganz klein, der Mensch kann sich gar nicht vorstellen, dass er ihn auf diese Weise findet. 100 ist die Geburt des Menschen in eine neue Weltsicht hinein, die von selbst geschieht durch sein Angezogen-Werden von der anderen Seite. Wenn die „Wehen“ der 9 aus 3 x 1+2 stark genug geworden sind, lässt die „Gebärmutter“ die „Frucht des Leibes“ zur Welt kommen, die 3 x 2+1 wird im menschlichen Bewusstsein Realität. Diese 9 x 10 ist die Phase, in der die 50 aus der 40 herausgezogen wird und sich selbst als 40 + 10 wahrnimmt. Mit dieser in sich selbst erkannten 10 kombiniert sich die 90 zu 100.

      Dasselbe Geschehen schildert das Bild vom „Kamel“, das durchs „Nadelöhr“ geht. Das Kamel ist die Gimmel, die 3, deren Impulse mit 3 x 3 ein Maximum erreichen und dazu führen, dass die 10 durch das Nadelöhr der 100 geschoben wird. Auf der anderen Seite des Nadelöhrs erkennt die 10 sich selbst als ihren eigenen jenseitigen Aspekt; 100 ist diese Anerkennung von 10 x 10.

      200 oder Resch steht als Schriftzeichen auf einer sehr kleinen Basis, hat den Schwerpunkt weit oben und bringt damit zum Ausdruck, welchen Bezug der Mensch als 2 x 100 zum Dies- und Jenseits hat. Resch bedeutet „Kopf des Menschen“ und beschreibt gemeinsam mit dem Schriftbild ein Denken, das auch in seiner Sinneswahrnehmung „von oben“ geleitet wird. In diesem Bewusstsein wird das Zusammenwirken beider Seiten erfasst und es sieht sich als 10 in der Dualität gelenkt vom Absoluten in Form seines jenseitigen Anteils: 10 x 2 x 10 = 200.

      300 oder Schin/Sin heißt „Zahn“ und symbolisiert Nahrung als Begriff für alles, was der Mensch durch seine Sinne in sich aufnimmt. Das Alte Wissen sagt: „Begegnung ist auf der Ebene der geistigen Erfahrung das, was Essen im Bereich des Leiblichen ist.“ Der Mensch im Aspekt der 300 achtet darauf, was er in sein Leben nimmt und wie er damit umgeht. Er „kaut“ jede Erfahrung gründlich, „schmeckt“ ihren Wert, „spuckt aus“, was für ihn unverträglich ist und „schluckt“, was ihn nährt. Nahrhaft ist für sein Bewusstsein das Erkennen von Zusammenhängen, von subtilen Hinweisen für seine eigene Existenz. Mit der Erfahrung der 100 fasst er die Impulse der 3 aus 1 + 2 als Anregungen auf, um dadurch die 3 aus 2 + 1 zu realisieren.

      400 oder Taw hat die Bedeutung von „Zeichen“. Die 400 ist im Alten Wissen der Ausdruck für ein Maximum im Materiellen und als letztes Schriftzeichen Gegenpol zur Aleph, der 1, dem zeitlosen Absoluten. 400 definiert die äußerste Grenze von Zeit und Raum und steht damit der 1, der Einheit, gegenüber. Die Taw kennzeichnet als 10 x 40 ein Bewusstsein, das hineingestellt ist in einen unfassbar großen Zeitraum. Wie ein uferloses Meer nimmt der Mensch diese Existenz wahr, er kann keinen Ausgangspunkt und kein Ziel erfassen, lediglich Geburt und Tod als Begrenzung.

      Die ursprüngliche Hieroglyphe für 400 ist ein Kreuz. Dieses Urbild versinnbildlicht Opfer und Leiden in der irdischen Existenz. 400 ist die Zahl der materiellen Welt in Zeit und Raum, in der das Dasein sich erfährt im Wechsel von Gegensätzen und in ständiger Bedrohung durch den physischen Tod. Der Mensch erlebt sich endlos hin und her gerissen zwischen der Polarität von gut und böse in all ihren Varianten. Oft fühlt er sich verloren in einer Existenz, in der Glück und Freude nur von kurzer Dauer sind und immer wieder umschlagen in Mühe und Sorge und sogar Ver-zwei-flung.

      Wenn Taw den Namen „Zeichen“ trägt, dann ist damit auch gemeint, dass dieses scheinbar nicht enden wollende Wechselbad der Gefühle ein Zeichen dieser Welt der Zweiheit ist. Denn hier ist immer Widerspruch da, Kampf und Gegensätzliches, das einander ausschließt.

      Sobald die Sichtweise sich verändert, wenn scheinbar Gegenteiliges als die 2 Seiten ein und derselben Sache erkannt werden, hört dieser Kampf auf. Widersprüchliche Ansichten stehen einander dann gleichberechtigt als mögliche Betrachtungsweisen gegenüber. Das bewusste Leben als 10 x 10 = 100 lässt Zeichen „von oben“ bzw. „von innen“ im eigenen Leben erkennen. Damit verbinden sich für diese 10 auch die Gegensätze von Dies- und Jenseits. Mit der Aufmerksamkeit für das wirkende Absolute im eigenen Alltag verliert das Zeitliche der materiellen Welt seine Dominanz. Die Wahrnehmung geht mit ihrer Aufmerksamkeit über die 400 hinaus und durchbricht eine scheinbar unüberwindliche Schranke. Das Alte Wissen sagt: „Der Mensch, den das Taw kennzeichnet, bleibt nicht


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