Die Verfassungsbeschwerde in Strafsachen. Matthias Jahn
Mitte des Jahres 2008 waren am Gericht (mit Halbtagsstellen usw.) insgesamt 65 Wissenschaftliche Mitarbeiter tätig (Kranenpohl Beratungsgeheimnis, S. 87); zum „Dritten Senat“ einführend bereits oben Rn. 39.
In bemerkenswerter Offenheit dazu (VizePräsBVerfG) F. Kirchhof NVwZ-Beil. 2013, 13 (14): „Die Entscheidungen des BVerfG sind mehr von der Person des jeweiligen Berichterstatters, vor allem von seinen grundrechtlichen Sensibilitäten geprägt. So standen z. B. während der Amtszeit bestimmter Richter die Grundrechte des öffentlichen Rundfunks […] im Vordergrund; im Gegenzug fiel aus diesem Grund auch z.B. die Rechtsprechung zum Eigentumsgrundrecht zeitweise deutlich spärlicher aus. Das Annahmeverfahren der §§ 93a ff. BVerfGG tut ein Übriges dazu und erlaubt dem einzelnen Richter – vor allem dem Berichterstatter –, bereits im Vorfeld richterlicher Entscheidungsfindung nach seiner individuellen Rechtsauffassung die grundrechtliche Spreu vom Weizen zu trennen“.
Zutreffende Beobachtungen und Differenzierungen hierzu bei Steiner JR 2011, 319 (320); Kranenpohl Beratungsgeheimnis, S. 89 f.; ders. in: van Ooyen/Möllers, S. 431 (432 ff.).
Zuck JZ 2008, 287 (288 f.); Lechner/Zuck BVerfGG, § 93c Rn. 20; Lamprecht NJW 2001, 419; Sendler NJW 1995, 3291 (3292); Kleine-Cosack Verfassungsbeschwerden, Rn. 153; weniger kritisch Gieg JA 2012, S. IV f.; Dörr Verfassungsbeschwerde, Rn. 339 verweist anschaulich auf ein „besonders krasses Beispiel“.
Zuck EuGRZ 2014, 662 (664).
Überblicksartige Darstellungen liefern MüKo-StPO/Kudlich Einl. Rn. 100 ff., 109 und Meyer-Goßner/Schmitt StPO, Einl. Rn. 221, 238.
BVerfGE 7, 192 (193 f.) = NJW 1958, 98; BVerfGE 8, 38 (42) = DÖV 1958, 779; BVerfGE 11, 336 (338 f.); BVerfGE 14, 30 (34); BVerfGE 90, 22 (24 ff.) = NJW 1994, 993 sowie Schorkopf AöR 130 (2005), 465 (482); Eschelbach/Gieg/Schulz NStZ 2000, 565; Seegmüller DVBl. 1999, 738 (741) und Maatsch in: Emmenegger/Wiedmann, S. 31 (35).
Zudem muss man schon für die vertikale Anordnung dieser Farben auf der Bundesflagge auf Gewohnheitsrecht zurückgreifen, vgl. nur Sachs/P. M. Huber GG, Art. 22 Rn. 9.
Genauer dazu unten Rn. 398 ff.
BVerfG, 2. Kammer des 2. Senats NJW 1995, 2839.
BVerfG, 2. Kammer des 2. Senats Beschl. v. 10.2.1999 – 2 BvR 2191/95, juris. Diese Begründung ist zumindest rechtstatsächlich überzeugend, vgl. die Angaben bei LR-Lüderssen/Jahn StPO, § 138a Rn. 5 a.E.
BVerfGE 109, 279 = NJW 2004, 999.
BVerfGE 113, 273 = NJW 2005, 2289.
BVerfGE 115, 118 = NJW 2006, 751.
Statt vieler BVerfG, 2. Kammer des 2. Senats NJW 1995, 2912. Dafür – wenn überhaupt – herangezogene Fundstellen aus der Rechtsprechung des Gerichts können im Einzelfall allerdings eher das Gegenteil belegen.
Gegenbeispiel: BVerfG, 2. Kammer des 1. Senats NJW 2012, 2570.
Statt vieler BVerfGE 90, 22 (25 f.) = NJW 1994, 993; BVerfG, 3. Kammer des 2. Senats Beschl. v. 9.11.2010 – 2 BvR 2553/09, juris; BVerfG, 2. Kammer des 2. Senats NStZ-RR 2013, 187.
BVerfGE 96, 245 (249) = NJW 1998, 443; ebenso Badura/Kranz ZJS 2009, 382 (385).
BVerfGE 42, 261 (263) = NJW 1976, 1883 (40 DM); BVerfGE 66, 211 (231) = NJW 1984, 1346 (80 DM); aus jüngerer Zeit BVerfG, 1. Kammer des 1. Senats NJW 2011, 1725, weitergehend Maatsch in: Emmenegger/Wiedmann, S. 31 (46 f.).
S. bereits oben Rn. 1.
Siehe Klein/Sennekamp NJW 2007, 945 (946); Hömig FS Driehaus, 2005, S. 463 ff.; ders. ZRP 2012, 58; Schlaich/Korioth Rn. 261; A. Schäfer Grundrechtsschutz im Annahmeverfahren, 2015, S. 72; zu anders gelagerten Fragen der anwaltstaktischen Nutzung des AR bereits oben Rn. 32 sowie genauer unten Rn. 235.
Selder ZRP 2011, 164 (165). Freilich halten andererseits eine Handvoll der immer gleichen Beschwerdeführer mit Verfahren, deren Gesamtzahl im höheren dreistelligen Bereich liegen kann, den Gerichtsbetrieb auf Trab, zutreffend Barczak AL 2013, 314 (315) und Zuck BayVBl. 2012, 417 (420) mit einem anschaulichen Beispiel.
Zuck in: Formularbuch für den Strafverteidiger, XV A 1 Anm. 18, dort auch zum Nachstehenden.