Beyträge zur Kenntniss der altdeutschen Sprache und Litteratur. Benecke George Friedrich
so mangen blůmen schoͤne;
Da horte ich der vogel doͤne:
Darumb ich den meigen kroͤne,
Sit sin kunft der welte froͤide git.
XXIX
Was froͤit mich der vogelin guͤte
Und des wunnenklichen meigen schin?
Sol min froͤiderich gemuͤte
Und min spilndes herze erwendet sin,
Das tet mir ein wib mit guͤte.
Das got noch ir eren huͤte,
Swie si mir nu treit vil senden pin!
Swa mitte ich verdienen kunde
Der vil schonen hulde, das tete ich,
Sit das mines herzen wunde
Unverheilet stent, si heile mich.
Davon mich ein wort enbunde,
Ob si spreche us rotem munde:
Trut geselle, es ist zit lones wider dich.
Mir mag sorge us herzen dringen,
Roter munt, din minnenklicher grůs.
Lat din lachen mir gelingen
An ir minne, so ist mir swere bůs.
Ir vil minnekliches twingen
An die brust, das mag mich bringen
An die stat, da minne mich froͤwen můs.
Wer kan truren bas verswenden,
Danne ein reine minnekliches wib?
Trost von wiben der kan wenden
Sende sorge; kúscher wibes lip
Der mag mir wol helfe senden.
So nige ich den lieben henden:
Wib, min froͤide von der sorge trip!
Kan mich ieman fro gemachen?
Ja, der lieben munt durlúhtig rot.
So můs al min truren swachen,
Scheidet mich ir trost von sender not.
Man siht mich vil froͤlich lachen,24
Das min herze můs erkrachen,
Machet mich dú liebe in froͤiden rot.
XXX
Rife und anehank
Hat die heide betwungen,
Das ir liehter schin
Ist nach iamer gestalt;
Und der vogel sang,
Die mit froͤiden wol sungen,
Die sint nu geswin;
Darzů klage ich den walt,
Der ist umbekleit.
Dannoch kan si fuͤgen
.. herzeleit,25
Dú das wasser in kruͤgen
Von dem brunnen treit: nach der stet min gedank.
Ich brach ir den krug,
Do si gieng von dem brunnen.
Ich wart froͤidenriche,
Do ich die lieben sach;
Do si das vertrug,
Mir was sorge zerrunnen.
Harte minnenkliche
Dú liebe do sprach:
‚Ich han erebeit,
Das ist von iweren schulden;
Min frouwe tůt mir leit,
Das ich alles můs dulden,
Dú mich gester fúnf stunt dur úwern willen slůg.‘
Nu tů den willen min,
So hilfe ich dir us noͤten,
Und far sant mir hinne,
So bist du ane zorn.
‚Des enmag niht sin!
E liesse ich mich ertoͤten.
Miner frouwen minne
Were iemer me verlorn.
Einen schillig sol
Si mir und ein hemede;
Das weis ich vil wol,
Das were alles mir fremede.
So mir das nu wirt, so tůn ich iu helfe schin.‘
XXXI
O we, winter, das din kraft
An uns ist so sigehaft!
O we kleiner vogilline singen!
O we liehten blůmen rot,
Dien der meige das gebot,
Das si dur das gras uf muͤsten dringen!
Nu ist der walt sis gruͤnen loubes ane.
Wafena!
Ja ist mir da
Dike we, und anders wa:
Das tůt mir dú liebe wol getane.
Es ist nu vil manig jar,
Das ir liehten oůgen clar
In min herze lieplich blihten tougen,
Und ir rosevarwer munt
Gegen mir tet sin lachen kunt,
Darus spilten ir wol liehten ougen.26
Seht, do wart ich siech von minne wunden
(Wafena!
Dest mir da
Dike we, und anderswa),
Die stant noch von der lieben unverbunden.
XXXII
Sumer, nu wil din
Gewalt
Walt,
Den anger und die heide,
Beide
Kleiden: dast dien kleinen vogelin not.
Man siht blůmen manigvalt
Valt
An maniger stolzen meide;
Reide
Loke tragentz und múndel rot.
Seht, der froͤide was vil nach zergangen.
Ach mis herzen! ja můs mich belangen
Nach dem trútelehten libe: o we, wan wer er min!
Wil si, das mich leit
Verber,
Ber
Mir froeide von ir munde:
Wunde
Von der minne wirt vil schiere heil.
Das ir guͤte mich gewer!
Wer
Ist, der mir des verbunde?
Kunde
Ich flůchen, dem wúnschte ich, das im unheil
Were bi vil lange untz an sin ende.
Suͤssú Minne, suͤsse helfe sende!
Des ist not, sit ich von dinen schulden sorge ie leit.
Ach wie ist sogar
Liep gůt!
Gůt
Neme
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