Beyträge zur Kenntniss der altdeutschen Sprache und Litteratur. Benecke George Friedrich

Beyträge zur Kenntniss der altdeutschen Sprache und Litteratur - Benecke George Friedrich


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suͤsse, seldebere,

      Iwer lon ist mir gebere,

      So ist ouch min dienest zú gewant.

      Si mag mir wol helfe senden,

      Sit ich lebe in maniger sende;

      So ist min weg hin zir gebant.

      Si mag troͤsten mich vil senden,

      Sit ich ir min herze sende,

      Das dú suͤsse Minne ie bant.

      Seht, so wurde ich noch gemeit,

      Were, das ich si umbevienge,

      Und das sis fúr gůt enpfienge,

      Dú durh kúsche unkúsche ie meit.

      Si mag sich des wol vermessen,

      Das so schoͤne creatúre

      Nie wart bi maniger zit geborn.

      Man sol si niht zů den messen,

      Den dú selbe schoͤne ist túre.

      Alle untugende hat si verborn,

      Si hat selde, si hat heil.

      Hei, gewunne ich noch die kúnde,19

      Das ich si erwerben kúnde,

      Seht, so were min wunde heil.

      XIX

      Merkent wunder u. w. Zwey Strophen.

      (S. Samml. von Minnesing. Th. I. S. 23.)

      XX

      Seht an die heide!

      Seht an den gruͤnen walt!

      Liehter ougenweide,

      Der hant si gewalt,

      Blůmen, loup, dú beide:

      Mit manigem huͤbschen kleide

      So sint si bekleit.

      Dien tet vil leide

      Der lange winter kalt;

      Balde hinnen scheide

      Sin twingen manigvalt!

      Valwe loͤke, reide

      Tragent junge, stolze meide;

      Des sint si gemeit.

      Var hin verwassen,

      Vil gar verteilter sne!

      Du můst uns aber lassen

      Die blůmen und den kle

      Uf des meigen strassen;

      Dien tete du vil we.

      Da die vogel sassen,

      Ir sang gegen sange massen,

      Die froͤiwent sich als e.

      Mich wil betwingen,

      Das mich durch lieb ie twang,

      Das ich nu můs ringen,

      Darnach min herz ie rank.

      Ich wil aber singen

      Der lieben uf gedingen;

      Min trost an ir lit.

      La mir gelingen,

      Sit das mir nie gelang,

      Minne, an lieben dingen;

      So wirt min truren krank.

      Si kan swere ringen,

      Die sorge us herzen dringen;

      Mir were lones zit.

      Kus von ir munde,

      Ich wene, er sanfte tůt;

      Der ist zaller stunde

      Noch roter danne ein blůt.

      Eya, minne wunde!

      Du machest ungemůt;

      Ob din trost mir gunde,

      Das mir ein kus die bunde,

      So dúhte si mich gůt.

      Mich hat gebunden

      Der suͤssen Minne bant.

      Minnekliches wunden,

      Nach dir min herze ie swant.

      Si hat niht erwunden,

      Sich habe min underwunden

      Ir munt rosen rot.

      Minne und ir chunden

      Die sint mir wol erkant.

      Hette ich helfe funden,

      So wer min dienst bewant.

      Nu hat si mich funden

      In truren zallen stunden,

      Davon lide ich not.

      Mich hat verseret

      Ir liehter ougen schin.

      Wer hat geleret

      Die lieben frouwen min,

      Das ir guͤte meret

      Mir lange wernden pin?

      Minne, swer dich eret,

      Des můt wirt gar verkeret;

      Nu bin ich doch din.

      O we der swere,

      Die ich von Minnen han!

      Der ich sanfte enbere,

      Wand ein vil lieber wan,

      Der ist froͤidebere.

      Dabi ist mir gevere

      Dú Minne und ir has;

      Si ist mir ze swere,

      Davon ich trurig gan.

      Ob ich sinnig were,

      Des solt ich mich erlan.

      Minneclichú mere,

      Mir bernde froͤide bere.

      Nu troͤste mich bas,

      Lieblichú Minne!

      Min sendes herze ist wunt,

      Sit das ich brinne

      Nach liebe zaller stunt.

      Sorgen troͤsterinne,

      Dir ist min iamer kunt;

      Troͤste mine sinne,

      Das ich den kus gewinne!

      Sprich ja, roter munt!

      (Die erste Strophe dieses Liedes steht in der Samml. von Minnesingern, Th. I. S. 23.)

      XXI

      Lob von mangen zungen

      Wart dem meigen húre gesungen

      Von den voglin dur den gruͤnen walt:

      Die hat nu betwungen

      Und jemerlich verdrungen

      Rife, sne, darzů der winter kalt;

      Des vil manig herze truric stat.

      Darzů truret ouch das mine

      Nach dem froͤidebernden schine,

      Der von ir vil rotem munde gat.

      Mir was froͤide entsprungen;

      Leider, nu ist mir niht gelungen

      An der lieben, dú min hat gewalt.

      Wer min sank erklungen

      Ir, so muͤste ich wider jungen;

      Sust bin ich in sorgen worden alt.

      Frouwe Minne, gib mir dinen rat,

      Alder ich lebe in sendem pine!

      Frouwe, uf die gnade dine

      Diene ich dir, swies mir darumbe ergat.

      Ich han mine stunde

      Vil


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<p>19</p>

In der Handschrift: Hei gewnne ich ir noch die kúnde.