Beyträge zur Kenntniss der altdeutschen Sprache und Litteratur. Benecke George Friedrich

Beyträge zur Kenntniss der altdeutschen Sprache und Litteratur - Benecke George Friedrich


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uns bringet mangerhande blůt,

      Blůmen unde manigerleige,

      Das dien kleinen vogelin sanfte tůt!

      Doch můs ich verderben in den wunnen gar,

      Es enwende ir munt, vil innenklichen rosevar.

      Wibes ougenblike in guͤte

      Siht vil dike in sendes herzen tor.

      Swie dú here min gemuͤte

      Also selten zuket hoh enbor,

      Doch hab ich gedinge, das ich noh gelebe,

      Das mir dú vil minnekliche ein froͤideriches ende gebe.

      Wil si minen kumber wenden,

      So bin ich an froͤiden wol gesunt,

      Und ir guͤtlich helfe senden,

      So das ir vil rosevarwer munt

      Spreche ein wort, davon ich iemer fro beste:

      Tůt si des niht, dú vil reine, seht, so ist mir iemer we.

      Swas ich kumbers unde swere

      Liden můs, des mag wol werden rat,

      Swie si wil dú seldenbere,

      Dú min sendes herze bi ir hat.

      Si kan tehsen, swingen, beide als si sol;

      Solde ich si underwilent schouwen, wie were mir so wol!

      XXV

      O we liehten tage!

      O we blůmen rot!

      O we vogel sank!

      O we gruͤner walt!

      Nu wirt aber kalt,

      Nu der winter lank:

      Das ist der vogel not,

      Und ir meistú klage.

      Noch clage ich die schulde,

      Das      Dú seldenbere

      Enterbet mich ir hulde;

      Das sint mine swere,

      Die ich von ir dulde.

      Minne, wende ir suͤssen has!

      Minne, frouwe min,

      Tů mir helfe kunt!

      Hilfe an der zit!

      Bit das reine wib,

      Das ir kúscher lib

      Gegen mir lasse den strit,

      Und ir roter munt

      Mir tů helfe schin.

      Seht, so wolde ich singen

      Der    Vil reinen suͤssen,

      Dú kan swere ringen.

      Kan si dabi kumber buͤssen,

      Sol mir wol gelingen.

      Minne, sich, des bist du wer.

      Wip, din suͤsser nam

      Und din werdekeit

      Git vil hohen můt,

      Dem der tugende hat,

      Der untugende lat.

      Wie wol das tůt,

      Der wirt tugende bereit

      Und dú rehtú scham.

      Reiner wibes guͤte

      Kan    Wol froͤide leren,

      (Si git hoh gemuͤte)

      Dabi froͤide meren.

      Got si mir behuͤte,

      Die, der ich wol gůtes gan!

      Mich hat lieber wan

      In die froͤide braht,

      Das ich wande sin

      Von den armen gar.

      Nu wirt ich gewar

      An der vrouwen min,

      Ir ist ungedaht,

      Si wil lones lan

      Mich in senden sorgen.

      Mir      Ist we ze můte,

      Iemer an dem morgen

      So sorge ich nah gůte.

      Ich můs minne borgen;

      Vrouwe min, wie stet das dir?

      XXVI

      Nu ist dú heide wol bekleidet

      Mit wunnenklichen kleiden,

      Rosen sint ir besten kleid;

      Davon ir vil sorgen leidet,

      Wan si was in mangen leiden;

      Gar verswunden ist ir leid

      Von des liehten meigen bluͤte,

      Der hat mangerhande blůt:

      Noch froͤit bas der wibe guͤte,

      Wan die sint fúr sendú leit so gůt.

      Swas ich je gesank von wiben,

      Das beschah von einem wibe,

      Dú ist mir lieb fúr ellú wib;

      Von ir mag ich fro beliben.

      Wil si, das ich fro belibe,

      Das si spreche: fro belib!

      So wolde ich in froͤiden singen,

      Als ich her in froͤiden sank.

      Si mag mir wol swere ringen,

      Nach der ie min sendes herze rank.

      Suͤsse Minne, maht du binden

      Die, von der ich bin gebunden,

      Dú min sendes herze bant.

      Lat si mich genade vinden,

      Die ich doch han selten funden,

      Sit ich si in dem herzen vant.

      Alse rehte minnenklichen;

      Si ist so rehte minnenklich!

      Ich wil si darzů gelichen:

      Si ist den lieben wiben gar gelich.

      XXVII

      Ich wolde niht erwinden u. w. Vier Strophen.

      (S. Samml. von Minnesing. Th. I. S. 23.)

      XXVIII

      Wol den wolgemůten wiben!

      Wol dien mannen, die durh wip sint hohgemůt!

      Sit ir guͤte kan vertriben

      Sende not, des mir dú here niht entůt.

      Nu ist sis doch dú liebe alleine,

      Die ich vor allen wiben meine.

      Frouwe, selig frouwe, reine,

      Troͤstent mich! nu sint ir doch so gůt!

      Solde ich davon froeide lassen,

      Sit dú welt an froͤiden wil zergan?

      Nein, ich wil mich sorgen massen,

      Dur dú lieben, der ich her gedienet han.

      Si hat so manges wibes guͤte,

      Si ist gelich des meigen bluͤte,

      Swie dú here min gemuͤte

      Lat so lange in senden sorgen stan.

      Willekom si uns dú wunne,22

      Die der meige bringet, und dú schone zit,

      Bas danne ich erdenken kunne.

      Schouwent, wie der walt und


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<p>22</p>

In der Handschrift: Wilkome si uns du wnne.