Märchen & Sagen aus dem Lande Baden und der Umgebung. Bernhard Baader

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href="#u98e4bad8-c911-5bd5-b2c1-922c130533e0">145. Die Schefflenzer erwerben im Waidach das Jagdrecht

       146. Boxberg's Name

       147. Dosten und Johanniskraut schützt vor dem Teufel

       148. Hexe verunglückt

       149. Hexenstein

       150. Hexe als Gans

       151. Goldene Kugel

       152. Hexe als Löwe

       153. Heiligenfrevel bestraft

       154. Wie Ochsenfurt sein Wappen erhielt

       155. Der Radstein

      Volkssagen aus dem Lande Baden und den angrenzenden Gegenden

       Inhaltsverzeichnis

      Vorbericht.

       Inhaltsverzeichnis

      Einen großen Theil der nachstehenden Sagen habe ich bereits in den Jahrgängen 1835–39 von Mone's »Anzeiger für Kunde der deutschen Vorzeit« veröffentlicht. Von da sind sie, ohne mein Zuthun, in verschiedene Werke (besonders in A. Schnezler's »Badisches Sagenbuch«) übergegangen, häufig mit alten oder neuen Druckfehlern, häufig mit unpassenden Aenderungen. Ich gebe sie jetzt in ihrer ächten Gestalt, mit einer Menge Berichtigungen und Ergänzungen, wieder und füge eine noch größere Anzahl neugesammelter hinzu. Die ganze Sammlung ist bis auf Weniges aus mündlicher Ueberlieferung geschöpft, und jede andere Quelle am gehörigen Orte angegeben. Daß manche bekannte Wunder- und Zaubergeschichten, so wie verschiedene Geistererzählungen fehlen, rührt daher, weil nicht bewährte Begebenheiten, sondern nur eigentliche Sagen (und zwar mit aller Treue) mitgetheilt werden sollen. Ihre Eintheilung und Zusammenstellung habe ich nach Gegendengemacht, und dabei diejenigen, deren Oertlichkeit unbestimmt ist, dahin gesetzt, wo sie im Umlaufe sind.

      Mehreren zufällig aufgefundenen Sagen aus entferntern Theilen Deutschlands ist am Ende der Sammlung ein Platz gegönnt worden.

      Zum Schlusse wünsche ich, daß mein Buch (welches nur für Erwachsene, durchaus nicht für Kinder, ist) den Lesern eben so viel Freude machen möge, als mir seine Zusammentragung und Abfassung während zwanzig Jahren verursacht hat!

      Karlsruhe, den 26. Oktober 1850.

      Der Verfasser.

      1. Kirchenentheiligung bestraft.

       Inhaltsverzeichnis

      Nachdem die Johanniskirche in Konstanz eingegangen war, wurde sie als Stall benützt. Aber alles Vieh ging darin zu Grunde, namentlich wurden den Geißböcken Nachts von unsichtbarer Macht die Hälse umgedreht. Da hörte man auf, die Kirche als Stall zu gebrauchen.

      2. Das Kruzifix bei der Meinau.

       Inhaltsverzeichnis

      Nachdem die Schweden die Insel Meinau im Bodensee eingenommen hatten, luden sie das Kruzifix und die beiden Schächer von Erz, welche nächst der Insel im See standen, auf einen Wagen mit zwei Pferden und fuhren damit fort. Am Berg von Lützelstetten hielt der Wagen und war nicht mehr von der Stelle zu bringen, obgleich die Schweden zuletzt zwölf Pferde daran gespannt hatten. Sie ließen ihn nun mit seiner Ladung, aber ohne die Bespannung, stehen, worauf Bauern ihn mit zwei Pferden ganz leicht zurückführten und das Kruzifix nebst den Schächern am vorigen Platz wieder aufstellten.

      3. Goldkäfer werden zu Goldstücken.

       Inhaltsverzeichnis

      Am Morgen des Charfreitags kam ein Mimmenhauser Mädchen zu einem Nußbaum, in dessen hohlem Stamm eine Menge Goldkäfer umherkroch. Weil sie so schön glänzten, nahm sie eine Handvoll in ihre Schürze und rief einer Frau in der Nähe, herbeizukommen und die prächtigen Käfer im Baum zu sehen. Da waren dieselben im Augenblick verschwunden, und als das Mädchen der Frau die Käfer in ihrer Schürze zeigen wollte, hatte sie, statt ihrer, große, alte Goldstücke darin.

      4. Die Stegstrecker.

       Inhaltsverzeichnis

      Den Andelsbach bei Pfullendorf mußte man lange Zeit durchwaden, weil diese Reichsstadt mit dem benachbarten Gebietsherrn sich nicht über den Kostentheil vereinigen konnte, welchen er am Stegbau übernehmen sollte. Nachdem man endlich damit im Reinen war, wurde der Steg gebaut, aber, als er fertig, zu kurz befunden. Da ließ der Stadtrath ihn in's Wasser legen, um ihn aufzulockern, und nachher an dessen beiden Enden Löcher bohren. An diese spannte man dann die Spitalpferde, je vier an ein Ende, und trieb sie nach entgegengesetzten Richtungen, um den Steg in die Länge zu dehnen. Dies hatte aber keinen anderen Erfolg, als daß es den Pfullendorfern den Namen Stegstrecker verschaffte, welchen sie bis jetzt noch nicht verloren haben.

      5. Poppele neckt einen Müller.

       Inhaltsverzeichnis

      Zu einem Müller aus Radolfzell, welcher Abends vom Möhringer Fruchtmarkt heimfuhr, kam unter der Burg Hohenkrähen ein schlechtgekleideter Wanderer und bat, ihn bis Singen mitzunehmen, was ihm auch bewilligt wurde. Kurz vor Singen mußte der Müller absteigen, wobei er mit Schrecken inne ward, daß der Geldgurt, den er um den Leib hatte, ganz leicht und leer geworden sei. Voll Verdacht blickte er auf den Wanderer, der neben ihm gesessen; aber derselbe sagte ganz gleichgültig: »Ich habe das Geld nicht; geht einmal zurück, vielleicht findet ihr es wieder.« Da schaute der Müller um und sah, beim Mondlicht, vor sich auf dem Weg einen Thaler liegen; unweit davon fand er einen zweiten und einige Schritte weiter einen dritten. Hierüber lachte der Wanderer laut auf, stieg vom Wagen und verließ den Müller. Nun merkte dieser, daß er es mit Poppele, dem Spukgeist von Hohenkrähen, zu thun habe; schnell stellte er sein Fuhrwerk in Singen ein und ging suchend auf der Landstraße eine Stunde weit zurück. Nach und nach fand er alle seine Thaler, den letzten, Morgens um fünf Uhr, an der Stelle, wo er den Poppele auf den Wagen genommen hatte.

      6. Die Gründung des Klosters Rheinau.

       Inhaltsverzeichnis

      Als noch auf dem Platze, wo jetzt Schaffhausen liegt, nur ein Kloster und eine Schifflände


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