Sternstunden des Humors. Felix Dvorak
werden, fragt der Jude den Teufel mit zitternder Stimme: »Und was ist mit denen da?«
Und der Teufel kichert: »Die da? Ach weißt du, so stellen sich die Christen die Hölle vor!«
KARL BLECHA
Bundesminister a. D. und Präsident des Österreichischen Pensionistenverbandes
Aus der Fülle dutzender Lieblingswitze, einer der zu meiner Funktion passt:
»Welcher Beruf ist der Gefährlichste?«
»Na?«
»Pensionist! Den hat noch keiner überlebt.«
MAXI BÖHM 1916–1982
Schauspieler und »Witzepräsident«
Herr Hasenöhrl sitzt mit seinem halbwüchsigen Sohn Karli im »Schweizerhaus« im Prater.
Da setzt sich ein jüngerer Mann dazu. Man beginnt zu plaudern. Hasenöhrl sagt:
»Sie sind aber nicht aus Wien, net wahr!«
»No, ich bin Amerikaner. Ich bin die erste Mal in Wien.« Hasenöhrl: »Siehgst das, Karli, der Herr Amerikaner is das erschte Mal in Wien!«
»Ja, ja, ich bin jetzt in Salzburg gewesen.«
»Siehgst das, Karli, der Herr Amerikaner war vurher in Salzburg!«
Und zu dem Fremden: »Wo habens denn da gewohnt?«
»Oh, ich haben gewohnt in die Pension Mozart.«
»Siehgst das, Karli, der Herr Amerikaner hat in der Pension Mozart gwohnt! Na, dann kennen Sie ja sicher a den Besitzer, den Herrn Pointweber?«
»Oh yes, ich haben kennen Mister Pointwiber.«
»Siehgst das, Karli, der Herr Amerikaner kennt a den Herrn Pointweber! Und sei Tochter, de Rosi? Kennen Se de a?«
»Oh, natürlich, ich kenne auch die Rosi.«
»Siehgst das, Karli, der Herr Amerikaner kennt a de Rosi Pointweber! Na, wann Se de Rosi kennen, werdens ja ihr Freindin a kennen, de Hannelore?«
»Natürlich«, grinst der Amerikaner, »wer kennt die Hannelore nicht. Mit der hat ja ganz Salzburg geschlafen!«
Und Hasenöhrl sagt begeistert zu seinem Sohn: »Siehgst das, Karli, der Herr Amerikaner kennt a die Mama!«
ALFRED BÖHM 1920–1995
Kammerschauspieler und Publikumsliebling
Es läutet an der Haustüre. Frau Blaschek öffnet. Draußen steht ein Mann und sagt bescheiden: »Bitte, ich sammle für die Trinkerheilanstalt.«
Darauf erwidert Frau Blaschek: »Des is sehr guat! Kummans in ana halben Stund wieder. Dann is mei Mann da – den kennans glei mitnehma!«
DIETER BÖTTGER
Ehemaliger Fernseh-Unterhaltungschef des ORF
Unterhalten sich ein Pole, ein Perser, ein Amerikaner und ein Österreicher. Sie diskutieren, weshalb sie auf ihre Heimat stolz sind. Sagt der Pole: »Ich bin stolz auf Polen! Wir haben die schönsten Frauen der Welt! Nicht umsonst wird in der Operette ›Der Bettelstudent‹ gesungen ›Der Polin Reiz ist unerreicht!‹.«
Darauf der Perser: »Ach was! Unsere Frauen knüpfen die schönsten, edelsten und kostbarsten Teppiche der Welt!« Poltert der Amerikaner: »Shit! So stolz, wie ich auf die USA kann keiner sein! Weil wir haben den besten Geheimdienst der Welt, den CIA, dem nichts, aber schon gar nichts, was auf der Welt passiert, entgeht …«
Unterbricht der Österreicher: »Österreich is ma wurscht! I bin stolz auf mi! Weil gestern hab i a wunderschöne Polin auf an kostbaren Perser geliebt, aber der CIA weiß bis heut nix davon!«
GERHARD BRONNER 1922–2007
Komponist und Kabarettist
Ein Urlauber aus Europa steht am Tiberiasee (aus der Bibel als See Genezareth bekannt) und möchte gerne ein Boot mieten. Er fragt den arabischen Bootsverleiher: »Was kostet eine Fahrt über den See?«
Der Fährmann antwortet: »Für Sie 50 Euro.«
»Was, 50 Euro? Das ist aber übertrieben teuer!«
»Bedenken Sie, mein Herr, welch geschichtliche Bedeutung dieser See hat. Über dieses Wasser ist Jesus zu Fuß gegangen.«
Meint der Urlauber: »Kein Wunder, bei den Preisen!«
RUDOLF BUCHBINDER
Konzertpianist und Intendant des Musikfestivals Grafenegg
Als im New York der 60er-Jahre das Musical »Fiddler On The Roof« herauskam, wurde es schlagartig ein sensationeller Kassenerfolg. Es war auf Monate hinaus ausverkauft und Eintrittskarten waren nur zu Phantasiepreisen im Schleichhandel erhältlich. Das Ehepaar Safranski ergatterte endlich zwei Karten für eine Nachmittagsvorstellung und setzte sich erwartungsvoll in den ausverkauften Theatersaal. Da merkten sie, dass in der Reihe vor ihnen ein Platz leer blieb, was ihnen völlig unverständlich schien. Sie nahmen an, dass der Inhaber dieser Karte später kommen würde, doch als der Platz in der Pause noch immer unbesetzt war, konnte Herr Safranski seine Neugier nicht länger bezähmen. Er fragte die Dame neben dem leer gebliebenen Platz nach dem Grund: »Das ist der Sitz meines verstorbenen Mannes«, sagte sie traurig. Herr Safranski war peinlich berührt und entschuldigte sich entsprechend. Doch einigen Minuten des Schweigens wandte er sich wieder an die Dame: »Entschuldigen Sie bitte, aber ich habe noch eine Frage: Es ist doch wahnsinnig schwer für diese Vorstellung Karten zu bekommen – es ist beinahe eine Sünde, so eine Karte verfallen zu lassen! Haben Sie nicht irgendeinen Freund oder Verwandten, den Sie hätten einladen können?«
»Natürlich habe ich Freunde und Verwandte«, erwiderte die Dame, »aber die sind alle beim Begräbnis!«
ANDREA BUDAY
Journalistin und Society Lady
Ein Brite und ein Inder treffen einander am Morgen im Lift ihres Wohnhauses. Der Inder erzählt dem Engländer freudig: »Meine Tochter gehen in dieselbe School wie Ihr Sohn! Wir sind also same-same!«
Der Brite schaut den Inder nur kurz abfällig an, nimmt seine »Times« aus der Tasche und liest.
Am nächsten Tag stehen die beiden wieder nebeneinander im Lift und der Inder versucht erneut ins Gespräch zu kommen: »Sir, wir fahren beide eine 7er BMW. Sogar dieselbe Farbe. We are same-same!«
Der Brite murmelt mürrisch irgendwas und liest seine Zeitung. Am übernächsten Tag meint der Inder stolz: »Listen! I am better than you!«
Nun sieht der Engländer den Asiaten erstaunt an und der Inder erklärt: »Ich haben eine Nachbar, was ist eine British Gentleman! Sie haben Nachbar, was ist Inder!«
ERHARD BUSEK
Ehemaliger ÖVP-Bundesparteiobmann und Vizekanzler
Masochist trifft Sadist. Sagt der Masochist zum Sadisten: »Schlag mich! Beiß mich! Kratz mich!«
Und der Sadist antwortet: »Nein, nein!«
RUDI CARRELL 1934–2006
TV-Show Legende
Ein sehr altes Ehepaar, beide um die Neunzig, ist über sechzig Jahre verheiratet. Jeden Abend gehen sie gemeinsam ins Bett. Und jeden Abend legt er seine Hand auf ihre Hand und so schlafen sie ein. Eines Abends legt er wieder seine Hand auf ihre und sie sagt: »Heute nicht! Ich habe Kopfschmerzen!«
DIETER CHMELAR
Journalist und Satiriker
Zwei Freundinnen